Kapitel 61

168 9 8
                                    

Zwei Monate später

„Kann ich dich kurz sprechen oder ist das gerade schlecht?"

„Oh, nein, komm rein. Was kann ich für dich tun?", fragte Mile und sah, wie Boom die Tür zum Büro schloss und mit schnellen Schritten auf ihn zu kam. Apo war in einem Meeting außerhalb der Agentur, weshalb beide ungestört reden konnten.

„Du siehst so bedrückt aus, ist irgendwas vorgefallen?", fragte Mile besorgt.

„Nicht wirklich, also ich weiß es nicht. Ich mache mir Sorgen", begann Boom.

„Sollen wir raus? Auf die Dachterrasse?"

„Nein, schon okay, das geht schon so. Es geht um Aurela. Sie schläft die letzten Nächte so schlecht und wir tun wirklich alles, damit sie sich beruhigt. Aber irgendwie wird es immer schwieriger, wir wissen wirklich nicht mehr was wir tun sollen. Haii gibt sich auch schon die Schuld, obwohl ich ihm sage, dass das nichts mit ihm zu tun hat und er alles richtig macht. Ich weiß nicht was ich machen soll und ich weiß, dass ich dich jetzt vielleicht damit überfordere und du mir eigentlich nicht wirklich helfen kannst. Ihr habt selbst viel damit zu tun und kämpft für eine Adoption, aber ich sehe langsam keine andere Lösung mehr. Ich mache mir Sorgen, ich bin verzweifelt Mile."

Mile atmete tief durch, stand auf und lief um sein Bürotisch, bevor er sich neben Boom auf den Stuhl setzte.

„Ich kann dir leider wirklich nicht viel helfen, aber ich kann dir zuhören. Ihr seid in letzter Zeit ständig nur am arbeiten und Aurela's Nanny ist tagsüber den ganzen Tag bei ihr. Sie sieht euch nur Abends, sie wird euch höchstwahrscheinlich sehr vermissen. Habt ihr darüber schonmal nachgedacht?"

„Hmm, nicht wirklich. Ich mein, sie freut sich wenn sie uns sieht. Na gut, es gibt Tage wo sie schonmal weint, wenn sie sich von uns trennen muss. Vor allem fällt uns das morgens ganz schwer. Aber meinst du wirklich, dass es damit zusammenhängen könnte?"

„Ich weiß es nicht Boom, aber vielleicht solltet ihr beide Mal darüber nachdenken und es herausfinden. Wenn ihr möchtet, gebe ich euch beiden Urlaub und ihr konzentriert euch erstmal auf sie? Fährt in den Urlaub und denkt nicht an die Arbeit oder an uns. Wann hattet ihr denn jemals die Möglichkeit? Ich kann mich zumindest nicht daran erinnern."

Boom überlegte und legte den Kopf in den Nacken.

„Aber es gibt so viel Arbeit zu tun, ich weiß nicht. Bist du dir sicher, dass das möglich ist?"

„Boom, hörst du mir überhaupt zu? Aber natürlich! Ihr habt euch den Urlaub verdient und ich bin der festen Überzeugung, dass es Aurela und euch dann wieder bestens gehen wird. Sie brauch eure Nähe und ihr braucht sie."

Mile lächelte aufmunternd und wurde dann in zwei starke Arme gezogen. Sie umarmten sich, bis überraschenderweise der zweite CEO der Agentur das Büro betrat und extrem genervt aussah.

„Verdammte scheiße, was für ein Arschloch", brummte Apo und bremste, als er seinen Ehemann und Boom entdeckte, die sich verwundert aus der Umarmung lösten.

„Oh — sorry, eh — störe ich? Soll ich wieder gehen?", fragte Apo verunsichert und deutete mit dem Finger Richtung Tür.

„Nein, nein schon gut Apo! Ich hatte nur etwas auf dem Herzen liegen und Mile hat mir dabei geholfen. Aber wie es scheint, siehst du auch nicht viel besser aus. Wieso bist du so wütend?", fragte Boom verwundert.

Boom und Mile stellten sich zu Apo, der die Hände in die Hüften gestemmt hatte und ziemlich angepisst aussah.

„Ich muss mich erst einmal beruhigen, ist das okay?", erwiderte Apo und erhielt ein Nicken von beiden.

Secret Office Love ✔Where stories live. Discover now