Kapitel 29: „Our problem is, you didnt die in that fire."

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Nova

Der Tag verläuft perfekt, angefangen von unserem romantischen Spaziergang durch die Stadt, bei dem wir Eis in der Hand genießen, bis zur untergehenden Sonne, die den Tag in warmes Licht taucht. Dann gehen wir ins Kino, wo unser Filmabend sich ganz langsam dem Ende neigt. Wir sehen einen Psychothriller, der unsere Sinne ebenso fesselt wie Miles mich in seinen Bann zieht.

Meine Augen fixieren den gewaltigen Bildschirm im Saal, immer noch von den furchterregenden Szenen zuvor durchtränkt. Doch plötzlich spüre ich Miles' Hand, die sanft nach meiner greift, und in diesem Moment löst sich all meine Anspannung auf. Mein Blick gleitet vom Bildschirm zu Miles' Augen, die weitaus fesselnder sind als jeder Film. Sein Daumen streicht liebevoll über meine Finger, während er tief in meine Augen blickt, als würde er meine Seele erkunden wollen.

Wir flanieren Hand in Hand die dunklen Straßen entlang, unsere Gespräche halten unsere Beine in Bewegung, und unsere Finger können sich kaum voneinander lösen.

„Was ist eigentlich mit deiner Mutter? Wieso sieht man sie nicht mehr im Turos?", fragt Miles mich. Miles hat meine Mutter bereits kennengelernt, als er selbst erst elf oder zwölf war.

„Es ist einer der Gründe, warum sie sich getrennt haben. Warum sollte sie also dort auftauchen wollen?", frage ich. Als ich zu ihm schaue, sind seine Hände nicht mehr um meine, sondern tief in seine Hosentaschen vergraben.

„Sie war trotz der Trennung oft da. Hat mich nur gewundert.", raunt er.

„Ja, sie hat meinen Vater immer mehr verabscheut."

„Wie ist euer Verhältnis?"

„Ganz okay. Wir haben uns oft gestritten, weil sie nie wollte, dass ich ins Turos gehe und meinen Sommer hier verschwende. Ich habe mich gegen mein Medizinstudium entschieden, das ich nur wegen ihr in Washington absolvieren wollte, nicht für mich."

„Also bevorzugst du, ein paar Jungs im Turos zu verprügeln, anstatt Ärztin zu werden?", fragt er grinsend. Ich lache leise und schüttle den Kopf.

„Hat definitiv mehr Spaß gemacht.", grinse ich. „Nächste Woche geht's für mich nach Australien", füge ich vorsichtig hinzu. Unsere Blicke sind weiterhin aufeinander gerichtet, und die funkelnde Verbindung zwischen uns ist unaufhaltsam.

Plötzlich bleibt er stehen, weshalb auch ich automatisch stehen bleibe. Er dreht sich vollständig zu mir, greift nach meinen Händen und zieht mich näher an sich ran.

„Du wärst sicherlich eine fabelhafte Ärztin geworden.
Doch als Kämpferin bist du einfach viel unwiderstehlicher..", raunt er schelmisch. Auch mir entgeht nicht sein verschmitztes Lächeln.

Dann nähert er sich meinem Ohr, zieht mich so nah an sich heran, dass unsere Körper sich eng aneinander schmiegen, und flüstert: „Geh nicht nach Australien... Bleib hier bei mir." Seine Worte klingen so sehnsüchtig, als würde er wirklich nicht wollen, dass ich gehe. Meine Hände gleiten über seine Brust, während seine Lippen noch immer sanft mein Ohr berühren. Für einige kostbare Sekunden schließe ich die Augen, unschlüssig, wie ich darauf antworten soll. Denn jetzt sagt er, dass er nicht will, dass ich gehe. Doch ich kann nicht umhin zu denken, dass er morgen etwas anderes sagen könnte. Dieses Hin und Her ist ein Strudel, der mich von meinem eigenen Leben abhält. Es sind vage Antworten, mit denen ich nichts anfangen kann.

Josh taucht plötzlich auf, seine Stimme laut und aggressiv, begleitet von einem Hauch von Drogen und Alkohol. Seine beleidigenden Worte gegenüber mir stoßen auf die Verteidigungsbereitschaft von Miles, der meine Hände fester hält und anspannt.

„Heyy ... Woah", beginnt Josh, aber er stoppt seine Begrüßung selbst, als er mich bei Miles bemerkt. „Du hängst immer noch mit ihr ab? Sie ist eine verdammte Verräterin." Sein Zustand ist offensichtlich, er ist völlig auf Drogen und Alkohol.

Turos - Aus Rache wird ReueWo Geschichten leben. Entdecke jetzt