Kapitel 34: „I love you, Miles"

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Nova

Selbst wenn mein Herz dir liebevolle Nachrichten sendet, verhindert mein Verstand, dass du sie liest.

Doch bevor ich wirklich nah bei ihm stehe, dreht er sich um und kommt aggressiv auf mich zu, bis er direkt vor mir steht.

„Was fällt dir ein?!", brüllt er mich an, seine Wut entlädt sich in einem furchterregenden Sturm. „Wieso tust du das, Nova?"

„Ich war das nicht, Miles. Ich schwöre es dir.", rechtfertige ich mich sofort.

„Meine eigene Mutter hat deinen verdammten Namen genannt!", schreit er mich an.

„Es kann nur mein Stalker gewesen sein. Ich bin es nicht gewesen!", sage ich verzweifelt.

„Aber er wusste offenbar nur durch dich von dieser Information, oder nicht? Sag mir, war es Teil deiner Pläne, diese Situation mit meinen Eltern zu arrangieren?", fragt er mich, während er mir intensiv in die Augen starrt und schwer atmet.

Ich brauche einige Sekunden, bis ich antworten kann, denn ich kenne die Antwort, und ich weiß, dass ich ihn damit verletzen wollte, auch wenn ich früh genug gemerkt habe, dass es der falsche Weg ist.

„Ja, wollte ich.", flüstere ich. Er zischt und dreht sich von mir weg. „Aber ich habe dir bereits gesagt, dass ich früh genug bemerkt habe, dass das nicht ich bin, und ich habe es nicht getan, Miles." Wieder wendet er sich mir zu, erfüllt von Hass und Wut.

„Aber diese Person hat es von dir, und nur wegen dir waren sie hier und wissen nun genau, wo ich mich aufhalte. Du hast mein verdammtes Versteck verraten.", knurrt er wütend und packt meine Oberarme mit solcher Kraft, dass ich einige Schritte zurückweiche, als er sie loslässt. Die Konversation ist beendet, als er einfach geht und mich stehen lässt. Mein Herz fühlt sich an, als würde es in meine Hose rutschen, und mein schlechtes Gewissen quält mich. Teilschuld an der Sache zu haben, lastet schwer auf mir. Es ist meine Schuld, dass Miles das erleben musste, obwohl ich es nicht wollte.

Jones hat seine Hände in die Hüften gestemmt und beobachtet mich.

„Er hat fast seinen eigenen Vater zu Tode geprügelt", raunt er. Ich kann nicht antworten, meine Tränen sind nah, und meine Lippen pressen sich aufeinander. „Du solltest dich wirklich von ihm fernhalten, Nova", warnt er, bevor er sich umdreht und mich ebenfalls allein lässt.

So stehe ich allein in der Dunkelheit, als der Regen einsetzt, meine Augen glasig, und mein Herz schmerzt. Mein Körper trägt mich langsam ins Gebäude, doch mein Geist bleibt zurück an dem Ort des Geschehens. Ich bleibe noch einige Minuten im Flur stehen, meine Beine kraftlos und meine Gedanken voll. Ich habe Angst, was noch alles auf mich zukommt.

„Hey Nova, alles in Ordnung?", fragt Louis, der plötzlich hinter mir auftaucht. Die Tür hält er noch offen, während er an seiner Zigarette zieht und sie dann am Aschenbecher vor der Tür ausdrückt. Ich erwidere sein Interesse mit einem gezwungenen Lächeln, als ich ihn ansehe.

„Alles in Ordnung", lüge ich. „Wie läuft das Training?"

„Anstrengend, aber machbar", raunt er und kommt näher. Er scheint meine Traurigkeit zu bemerken, denn sein Blick ist plötzlich besorgt.

„Was ist los?", fragt er sofort.

„Nichts, wirklich", flüstere ich und lächle.

„Du bist eine schlechte Lügnerin", raunt er.

„Kann sein", gebe ich zu. „Ich wünsche dir viel Glück morgen im Kampf, falls wir uns nicht mehr sprechen... Ich werde zuschauen", sage ich lächelnd und stelle mich auf die erste Stufe der Treppe, um zu ihm herunterzublicken.

Turos - Aus Rache wird ReueDonde viven las historias. Descúbrelo ahora