Turos - Aus Rache wird Reue

Kapitel 38: „When you touch me, Im dead"

Nova

Heute kommen die jungen Turos Jungs an, die neu ins Internat aufgenommen werden. Diese Jungs, die teilweise von ihren eigenen Eltern im Stich gelassen wurden, finden hier bei meinem Vater Aufnahme. Sie alle haben so viel vor sich. Ihre Vergangenheiten waren oft von Schwierigkeiten gezeichnet, doch ihre Zukunft verspricht Herausforderungen und aufregende Abenteuer. Mein Dad hat mich gebeten, die Einführung in die Schule für sie zu übernehmen, weil er sich auf mich verlassen kann und ich auf die Jungs vertrauter wirke. Vielleicht auch einfach nur, weil er keine Zeit hat, und ihm was wichtiges dazwischen gekommen ist. Es ist eine Verantwortung, die ich gerne übernehme.

Ich laufe mit der Liste zu dem Raum, in dem die Neulinge auf ihre Einführung warten. Die Jungs sind aufgeregt und nervös. Einige von ihnen sehen aus, als hätten sie schon einiges in ihrem jungen Leben durchgemacht.

Als ich den Raum betrete, spüre ich die neugierigen Blicke der Jungs auf mir ruhen. Einige von ihnen haben sich in den letzten Minuten kennengelernt und unterhalten sich leise. Ich räuspere mich, um ihre Aufmerksamkeit auf mich zu lenken.

,,Hey, Jungs", beginne ich mit einem freundlichen Lächeln. ,,Ich bin Nova, und ich werde euch heute durch eure Einführung hier am Internat führen. Herzlich willkommen!"

Die Jungs grüßen mich zurück, und ich spüre die Aufregung in der Luft. Ich gehe die Liste der Aktivitäten für den Tag durch und erkläre, was sie erwartet: die Regeln des Internats, die Unterrichtsfächer, die Sportangebote und die Essenszeiten.

Wir verbringen den Tag damit, die Anlagen des Internats zu erkunden. Ich zeige ihnen das moderne Schulgebäude, die Sportplätze und die Bibliothek. Die Jungs sind neugierig und haben viele Fragen. Einige von ihnen sind besonders begeistert von den Sportmöglichkeiten und den Kampftrainings.

Wir verharren in der Trainingshalle, und ich gehe die Liste der Jungs durch, um sicherzustellen, wer anwesend ist und wer nicht. Mit jedem aufgerufenen Namen setze ich ein knappes "Ja" ab.

„Ethan Archer?", rufe ich entspannt in den Raum.

„Ethan Archer hier", antwortet eine junge Stimme. Während ich sein "Ja" abhake, runzle ich die Stirn. Der Nachname Archer fällt mir auf, derselbe wie bei Miles. Ein flüchtiger Blick auf Ethan zeigt die Ähnlichkeit zwischen den beiden, aber ich schiebe es als Zufall beiseite. Schließlich können Kinder oft vielen anderen ähneln.

Plötzlich ertönt Miles' Stimme hinter mir, und sie löst eine Gänsehaut über meinen ganzen Körper aus. Seine Präsenz in der Halle ist so intensiv, dass ich mich nicht einmal umdrehen muss, um zu wissen, dass er da ist. Die Jungs jubeln, als hätten sie ihn erwartet, als ob sie ihn bereits kennen würden.

Unsere Blicke verschmelzen, als er neben mir steht. In diesem Moment fühlt es sich an, als würden wir uns verlieren und gleichzeitig neu entdecken.

„Hey", raunt er leise. Ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen, und ich kann ihm einfach nicht mehr böse sein. Es ist, als könnte ich ihm seit neustem nie richtig böse sein, obwohl ich jahrelang böse auf ihn war, auf das, was er mit mir angestellt hat.

„Kann ich Nova für einen Moment entführen?" Miles ruft in die Runde und legt seine Hand dabei auf meinen unteren Rücken. Es ist, als müsste ich fast nach Luft schnappen, als ich seine Hand spüre.

Die Jungs stimmen kichernd zu, und Miles führt mich einige Schritte aus der Halle in den hell beleuchteten Flur, wo das Licht von draußen durch die großen Fenster hereinscheint und uns umgibt.

„Hey, hast du einen Bruder?", platzt es neugierig aus mir heraus, bevor Miles zu Wort kommen kann. Miles runzelt die Stirn und scheint auf den ersten Blick ahnungslos.