A longer Bathroom Break - Carlos Sainz x OC

To VIP or not to VIP

   „Lexy was zieh ich nur an?" Verzweifelt stand ich in der Mitte des Hotelzimmers.

   Ich hatte meinen kompletten Koffer auf links gekrempelt und meine ganzen Klamotten auf dem Fußboden ausgebreitet. Da war einfach nichts dabei, was ich anziehen konnte.

   „Also ich trage meinen Carlos Merch.", erklärte meine Freundin zufrieden.

   Ich verzog das Gesicht.

   „Tja, die Wahl hab ich nicht mehr. Meine Kappe ist in den Tiefen der Toiletten verschwunden. Wer weiß, wer sie gefunden hat."

   Ich stöhnte auf. „Die hat mich sechzig Euro gekostet!", beschwerte ich mich.

   „Dafür wird die Erfahrung, die wir dieses Wochenende deswegen machen, unbezahlbar sein." Lexy grinste mich an.

   Sie hatte ja recht. Der Verlust hatte wohl auch etwas Gutes an sich.

   „Ich gehe aber nicht in Merch zum Treffen. Ich will etwas normales anhaben."

   „Aber bei einem Rennwochenende ist Merch etwas normales!", argumentierte Lexy.

   Ich schüttelte den Kopf. „Wenn du auf der Tribüne sitzt, vielleicht. Aber wir treffen Carlos Sainz und verbringen das Rennen in der Hospitality. Hast du mal gesehen, was die anderen Gäste da alles anhaben? Die sind alle reich und sehen total rausgeputzt aus."

   Mein Blick glitt zur Uhr. Wir hatten keinen festen Termin mit Caco ausgemacht, trotzdem wollten wir so früh wie möglich da sein. Jetzt war schon fast eine Stunde vergangen, seitdem unser Wecker geklingelt hatte. Ich muss mich endlich entscheiden.

   „Okay, das hier nehme ich auf keinen Fall. Dafür ist es viel zu kalt."

   Damit sortierte ich eine blau weiße Bluse aus.

   „Das hier ziehe ich auch nicht an, es soll regnen."

   Die kurze Hose und der Rock waren somit auch aus dem Rennen.

   Immer noch nicht begeistert schaute ich auf die restlichen Klamotten. Ich hatte damit gerechnet, die meiste Zeit unseres Aufenthaltes Merch zu tragen, weshalb ich nicht viel eingepackt hatte.

   Wer hatte auch damit rechnen können, dass wir einen Formel 1 Fahrer treffen würden?!

   „Scheiß drauf.", murmelte ich während ich nach einer schwarzen Stoffhose, einem cremefarbenen Shirt und einer schwarzen Fleecejacke griff.

   „Etwas besseres werde ich nicht finden."

   „Das sieht doch gut aus.", versuchte Lexy mich aufzumuntern, nachdem ich es mir schnell übergezogen hatte.

   Ich betrachtete mich im Spiegel. Dann schaute ich an meinem Körper auf und ab und schüttelte den Kopf.

   „Unglaublich, dass ich so zu dem Treffen gehen werden. Was solls." Enttäuscht atmete ich aus.

   „Komm, lass uns los. Ich bin fertig.", sagte ich dann, während ich mich zu meiner Freundin umdrehte.

   Diese nickte und stand vom Bett auf, auf dem sie ganze Zeit gesessen hatte.

   „Dann mal los."

   Ich dachte schon gestern die Anreise war chaotisch, aber der heutige Tag hatte alles getoppt. Die Schlange, um überhaupt zum Zug zu kommen, ging bis nach draußen vor den Bahnhof. Wir standen eine gefühlte Ewigkeit an, bevor wir uns in einen viel zu überfüllten Zug quetschten. Hoffentlich war am VIP Eingang nicht auch noch eine Schlange.