Spekuliereisen

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   Während ich auf ihn und meinen Kaffee wartete, machte ich mich daran die Nummer von Max einzuspeichern.

   Sofort danach schickte ich ihm auch schon eine Nachricht mit meiner Adresse.

   Ich: Hey Max. Hier ist meine Adresse. Ich hoffe, das macht nicht zu viele Umstände. Vielen Dank nochmal! Kiera.

   Automatisch fiel mein Blick auf den Fahrer, welcher immer noch an seinem Tisch saß. Er schien meine Nachricht sofort gelesen zu haben, da er seinen Blick durch den Raum schweifen ließ. Als er mich fand, streckte er mir einen Daumen entgegen. Als Antwort bekam er ebenfalls einen Daumen von mir.

   Neugierig tippte ich auf sein Profilbild. Ich lächelte bei dem Anblick von ihm, seiner Freundin und ihrer Tochter. Wie süß. Hinter der eigentlich so harten Fassade steckte ja doch ein ziemlich weicher Kern.

   Kurz danach kam Ron mit meinem Kaffee wieder. Für sich selbst hatte er sich einen Apfelsaft geholt.

   „Trinkst du keinen Kaffee? Oder hattest du schon einen?", fragte ich erstaunt.

   Er schüttelte den Kopf und setzte sich mir gegenüber. „Ich mag keinen Kaffee. Hab ich noch nie gemocht."

   Meine Augen wurden größer. „Wahnsinn. Wenn du tot bist, solltest du deinen Körper der Wissenschaft spenden. Weil das ist definitiv nicht normal."

   Zu meiner Enttäuschung lachte er nicht über meinen Witz, sondern steckte sich die halbe Feige komplett in den Mund und fing an zu kauen.

   Ein klein bisschen verstört sah ich ihm erst ein paar Sekunden dabei zu, bevor ich mir mein Brot mit der Leberwurst nahm und ebenfalls anfing zu essen.

   „Du hattest mich angerufen?", fiel mir wieder ein. Ich sprach mit vollem Mund, weshalb ich mir die Hand vor den Mund hielt.

   Ron nickte. „Jap. Ich hab in diesem Palast den Speisesaal nicht gefunden." Er sprach total hochnäsig, was mich zum grinsen brachte.

   „Und wie hast du ihn dann gefunden?"

   „Ich habe einen treuen Butler darum gebeten mir freundlicherweise den Weg zu weisen."

   Weiterhin grinsend sah ich ihn an und schüttelte dann den Kopf. „Das ist doch ausgeschildert."

   Ein wenig dümmlich lächelte er mich nun an und ich schüttelte abermals den Kopf. „Das kommt davon, wenn der Herr sein Spekuliereisen nicht trägt."

   „Mein was?" Ron blinzelte verwirrt.

   „Spekuliereisen. Brille.", definierte ich für ihn.

   „Noch nie gehört."

   Enttäuscht schüttelte ich den Kopf. „Da rede ich schon mit dem einzigen Deutschen, den ich hier kenne und dann versteh der kein Deutsch. Unvorstellbar.", regte ich mich sarkastisch auf.

   „Außerdem trag ich nicht mal eine Brille."

   „Vielleicht solltest du dir darüber nochmal Gedanken machen.", riet ich ihm mit hochgezogenen Augenbrauen.

   „Na gut.", gab er nach. Er lächelte mich leicht an. „Sicher, dass das hier dein letzter Grand Prix sein wird?"

    Ich zuckte mit dem Schultern. „Eigentlich ja. Da ich das ja aber beim letzten ebenfalls gesagt hatte, lege ich mich lieber nicht fest."

   „Schade. Ich könnte mich nämlich an sowas hier gewöhnen." Er deutete mit seiner Hand auf den Tisch und zwinkerte mir gleichzeitig zu.

   Unsicher, wie ich darauf reagieren sollte, lachte ich einfach.

A longer Bathroom Break - Carlos Sainz x OCWhere stories live. Discover now