Konfetti und gebrochene Herzen

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Ich verließ das Klassenzimmer und wollte bereits das Gebäude verlassen, als ich Stefan und Elena an den Spinden stehen sah. Zögerlich ging ich auf sie zu. 

Als Elena mich sah, zuckte sie zusammen und begann, nervös ihre Bücher in ihre Tasche zu drücken. 

,,Elena...", begann ich langsam. ,,Was ich dir angetan habe, tut mir so schrecklich Leid" 

Sie erwiderte meinen Blick nicht. Stattdessen sah sie gestresst zu Stefam, der sie ermutigend anlächelte.

,,Ich weiß nicht, was...", begann ich und wollte meine Hand auf ihren Arm legen, den sie jedoch abwies, bevor sie mich anschaute. 

,,Ich weiß, das warst nicht du, Leah. Aber ich brauche noch etwas Zeit" Damit ließ sie uns beide stehen. 

Schmerzerfüllt sah ich ihr nach, als ich Stefans Hand auf meiner Schulter spürte. ,,Sie wird es verstehen. Irgendwann..." 

Traurig sah ich zu ihm hoch und wischte mir rasch eine Träne von der Wange. 

,,Hey, wirst du eigentlich weiterhin bei uns wohnen?", fragte er mich. ,,Du bist immer willkommen bei uns", fügte er schnell hinzu. 

Ich zuckte mit den Schultern. ,,Im Moment ist mit dem Jugendamt noch nicht geklärt, ob ich allein in meinem Haus wohnen darf... Hat sich bald eh erledigt", fügte ich leise hinzu. Stefan sah mich fragend an, doch ich räusperte mich schnell. ,,Ich würde gleich ein Paar Sachen von Zuhause holen und dann wieder zu euch kommen", zum Ende meines Satzes wurde meine Stimme leiser und fragender. 

,,Immer", nickte Stefan lächelnd.

Zurückhaltend öffnete ich die Tür zu meinem Haus. Dem Haus, in das ich erst vor kaum einem Jahr eingezogen war, aber das doch so nach Zuhause roch. Es war still, irgendwie friedlich. 

Heute war das erste mal, dass ich seit der Beerdigung meines Dads hier gewesen war. Es hatte mir Angst gemacht. Die Vorstellung, hier her zu kommen. Den Ort, wo ich ihn verloren hatte. Irgendwie bestätigten sich meine Befürchtungen. Und irgendwie auch nicht. 

Langsam trat ich ein und hing meine Lederjacke wie selbstverständlich an den Kleiderständer neben der Eingangstür. Als ich auf die Treppe zulief, die zu meinem Zimmer führte, blickte ich auf die Stelle am Boden. 

Die Stelle, an der ich ihn gefunden hatte. Während Damon Frühstück holte, nach unserer ersten gemeinsamen Nacht. Seitdem war alles anders zwischen ihm und mir. Zwischen mir und Stefan jedoch ebenso. 

Während ich die Treppen nach oben hinaufging, dachte ich über die beiden nach. Beide waren so verschieden, und trotzdem fand ich beide perfekt, wie sie waren. Naja, abgesehen von Damons Sticheleien und Stefans ständigem besorgten Gesichtsausdruck... Vielleicht aber auch genau deswegen. 

Ich schüttelte den Kopf und griff die Klinke zu meiner Tür. Ich musste aufhören über die beiden zu grübeln. Stefan war glücklich mit Elena und wie sich die Dinge mit Damon entwickeln würden, würde ich ja sehen. 

Ich trat in mein Zimmer und blickte auf mein Bett. Erinnerungen an Damon und Stefan schossen durch meinen Kopf und machten mich ganz schwindelig. Waren all dies Erinnerungen aus diesem Leben?... 

Ich drehte mich zu meiner Kommode und stützte mich mit beiden Händen auf die Platte aus dunklem Holz, ehe ich in den Spiegel sah, der darüber hing. 

,,Genug", ermahnte ich mich selbst. Tief durchatmend bemühte ich mich, meine Gedanken zu sortieren. Ich würde ein paar Sachen packen, zu Damon und Stefan fahren und mich in irgendeinem antik eingerichteten Zimmer verschanzen. Mir einfach eine kleine Pause von Mystic Falls und seinen übernatürlichen Kreaturen genehmigen. Mich selbst beruhigend nickte ich und stimmte meinem Plan zu.

Special Girl - Eine 'The Vampire Diaries' FanfictionWhere stories live. Discover now