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"Wie zur Hölle kann man sich das erklären, Jimin?" Die Stimme des Weihnachtsmanns war gedämpft und dennoch konnte ich die Verwirrung und Verzweiflung heraushören. "Ich- ich bin mir nicht sicher, Weihnachtsmann. Welche Schwäche hat denn unsere Magie? Mir wurde immer gesagt, dass sie unzerstörbar sei. So denken alle, oder wurde eine Sache verschwiegen?"

Der Weihnachtsmann brummte, Holz knarzte und er schien wieder rumzulaufen. Jungkook hielt noch immer meine Hand, drückte leicht zu, weswegen ich meinen Blick auf ihn richtete. Er nickte in Richtung der Tür und zuckte mit den Schultern. Ich schüttelte meinen Kopf, doch verdrehte nur genervt foe Augen und legte seine Hand ans Holz. Ich zog ihn zurück, sah ihn mit großen und warnenden Augen an. Er atmete tief aus und öffnete ganz langsam die Tür, ließ den Spalt immer größer werden.

Jungkook linste in den Raum, ehe er mich dann mit sich hineinzog und geduckt, sowie leise voranging. Der Raum schien wie eine Art Büro zu sein. An den Wänden waren Regale mit Büchern, Kristallen und sonstigen Dingen, die ich mir nicht erklären konnte. Vor uns befand sich ein Schreibtisch, dahinter ein Sessel, der mit der Vorderseite zur Tür gerichtet war. Und dann.. Dann sah ich ihn.

Einen großen, dicken Mann in einem roten Mantel mit weißem Fell und einem dunkelbraunen Gürtel. Er stand mit dem Rücken zu uns und sah aus dem Fenster hinter seinem Bürotisch, schien über den langen, weißen Bart zu streichen. Mein Mund stand offen, und hätte mich Jungkook nicht rechtzeitig zu dem prachtvoll geschmückten, bestimmt drei Meter hohen Weihnachtsbaum neben dem Tisch gezerrt, wäre ich entdeckt worden.

Er krabbelte unter den Baum, hockte dann dort in der Lücke zwischen Tannen und Boden und holte mich zu sich. Ich musste mich geduckt halten, da die Nadeln pieksten und die Angst bestand, den Baum zu sehr in Bewegung zu versetzen. "Es gibt tatsächlich eine, aber es ist unmöglich, dass es dazu hätte kommen können", sprach der Weihnachtsmann und ging vom Schreibtisch weg, schritt langsam und bedacht im Zimmer herum.

Das Glöckchen läutete wieder, nun waren Jimins Beine auch am Boden zusehen. "Was ist es?"
Der Weihnachtsmann atmete lange durch, Glas begann aneinander zu stoßen. "Wenn ein Kind, dass nicht an Magie glaubt, mit dem Kristall in Berührung kommt. Mit Magie in Berührung kommt."

Es war still. Jungkooks Blick brannte sich in meinen Rücken und ich traute mich nicht, auch nur einen Finger zu bewegen. Jimin begann ungläubig zu schnauben, dann hoben seine Beine vom Boden ab. "Wie soll ein Mensch bitte hierher kommen? Und besonders eines, das nicht glaubt. Es gibt keine Möglichkeit zum Kontakt"

"Das ist das Problem", fiel der Mann dem Elfen ins Wort. "Es gibt keine Möglichkeit und trotzdem ist es passiert. Ich bin der Weihnachtsmann und ich weiß, was richtig und falsch ist. Ich weiß, dass hier etwas nicht stimmt. Ein Menschenkind ist hier bei uns, unter all den Elfen versteckt! Und es kann unglaubliche Schäden anrichten, wenn es weiter rumläuft und die Kristalle zerstört"

Es knallte laut. Als hätte der Weihnachtsmann etwas mit Wucht zurück auf dessen Platz gestellt. "Weißt du, was das heißen könnte? Dass wir an Möglichkeit verlieren, allen Kindern Geschenke zu bringen. Oh Gott, was ist, wenn es das Geschirr der Rentiere verseucht und die Kristalle dort unbrauchbar macht, hm? Dann können sie nicht mehr fliegen und die artigsten Kinder bekommen nichts dieses Jahr. Das haben sie nicht verdient, Jimin. Wir müssen dieses Menschenkind zurückbringen, bevor die Sonne aufgeht. Wir sind so oder so spät dran, es sind nicht einmal alle Geschenke fertig! Was für ein Desaster, in weniger als sechs Stunden ist Sonnenaufgang. Sechs Stunden bleibt uns, um alles geradezubiegen."

Jimin nahm Luft, wollte etwas sagen, doch hielt sich zurück. "Ich gehe zu den Boten, sie werden die Warnung an alle weitergeben. Weit kann das Kind nicht sein, aber es würde schwer werden es zu finden, da es wahrscheinlich gekleidet ist wie alle anderen Elfen. Du, Jimin, du wirst persönlich nach dem Kind Ausschau halten. Gib alle Aufgaben die du hast an jemand anderen weiter, das ist jetzt die größte Priorität. Hast du verstanden?"
"Verstanden, Weihnachtsmann!"

Die Tür ging auf und wurde kraftvoll zugeschlagen. Zittrig atmete ich aus, kroch aus dem Weihnachtsbaum hervor und zog die Mütze über meine Ohren. "Taehyung-", hauchte Jungkook panisch, doch es war zu spät. Ich hörte ein Glöckchen über mir läuten und fror ein. Langsam sah ich hoch und erblickte Jimin, wie er in der Luft schwebte und grimmig zu mir hinunter schaute.

Jungkook seufzte laut, kam ebenfalls hervor und raffte sich hoch, blickte zu Jimin hinauf. Ungeschickt sprang ich auf meine Füße, richtete das Oberteil und spürte meine Hände zittern. "Upsi... erwischt."

Santa Stop Here!Where stories live. Discover now