•no kiss•

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Till

Es sind zwei weitere Wochen vergangen die ich im Krankenhaus verbringen musste.
Wieder werde ich von dem freundlichen Arzt geweckt.
Seinen Namen weiß ich immernoch nicht, aber er ist immer freundlich
und wir haben uns schon einige Male nett unterhalten.

Jamie war mindestens jeden zweiten Tag hier und nach einer Woche durfte er mich sogar mit dem Rollstuhl auf dem Gelände des Krankenhauses herum fahren.

Es war die reinste Hölle,
denn ich hasse es, die Kontrolle über mich abgeben zu müssen.
Ein Grund warum ich Krankenhäuser hasse.

Mit Colin hatte ich nicht mehr geschrieben, doch irgendwie hatte ich den Drang,
auf seine letzte Nachricht zu antworten.
Ich unterdrücke diesen.

Es ist kurz vor zehn Uhr, wieder mal sterbe ich fast vor Langeweile.

Der ganze spaß hier wird noch eine Weile andauern.
Nächste Woche habe ich einen Ultraschall Termin und dann wird geschaut wie lange ich noch in diesem Bett gefesselt bin.
Das schlimmste jedoch ist,
dass ich danach nicht nach Hause darf, so Friede Freude Eierkuchen, nein.
Ich muss dann in die Reha.

Im Laufe der zwei Wochen haben die Ärzte festgestellt das ein Nerv eingequetscht ist. Was theoretisch gut ist,
denn schlimmer wäre es,
wenn der Nerv komplett kaputt oder sogar gerissen wäre.

Die Ärzte meinten,
da ich schmerzen spüre kann es sich nicht um große schäden handeln aber da ich meine Zehen auf der rechten Seite nicht bewegen geschweige
denn spüren kann, erklärt es sich als quetschung eines nervs.

Sehr nervig.
Irgendwie ironisch.

Laufen soll und kann ich auch nicht,
was mich zu einer Lebenden Leiche macht.

Die Zeit vergeht viel zu langsam. Mein Telefon macht langsam auch keine Laune mehr und auf Netflix habe ich alles interessante schon geguckt.
Teilweise auch doppelt.

Gestern war Jamie da, was soviel heißt wie, dass er heute nicht kommen wird.

Langeweile.

Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht,-.

Ein klopfen unterbricht mein gedanklichen folgen des Sekundenzeigers.
"Ja?"

Langsam öffnet sich die stille Tür und jemand den ich niemals erwartet hätte, tritt vor ihr her.

Ich traue meinen Augen nicht.
Sein Blondes Haar hängt ihm leicht im Gesicht, er trägt eine weiße Cargo Hose und dazu ein weißes T-Shirt.

Seine Augen treffen auf meine und ohne es Kontrollieren zu können,
schlägt mein Herz höher. Nur leicht,
vor Aufregung bestimmt.

"Was machst du hier?"

Ich schau ihm eindringlich in seine blauen Augen.

Das muss doch verboten sein, so gut auszusehen.

Er zuckt mit den Schultern. "Irgendwas in mir wollte nicht aufhören an dich zu denken." Ich musste schmunzeln.

"Das nennt man auch Gehirn."
Er schaut mich genervt an, erwidert dann aber mein schmunzeln.

"Ach wirklich? Naja wenn ich so ungewollt bin,
kann ich auch wieder gehen."
Er wollte sich umdrehen und zur tür laufen. Ich wollte ihn ja gehen lassen aber- "Colin, jetzt bleib hier! Als Gesellschaft beim 'vir Langeweile sterben' Nehm ich jeden."

Feelings Out Of Control Where stories live. Discover now