•rehab•

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Till

Es ist so kalt.
Der Winter kommt immer näher während die Herbstblätter, auf den Böden, immer matschiger werden.
So eine Sache die ich nie verstehen werde: Jahreszeiten.

Es fängt alles ganz harmlos an, Frühling.
Die Bäume bekommen ihre Farben und die Blumen blühen.
Die Umgebung wird von den schönsten Farben getränkt.

Wenn dieser Prozess beendet ist und alles in einem schönen Grünton leuchtet, wird es warm. Elendig warm.
Man schwitzt und muss deswegen noch öfter duschen.
Man kann sich vor einundzwanzig Uhr nicht vor die Tür wagen, es sei denn man möchte wie Olaf dahin schmelzen.

Und dann kommt schon der Herbst, vorausgesetzt man hat den Sommer überlebt und ist nicht verbrannt oder geschmolzen.

Die Blätter der eben noch so schönen grün-blühende Bäume verfärben sich nun in orange-gelb Töne.
Es schaut atemberaubend aus.
Bis zum ersten regen.
Das Laub wird nass, Passanten laufen drüber und die schönen Blätter ertrinken im Matsch.

Das ist dann der Zeitpunkt wo ich wieder auf den Frühling hoffe, doch zu meiner enttäuschung kommt erst noch der Winter.

Irgendwann war der Winter mal schön.
Überall lag es Meterhoch Schnee und alles war einfach in einem schönen weiß getaucht, welch Anblick die Kälte erträglich machte.

Aber das ist auch nur noch Wunschdenken, denn heutzutage sind die Straßen nur noch matschig, der Schnee liegt höchstens ein paar Tage und dann auch nur so hoch, das man den Boden sofort unter den Fußspuren sieht.

Das hört sich an, als würde ich das Wetter komplett verabscheuen aber es gibt tatsächlich eine Temperatur Toleranz, die ich wirklich mag.

Zwanzig grad mit Sonne und einem leichten lüftchen.

Natürlich war das gerade nicht der Fall.
Irgend so eine Krankenschwester kam vor ungefähr einer dreiviertel Stunde in mein Zimmer und meinte das Fenster öffnen zu müssen.
Nicht das ich noch ersticken würde.

Nun, da ich in meinem Bett gefesselt bin und der Rollstuhl auf der anderen Seite des Raumes steht, muss ich wohl erfrieren.

Gerade als ich mich also meinem Schicksal ergeben habe, hörte ich Schritte die auf mein Zimmer zusteuern.
Und tatsächlich, vor mir stand nun Jamie.

"Boah ist das kalt hier." Begrüßte er mich, während er das Fenster schloss.

"Ach was, seit einer dreiviertel Stunde liege ich hier und warte bis mein Blut
vollkommen erfroren ist." Theatralisch fasse ich mir mit der Rückseite meiner Hand an die Stirn.

"Wenigstens sind es keine minus grade,
so schlimm wird's wohl nicht gewesen sein." Auch wenn er mit gerade den Rücken zudreht,
um den Rollstuhl aus der letzten Ecke des Zimmers zu holen,
konnte ich deutlich spüren das er mich auslacht.

"Jamieee" ich zog seinen Namen extra gequält lang um ihm klar zu machen, wie sehr mich diese Kälte doch belastet hat.
Darauf erwidert er aber nichts,
sondern hilft mir einfach in
den Rollstuhl,
um mich dann richtung Fahrstuhl zu fahren.

Ich hatte ihn gebeten mich zu meinem ersten Reha Termin zu begleiten, da es mir echt unangenehm gewesen wäre,
mit Noah dort aufzutauchen.
Er ist Oberarzt in diesem Krankenhaus und verbringt seine Zeit eher selten bis gar nicht beim Reha Team.
Wie würde es also aussehen wenn er plötzlich einen ehemaligen Patienten dorthin begleiten würde?

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⏰ Last updated: May 03 ⏰

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