Due

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Von null auf hundert ging alles so schnell, dass ich kaum mitkam

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Von null auf hundert ging alles so schnell, dass ich kaum mitkam. Der Mafioso nickte seinen Männern zu, worauf zwei mich packten und mich zur Tür zerrten. Jeder Versuch mich zu befreien scheiterte. Sie waren nicht nur dreimal so breit wie ich, sondern waren dazu viel größer und stärker.
»Nein, lasst mich los! Ihr aufgeblasenen Gorillas.«
Mein Gesicht drehte sich zu Connor, der mir zusah wie ich kämpfte, wobei er noch befriedigend lächelte.
Es interessierte ihn nicht und das schockierte mich wirklich. Denn ein Teil in mir hatte gehofft, er würde, wenn es hart auf hart kam, mir helfen. Doch, das tat er nicht. Es gefiel ihm sogar. Wütend visierte ich beim Vorbeigehen das Tablett mit den Koks auf der Kücheninsel. Ich mag zwar mich nicht wehren können, aber ungeschoren kam er mir nicht davon. In meinem Kopf bildete sich eine teuflische Idee, die ich mir sofort zum Ziel machte.

»Hier meine Rechnung Wichser!«, rief ich laut, bevor ich das Tablett voller Wucht mit meinem Fuß von der Küche schleuderte. Das Tablett landete, zusammen mit einem Glas Wasser auf den Fußboden. Das Glas zersprang und das Wasser Floß über das Pulver, was es damit unbrauchbar machte.
»Das war's wohl mit deinem Koks«, rief ich laut, während ich ihm den Mittelfinger zeigte und provozierend, siegessicher lachte.
Connor rannte auf mich zu, doch bevor er mich erreichen konnte, schlug der dritte Mann ihm - mit dem hinteren Teil der Waffe bewusstlos. Wieder lachte ich auf, obwohl er das garnicht mehr mitbekam.
»Gute Nacht.«
Nochmal betrachtete ich meine Rache, was mich zufrieden auf die Lippen beißen ließ. Hielt jedoch nicht lange an, denn ich vergaß in welcher Situation ich noch steckte. Fuck! Ich drehte meinen Kopf zu die zwei, die mich gerade festhielten. Die zwei sahen, als ich sie mir genau ansah, wirklich verdammt gut aus.
»Ach komm schon Jungs, lasst mich gehen und ich lade euch auf einen Drink ein«, versuchte ich es, während ich süß lächelte. Leider schienen sie sich für mein Angebot nicht sonderlich zu interessieren. Da ich gerade sehr sensibel war, reagierte ich schnippisch.
»Nein? Na gut, dann halt nicht.«
Ich zuckte mit den Schultern und die zwei liefen mit mir weiter.
Unten angekommen gingen wir zu einem schwarzen SUV, der auf den Parkplatz vor unserem Apartment parkte.
»Das ist aber auch so klischeehaft! Ist das euer Ernst?«
Wieder lachten die zwei nur.
»Ist ein wirklich gutes Auto«, gab der Mann rechts von mir amüsiert von sich, worauf ich ihn überrascht musterte.

»Ach ihr zwei könnt ja doch reden. Ein Wunder ist geschehen«, sagte ich und hob meine Hände preisend, so wie es mir möglich gemacht wurde. Die zwei kommentierten es nur mit einem Brummen, was ich als verstecktes Lachen wahrnahm, bevor sie mich ins Auto setzten. »Schön, dass ich euch amüsiere«, murmelte ich genervt und rollte meine Augen. Ich saß rechts am Fenster, der blonde links neben mir, der dunkelhaarige gegenüber von mir. Ein paar Minuten vergingen, als sich plötzlich die zwei Türen vorne öffneten und sich die anderen zwei zu uns ins Auto setzten.
Was haben die den noch getrieben? Vielleicht haben sie Connor ja doch noch erschossen. Mir sollte es ab jetzt egal sein. Genauso egal wie ich ihm war. Während wir fuhren, schaute ich mich ein bisschen im Auto um, womit ich mich zwang abzulenken. Der Beifahrer schaute am ältesten von allen aus. Ich hätte ihn auf 40–55 geschätzt, obwohl er sehr fit und agil wirkte, waren es seine leicht grauen Haare, die mich darauf schließen ließen. Die anderen Insassen waren deutlich jünger und genauso wie ihr Boss, unfassbar attraktiv. Behutsam hob ich meinen Kopf um zu den Mann links neben mir auszuchecken, der während ich ihn beobachtete aus dem Fenster sah.
Seine Haare wirkten in diesem Licht wie ein Straßenköter Blond, welches mich an die Farbe eines Löwen erinnerte. Ein paar Strähnen waren etwas dunkler, wobei andere sich hell absetzten. Da der Mann mir gegenüber hustete, zog er unbeabsichtigt meine Aufmerksamkeit auf sich. Als ich verdattert erkannte, dass er mich über seinen Laptop anstarrte, setzte ich meinen Blick wieder vorne zum Fahrer. An seinen Sitznachbar konnte ich nichts, bis auf braune Haare erkennen. Verflucht machte mich diese Stille nervös.
»Sind eure Fahrten immer so furchtbar still?«, fragte ich, nur bekam ich natürlich wieder keine antwortet.
»Idioten.«, flüsterte ich leise. Was haben sie bloß mit mir vor? Töten wollten sie mich scheinbar nicht, sonst wäre ich das schon gewesen. Das beruhigte mich ein wenig. Ich gab mir alle Mühe taff und entspannt zu wirken. Sie sollten mich nicht für schwach halten, da die Angst zu groß war, dass sie es gegen mich verwenden konnten. Das versuchte ich um jeden Preis zu verhindern. Diese Stille spielte mit meinen Nerven, raubte mir jeden klaren Gedanken und machte mich langsam zimperlich.
»Wir haben meine Sachen vergessen.«, sagte ich, um die Stille zu durchbrechen. Der Fahrer sah mich durch den Rückspiegel an, wobei ich sehen konnte, dass er sich eine Zigarette anzündete.
»Wir haben dich gerade entführt! Hast du keine Angst?«
Natürlich hatte ich Angst. Ich aber, schüttelte nur mit dem Kopf. Sollte ich ihm auf einem Silbertablett servieren, wie furchtbar ängstlich ich war? Nein, danke.
»Was ist jetzt mit meinen Klamotten?«, versuchte ich es erneut.
»Du kriegst neue. Du brauchst deine alten nicht mehr«, antwortete er mir genervt, da er mit einem Angst Geständnis, wahrhaftig glücklicher gewesen wäre. Ich seufzte und fuchtelte genervt mit der Hand vor meiner Nase rum, um den Qualm der sich im Auto ausbreitete, wegzuwedeln. Nach einer gefühlten Ewigkeit blieb der Wagen stehen. Ich richtete mich auf, sah aus dem Fenster und erkannte, dass wir vor einer Riesen Villa standen. Ich beugte mich noch weiter vor zum Fenster. Leider konnte ich aber nichts erkennen, da es mittlerweile schon dunkel war und die gedimmten Lichter zu wenig preisgaben. Waren wir noch in Italien? Der Mann neben mir stand ruckartig auf und öffnete die Tür. Ich wollte gerade aus dem Auto stürmen, als er mich plötzlich am Handgelenk packte und mich die Treppen der Villa hochriß.

Errore MioWhere stories live. Discover now