Míriel pov.
Überraschenderweise dauerte es nicht allzu lange den Caradhras zu verlassen, immerhin hatten es alle einig den von Saruman kontrollierten Berg zu verlassen - der darauf aus war uns umzubringen. Um unsere Reise zum scheitern zu bringen.
Doch so leicht hatten wir nicht aufgegeben. Wir hatten unsere Rute geändert und waren nach neuer Bestzeit beim Eingang der Minen angekommen.
Wobei es für mich immer noch fraglich war, wie bei der Lawine auf dem Caradhras keiner bemerkt zu haben schien das ich mich verwandelt hatte. In einen schwarzen Wolf. Meiner Meinung nach war das nämlich nicht allzu unauffällig, recht war es mir jedoch allemal.
Jetzt standen wir dafür vor einer massiven Bergwand auf der in leuchtend blauen Runen die Umrisse einer Tür abgebildet waren. Verziert mit Elbischen Runen und nur im Mondlicht funkelnd, lag die Tür vor uns.
Verschlossen.
Und während Sam und Aragorn den tapferen Lutz frei ließen, weil die Minen kein Ort für ein Pony waren, Merry und Pippin mit Steinen spielten, Boromir und Gimli mit betrübten Mienen dasaßen und Legolas meine Hand hielt ... wusste Gandalf das Passwort ins Innere der Minen nicht mehr.
Seufzend lehnte ich meinen Kopf an der Schulter des blonden Elbenprinzen an, als ein neuer Versuch von Gandalf nicht seine erwünschte Wirkung erbrachte. Legolas fing sachte an Kreise auf meinem Handrücken zu zeichnen, während er mit seiner freien Hand ein kleines Stück Lembas direkt in mein Blickfeld schob.
Leicht hoben sich meine Mundwinkel über die Fürsorge des Elben, dann ergriff ich kommentarlos das Lembas und biss ein großes Stück ab.
Ein leises Plätschern war es, das mich ruckartig herum fahren ließ. Beinahe sofort verengte sich mein Auge zu einem Schlitz, als ich Merry und Pippin erblickte die gerade Steine auf die dunkle Wasseröberfläche des Sees vor uns warfen. Doch noch bevor ich die Chance bekam, die beiden unwissenden Hobbits von dieser Aktion gegen ihre Langeweile abzuhalten, erhob Aragorn die Stimme warnend.
„Weckt nicht das Wasser auf!“ Ermahnte er die beiden, die schockiert und verwirrt zugleich zu dem Streicher aufsahen.
„Wie kann man den Wasser wecken?“ Wollte Pippin im Flüsterton von Merry wissen, der nur die Schultern zuckte. Da ich die beiden Hobbits dank meiner guten Ohren einwandfrei hörte, entschied ich mich schließlich dazu es ihnen zu erklären.
„Es geht nicht direkt um das Wasser.“ Mit diesen Worten zog ich die Aufmerksamkeit der Hobbits sofort auf mich. Nur im Augenwinkel sah ich wie sie beinahe synchron näher traten - mein eigener Blick war starr auf die leichte Wellen schlagende Wasseroberfläche gerichtet.
„Sondern darum das man nie weiß, was in solchen Gewässern schläft.“ Erklärte ich und dachte ungewollt an die ganzen Märchen und Gerüchte die sich um den See vor den Minen Morias rangten. Gerüchte über ein grausames Seemonster das jeden tötete der es weckte.
Ob es wirklich existierte? Hatten Merry und Pippin es geweckt? Wahrscheinlich nicht. Immerhin lebten wir noch.
„Sprich Freund und tritt ein ...“ Las Frodo erneut leise das Rätsel vor, dass sich in blauen Runen über der verschlossenen Tür befand. „Legolas! Miriel! Was ist das elbische Wort für Freund?“ Wollte der dunkelhaarige Hobbit mit den strahlend blauen Augen auf einmal aufgeregt wissen. Noch bevor ich seine Frage richtig realisiert hatte, hatte Legolas schon mit einem klaren und deutlich verständlichen: „Mellon“, geantwortet.
Daraufhin ertönte das leise Scharen von Stein auf Stein. Und tatsächlich öffnete sich die magisch verschlossene Türen und gewährte uns den Einlass in die Minen.
Begeistert sprangen wir auf und folgten einem ziemlich stolz drein schauenden Gandalf ins Innere der Minen, wobei Gimli sofort anfing von der berühmten Gastfreundschaft der Zwerge zu schwärmen.
„Jetzt liebe Elben lernt ihr die Sagen umwobene Gastfreundschaft der Zwerge kennen! Prasselnde Kaminfeuer, gut abgehangenes Räucherfleisch!“ Gimli breitete strahlend die Arme aus, doch es dauerte nicht mal die Länge eines Atemzuges - bis sein Lächeln erstarb und seine Augen sich mit tiefem Entsetzen füllten. Denn in der tiefen Dunkelheit der Minen Morias erwartete uns alle nichts als der Tod.
Verstaubte und mit Spinnenweben verzierte Zwergenskelette füllten jeden noch so winzigen Fleck des rauen Steinbodens unter unseren Füßen.
„Orks!“ Zischte Legolas wütend. Der Elb hatte sich hingekniet und einen der Pfeile aus dem knochigen Schädel eines Skelettes vor uns am Boden gezogen. Sofort waren alle in Alarmbereitschaft und zückten ihre Waffen, doch daraufhin hob ich nur beruhigend die Hände.
„Sie sind nicht in der Nähe. Ich kann sie hören und riechen aber noch sind wir außer Gefahr.“ Versuchte ich unsere Gemeinschaft zu beruhigen - allerdings mit wenig Erfolg.
„Das hier ist keine Mine! Das ist ein Grab.“ Stieß Boromir zischend aus und Gimli gab ein tiefes Schluchzen von sich. „Wir hätten nie her kommen dürfen! Sondern die Forte von Rohan nehmen sollen.“ Fügte der stolze Mann aus Gondor hinzu.
„Raus hier!“ Kam schließlich der Befehl von Aragorn, sofort wirbelten wir alle herum. Doch zu spät.
Denn ich konnte nur noch entsetzt dabei zusehen wie ein langer glitschig-feuchter Tentakel sich um Frodos dünnes Bein schlang und den Hobbit erbarmungslos in die Höhe riss - weg von uns.
„FRODO!“
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Wolfsmädchen || Legolas
FanfictionDie junge Míriel ist eine der zwei letzten Hautwechsler in ganz Mittelerde. Aus Angst hält sie sich etliche Jahre in Mittelerde versteckt und zieht keine Aufmerksamkeit auf sich, doch als ihr alter Freund Gandalf plötzlich vor ihr steht und sie um e...