Kapitel 8

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Leah

Endlich hatte sich mir der Wunsch erfüllt, den ich schon so lange gehabt hatte. Newt war da gewesen, als ich eingeschlafen war. Und er war da, als ich wieder aufwachte. Er hatte sich nicht weg bewegt. Seit Langem das erste Versprechen, das er gehalten hatte.

Er hatte sich auf den Ellenbogen gestützt und strich mit den Fingern sanft durch meine Haare. "Ich habe nie gewollt, dass du böse wirst. Es tut mir so leid."
Ich sah zu ihm hoch. "Man kann nicht direkt sagen, dass ich böse war. Klar, sauer war ich schon irgendwann. Aber weißt du, du hast einfach in den letzten Wochen überhaupt keine Zeit mehr für mich gehabt. Du hast jede Verabredung abgesagt, hast mich kaum noch beachtet. Jedes Mal wenn ich gefragt habe, ob wir uns sehen, hast du mich angewiesen und ich hab gemerkt, wie genervt du dabei warst." erzählte ich ihm. "Es hat einfach wehgetan. Ich hab gedacht, ich wäre dir nicht mehr genug und du würdest mich nicht mehr wollen. Das Training war dir auf einmal das Wichtigste auf der Welt und es war fast so als würde ich überhaupt nicht mehr für dich existieren. Ich hab gedacht, ich kann mit meinen Vorgängerinnen nicht mithalten, ich wäre dir zu langweilig und würde dir mit meiner Art und meinen Problemen auf die Nerven gehen. Irgendwann hatte ich einfach das Gefühl, dass ich dir nur ein Klotz am Bein bin und du mich wieder loswerden willst."
"Oh Leah, nein nein neinnein nein." erwiderte Newt. Er strich mit dem Daumen über meine Wange. "Sowas darfst du nicht denken. Dass du Probleme hast, ist doch keine Schande. Die habe ich auch, genau so wie jeder andere Mensch auf der Welt auch. Und es freut mich, dass ich dir dabei helfen kann. Und selbst wenn du schüchtern bist, eher zurückhaltend und nicht so offensiv bist, liebe ich dich. Ich liebe dich genau so wie du bist und du könntest gar nicht perfekter sein."
"Meine Vorgängerinnen waren aber nicht so..." murmelte ich.
"Denk doch nicht andauernd an meine Ex-Freundinnen. Sie sind Vergangenheit, sie gehören nicht mehr in mein Leben. Was glaubst du, wieso es 'Ex' heißt? Weil die Beziehung nicht funktioniert hat und beendet wurde, weil sie mich nicht glücklich gemacht haben."
Ich sah zu ihm hoch. "Und ich? Mache ich dich glücklich?"
Er lächelte. "Du machst mich zum glücklichsten Menschen der Welt."

Wie sich herausstellte, war auch Ben gekommen. Als Newt und ich uns umgezogen hatten und runter in die Küche gingen, saßen Ben und meine Schwester schon dort. Ben hielt Rose auf seinem Schoß, strich ihr durchs Haar und wog sie leicht hin und her. Die beide flüsterten untereinander und waren in ihr Gespräch vertieft, sodass sie uns erst gar nicht bemerkten. Erst als Newt leise an den Türrahmen klopfte und mit mir die Küche betrat, lachten die beiden leise und Ben drückte Rose einen Kuss auf die Stirn.
"Guten Morgen." begrüßte uns Rose.
"Morgen." erwiderte ich. "Habt ihr beiden schon gefrühstückt?"
Ben schüttelte den Kopf. "Nein und ich bin am verhungern!"
"Wie immer." kicherte Rose.
Ich lachte. "Okay, dann sollten wir mal Frühstück machen." Ich wollte gerade den Schrank öffnen, als mich Newt davon abhielt. "Warte mal."
Ich sah ihn irritiert an.
"Was haltet ihr davon, wenn wir zum Frühstück zusammen runter zu Bakers fahren? Dann muss niemand was fertig machen." schlug Newt vor.
Ben nickte. "Gute Idee! Wir laden euch ein, Mädels. Als kleinen Start in unser Flitterwochenende."
Ich musste lachen. "Flitterwochenende?"
"Ja. Eine Wortneuschöpfung für das Wochenende." sagte Ben stolz. Er strich Rose eine Haarsträhne hinters Ohr und schaute sie an. "Was möchtest du heute machen?"
Sie überlegte und zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nicht. Was mit dir, alles andere ist mir egal."
"Was ist mit dir, Süße, hast du einen Wunsch?" fragte mich Newt. Doch auch ich konnte nur mit den Schultern zucken. So viel Zeit hatten wir hier noch nicht verbracht, weder meine Schwester noch ich wussten, was man unternehmen konnte und was sich lohnte und was nicht.
"Wir kennen uns hier noch nicht allzu sehr aus. Was kann man denn so machen, was empfielst du?" fragte Rose und spielte mit Bens Fingern.
"Heute soll es bis zu siebenunddreißig Grad geben. Wir haben auf der anderen Seite der Stadt ein klasse Schwimmbad." sagte Ben.
Rose strahlte. "Wir sind seit der Klassenfahrt nicht mehr schwimmen gewesen."
Ben lächekte. "Möchtest du hin?"
Meine Schwester nickte eifrig und sah rüber zu mir und Newt. "Kommt ihr mit? Wenn es so heiß wird, ist das doch perfekt."
Ich schaute Newt an, welcher die Achseln zuckte. "Die Idee ist eigentlich nicht schlecht. Okay, dann fahren wir mit. Wir müssen ja nicht die ganze Zeit zusammen hängen, wir können und ja dort trennen und wieder treffen wie wir Lust haben."
Newt nickte. "Gut, dann wäre das beschlossen. Dann schlage ich vor, Rose und du, ihr packt eure Sachen und dann fahren wir zu Ben, holen seine Sachen und das Auto, sammeln meine Sachen ein und dann kann es losgehen."
Ben nickte. "Geht klar."
Rose lächelte und gab ihm einen Kuss. "Okay. Gib mir fünf Minuten." Sie stand auf und griff nach meiner Hand. "Komm."
Ich lachte und folgte ihr nach oben, um die Sachen für den heutigen Tag zu packen. Endlich mal wieder ein Wochenende ganz für uns.

Abschluss mit den Maze Runners (Abgebrochen)Where stories live. Discover now