15. Kapitel

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Ich bekam keinen Bissen runter

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Ich bekam keinen Bissen runter. Janus dagegen mampfte glücklich erst seine und dann meine Portion.

Linnea schlief auf Smillas Schoß. Ich gab mir Mühe nicht zu oft in ihre Richtung zu schauen.

Ich hatte mit Smilla geflirtet. Ich hatte ihr Kinn festgehalten und ich hatte ihren Atem auf meinen Lippen fühlen können. Als Lasse vorhin Emil erwähnt hatte… Das hatte irgendeinen Schalter in mir umgelegt.

Ich war einfach so wütend gewesen. Nicht auf Smilla. Niemals auf sie. Aber darauf, wie scheiße die Situation war.

Lasse hatte danach nämlich darüber gesprochen, wie schlimm er es fand, dass jemand seine Schwester gedatet hatte.

Ruben hatte ihn daraufhin ausgelacht und ihm gesagt, dass er nicht verhindern konnte, dass seine Schwester früher oder später jemanden kennenlernte. Oder anders Erfahrungen sammelte. Sie war ein eigener Mensch und alt genug.

Ich war mir daraufhin sicher gewesen, dass Lasse Ruben umbringen würde.

>> Ruben ich schwöre dir, wir sind keine Freund mehr, wenn du versuchst dich an Smilla ranzumachen. <<

Dieser hatte nur die Hände gehoben. >> Das hatte ich doch nie vorgehabt. Entspann dich mal. Du bist der Wagner den ich will, dass weißt du doch <<, hatte er spielerisch geantwortet und Lasse in die Wange gekniffen.

Lasse hatte ihn finster angeschaut. >> Du nervst. <<

Daraufhin hatte Ruben ihm den Arm um die Schulter gelegt und das Thema war gegessen gewesen.

Nur nicht für mich. Ich hatte versucht Smilla den Rest des Abends aus dem Weg zu gehen, doch dann hatte ich Emil gesehen und war wieder so eifersüchtig gewesen.

Als ich dann gesehen hatte, wie Smilla ins Haus gegangen war, war ich ihr kurzerhand gefolgt. Ich war bewusst mit ihr zusammengestoßen, damit sie nicht dachte, dass ich sie gesucht hatte.

Und für alles danach war die Eifersucht verantwortlich gewesen.

Manchmal hatte ich mich gefragt, ob das noch gesund war, was ich für Smilla fühlte. Es konnte doch nicht sein, dass jeder DAS alles fühlte, wenn er sich verliebte. Mein Körper machte das bald nicht mehr mit.

Aber dann waren da die Momente, in denen sie mir nah war, so wie in der Küche und ich wollte noch mehr fühlen. Dann war es das beste Gefühl überhaupt.

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Als Smilla und Linnea abgeholt wurden, sah ich dem Auto nach, in dem sie wegfuhren. >> Hast du eigentlich vor euch beiden irgendwann von dem selbstgemachten Leid zu befreien? <<

Ich seufzte, warf Janus einen kurzen Blick zu. >> Smilla ist einer der besten Menschen, die ich kenne. Da steckt so viel mehr hinter Janus. Wenn das alles nicht klappt oder sie mich gar nicht mag, dann geht eine bald sechzehn Jahre Freundschaft kaputt. Zwei, wenn du Lasse mitrechnest. <<

Daraufhin schwieg mein bester Freund. Irgendwann stand er vom Rasen auf und klopfte sich den Dreck von den Klamotten.

>> Komm, wir gehen zu unserem Platz. <<

Ich griff nach seiner Hand, als er mich hochzog, und sah mich kurz nach Ruben und Lasse um. >> Die kommen auch ohne uns klar. <<

Er hatte recht. Deshalb folgte ich ihm.

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Janus und ich hatten in der Grundschule unseren Platz gefunden. Wenn mein Vater wieder wütend geworden war und mit Sachen geschmissen hatte, waren wir zusammen von mir zuhause abgehauen.

Dabei waren wir einmal eine Feuertreppe eines Hauses hochgestiegen. Oben auf dem Flachdach war eine wunderschöne Dachterrasse gewesen. Im Sommer war sie voller Blumen und Pflanzen.

Und mitten drinnen Stand eine Hollywoodschaukel. Wir waren über zwei Monate unbemerkt dort hochgeklettert, bis wir eines Tages dort oben gewesen waren und bereits jemand auf der Hollywoodschaukel gesessen hatte. Eine ältere Dame, Helena.

>> Ich habe mich schon gefragt, wer meine Pflanzen für mich gegossen hat, als ich weg gewesen bin. Ich hatte so Angst gehabt, dass sie alle vertrocknet sind. <<

Ertappt hatten wir auf dem Dach gestanden und sie angeschaut. >> Ich komme auch selbst immer schlechter hier hoch. Solange ihr euch gut um meine Pflanzen kümmert dürft ihr beiden ruhig weiter hier hochkommen. <<

Und das hatten wir getan. Wir waren Helena seitdem nur weitere zwei Male begegnet. Wir hatten uns nett mit ihr unterhalten. Und uns seitdem jeden Sommer um ihre kleine Dachterrasse gekümmert.

>> Los, wenn wir uns beeilen können wir dort noch den Sonnenaufgang sehen <<, drängelte Janus begeistert und ich steigerte mein Tempo um Schritt zu halten.

>> Wie romantisch. <<

Rick und Smilla - brothers bestfriendWhere stories live. Discover now