Kapitel 9

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 Kapitel 9

In der Früh war schon ein großer Trubel in Ragnarök, auf dem Hof bepackten Maxi und Vanessa ihre Motorräder. Raban und Joschka kamen gerade zähne putzend aus ihrer kleinen Erfinderwerkstatt, als sie die fertigen Motorräder sahen. Mein Cousin fragte Maxi „Wo willst du hin? Maxi?" Vanessa schob ihr Motorrad neben ihn und antwortete ihm anstelle von Maxi „Wir fahren nach Hause". Joschka ließ fast seine Zahnbürste fallen „Wie bitte?! Aber warum?" fragte er die beiden ungläubig.

„Die beiden sind verknallt, deswegen!" Nerv stapfte wütend aus dem Lager „Ich hab die beiden gesehen. Gestern Nacht. Sie haben geknutscht" Die letzten Wörter spuckte er förmlich aus. Ich hob meine Augenbrauen und verschränkte meine Arme vor der Brust „In welchem Universum ist eine Umarmung eine Knutscherei?" flüsterte ich Klette leise zu, sie zuckte nur mit den Schultern und deutete mit dem Kopf auf den jüngsten Kerl „In seinem anscheinend". Mr. Top und Mr. Secret klappten die Kinnladen nach unten, kein Wunder bei Nervs Interpretierungskünsten.

Er schien aber noch nicht fertig mit seiner Ansprache „Und Maxi hat sie dazu überredet, der freut sich richtig, dass Leon weg ist". Mein Cousin fragte nahezu sprachlos „Ist das wahr?". Auch Markus hatte Wind von dem Ereignis hier draußen bekommen und stellte sich unauffällig zu den Erfindern.

„Leon und Marlon sind zuerst abgehauen" rechtfertigte sich Maxi vor den anderen. „Deswegen lasst ihr sie jetzt im Stich" schoss Nerv zurück. „Wir lassen sie bei Horizon" Vanessas Stimme zitterte ein bisschen. „Und wenn ich euch einen Rat geben darf, dann kommt ihr jetzt mit" mit diesen Worten zog er sich seinen Helm über und stieg auf sein Bike „Sonst wird es die wilden Kerle nicht mehr geben"

Klette trat neben Nerv „Meinst du so wie die Wölfe? Die gibt es auch nicht mehr. Sie haben gekniffen". Ohne ein weiteres Wort zusagen starteten die beiden ihre Maschinen und fuhren langsam vom Hof durch das Tor, Nerv rannte ihnen hinterher „Maxi! Ich dachte du bist mein Bruder. Du bist ein Feigling, ihr seid beide Feiglinge!" Er drehte sich zu Markus der sich ebenfalls auf sein Motorrad schwang „Und du bist das auch!" Er schüttelte seinen Kopf und antwortete dem Jüngeren „Vielleicht. Aber bevor ich hier rumsitze finde ich es lieber heraus, ich fahr durch den Nebel"

Klette nickte „Das ist ein Wort. Los, worauf wartet ihr noch?" Mein Cousin schien begeistert zu sein „Ja, Markus hat Recht. Fahren wir los" Auch ich nickte zustimmend, alles was wichtig war, hatte ich bereits auf mein Motorrad gepackt. Ich hatte schon so eine leichte Vorahnung, was passieren würde und wie der deutsche Alman immer so schön sagt: Besser Vorsicht, als Nachsicht. Klette schwang sich in Nervs Karrt „Was ist? Bist du festgewachsen?" provozierte sie ihn. „Das ist mein Karrt!" „Genau und ich bin der Fahrer" sie fuhr los und Nerv rannte ihr hinterher. Auch ich fuhr los, gefolgt von den beiden Erfindern.

Auf dem Weg stieß Vanessa wieder zu uns, Maxi fuhr alleine nach Hause. Wir ließen unsere Bikes in der Nähe von dem Lager der Silberlichten, oder zu mindestens da, wo ich es vermutete. Wir hörten irgendwann Stimmen. „...wir sind sieben" ich nickte den anderen zu, das war definitiv Jaromirs Stimme. „Los" flüsterte Nerv und ging voraus aus unserer Deckung, wir folgten ihm den Hügel hinauf. „Dann zieht euch warm an!" Klette beendete seinen Satz „Wir sind nämlich neun." Vanessa fügte noch hinzu „Und keiner wird von uns extra verlieren" Markus stellte sich neben Vanessa „Im Gegenteil Jaromir", auch die beiden Erfinder stellten sich breitbeinig neben Vanessa „Also wann und wo können wir spielen?" fragte Raban.

Ich selbst stellte mich zwischen Markus und Klette und schaute direkt zu Jaromir. Joschka fragte „Wo ist euer Stadion?" Horizon antwortete ihm, dass diese riesige Fläche ihr Stadion sei, das konnte ja witzig werden. Ich wusste bereits, dass die Lichtlein Cross-Country spielten, das bedeutete so viel wie auf dem Motorrad ‚Fußball' spielen. Nut mit dem Plot, dass sie spezielle Geräte zum auffangen und schießen der Bälle besaßen und wir nicht.

Wir hatten uns bereits unser Tor ausgesucht und das Lager grob aufgebaut, da entdeckte Klette Leon von ihrem Aussichtspunkt aus. Er schob sein Motorrad und wirkte auf mich ziemlich geknickt „Können wir reden?" fragte er Vanessa als er bei ihr zum stehen kam. Auch die anderen bemerkten, dass ihr Anführer zurück war und blickten interessiert zu den beiden. „Ich weiß nicht worüber" antwortete sie bloß ohne ihn eines Blickes zu würdigen. Ich driftete schon wieder ab, ich hatte in letzter Zeit echt Probleme mich auf Gespräche zu konzentrieren.

„...Ich brauche dich. Vanessa, wir haben schon Marlon und Maxi verloren" Wie als hätte er ihn gehört, kam Maxi genau in diesem Moment neben mir zum stehen. „Stimmt nicht ganz" sagte er zu dem Anführer und nahm seinen Helm ab. „Was ist? Warum sitzt ihr noch hier so rum? Wollt ihr das es uns genau wie den Wölfen ergeht? Wollt ihr zurück zu Mama und Papa? Oder schmieden wir uns jetzt einen todsicheren Plan" Nach einem kurzen Moment der Stille stimmte Leon ihm zu „Maxi hat Recht! Na kommt schon, kommt schon her" Als sich alle hingesetzt hatten fuhr er fort „Wir können sie schlagen, nein! Wir werden sie schlagen und zwar mit ihren eigenen Waffen. Raban und Joschka, einer von uns muss morgen fliegen"

Die beiden schauten sehr skeptisch , aber wollten es versuchen. Mit Hilfe ihres kleinen Apparates würden die zwei das schon hinbekommen, nur ich befürchtete diesmal würde kein Bügelbrett mit einer Bratpfanne funktionieren.

Nachdem sie das ‚Rezept' hatten, verkündeten sie, dass sie Nervs Karrt brauchen würden. Nerv beschwerte sich, aber Leon nickte nur „Und jeden Mann den ihr braucht. Der Rest kommt mit mir in die Steppe, wir graben zwei Löcher" Er markierte im Sand ein Loch vor unserem eigenem Tor und am Rande der Steppe bei dem Tor der Lichtlein.

Mein Cousin schob gerade Nervs Karrt zu ihren Sachen, da ertönte ein komisches Geräusch. „Was ist das?" fragte Maxi besorgt, ich antwortete ihm „Das Tattoo Studio der Silberlichten, 0,5-Sterne Bewertung, aufgrund fehlender Hygiene und etwas brutalen Methoden. Aber es ist kostenlos." Maxi lachte kurz sarkastisch „Klingt nach dem Ort, wo ich mir ein Tattoo stechen lassen würde"

Leon schulterte eine Schaufel, wir wollten gerade aufbrechen, als Markus uns kurz stoppte. „Hier das wirst du bestimmt morgen brauchen. Kommt, das werdet ihr alle brauchen" Er kramte etwas aus seinem Rucksack und ging auf die Mitte unseres Lagers zu, interessiert trat ich näher an ihn heran. Er hatte ein Tuch in der Hand, anscheinend befanden sich Glücksbringer dort drinnen. Er reichte Maxi einen Ring, auf dem eingraviert war ‚Für immer wild'. Markus hielt Vanessa eine Kette hin, sie sah aus wie ein Kreuz an einer schwarzen Schnur, sie blieb einfach stehen und nahm es nicht entgegen. Leon griff nach seiner Kette, ein großes Zahnrad und zischte Vanessa etwas zu, was so viel bedeutete wie wenn du gehen willst, dann hau ab.

Ich half beim schaufeln so gut es ging, gemeinsam mit Leon und Markus arbeitete ich an dem Loch bei unserem eigenen Tor. Leon fragte mich „Wie sieht's aus, spielst du morgen mit?" ich nickte „Wenn ich darf?" Leon hielt mir seine Hand hin „Ich ernenne dich hiermit zu einem Ehren-Mitglied der wilden Kerle, Katharina und freue mich dich morgen bei uns spielen zu sehen." ich schlug ein „Ich fühle mich geehrt Leon und ich freue mich den Silberlichten morgen in den Arsch treten zu können" „Das ist die Energie, die wir morgen brauchen!" Auch Markus klatschte mit mir ab und wir machten uns weiter an die Arbeit.

Not the princess you think | dwkDonde viven las historias. Descúbrelo ahora