Kapitel 21

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 Kapitel 21

„So wir sind wieder zurück" Beatrice trat als erste durch die Tür ins Wohnzimmer, gefolgt von den anderen. Ich lächelte sie an „Gut, das Dessert sollte auch gleich da sein". „Was gibt's denn?" wollte Nerv wissen, Cynthia antwortete ihm „Dreierlei von der Erdbeere. Erdbeer-Tiramisu, Erdbeer-Quark und Erdbeer-Eis". Nerv rieb gespannt seine Handflächen aneinander, der Kleine war echt zum totlachen.

Das Essen war so gut wie vorbei, fast alle Gäste waren schon gegangen. Am großen Esstisch saßen nur noch die Acevedos, Markus' Familie und die von Maxi und Nerv. Es war eine ganz nette Runde, alle unterhielten sich und die Stimmung war gut, aber wie sagt man immer so schön:

Nett ist die kleine Schwester von Scheiße

„Kathi, wie war es dieses Jahr bei den Wölfen" Nara fragte mich dies mit dem unschuldigsten Lächeln, obwohl sie genau wusste das es jeder hören würde. Ich spante mich an, das konnte doch nicht war sein. Markus warf mir einen alarmierten Blick zu, mit dem Kopf deutete er zu seinem Vater, dieser wandte sich gerade um. „Oh, ich wusste gar nicht, dass du zu den Wölfen gehörst?" er schaute mich überrascht an, ich sagte schnell „Gehörte, wir haben uns aufgelöst" „Stimmt, nachdem ihr gegen die Kerle verloren habt" Nara lächelte immer noch so unschuldig sie konnte. Herr von Theumer nickte „Stimmt, Markus hat davon erzählt".

„Das ist doch erstaunlich, was ein Zufall, dass ihr euch schon kennt" gezwungen lächelnd nickte ich über die Aussage von Markus Mutter. „Wie nett, dass ihr euch gut versteht. Worüber unterhaltet ihr euch denn?" meine Augen weiteten sich, meine Großmutter stand hinter Bea, die neben mir saß und legte ihre Hände auf die Stuhllehne. „Wir haben gerade festgestellt, dass sich unsere Söhne und Katharina kennen. Herrlich nicht war?" Markus Mutter deutete auf die Maximilians und lächelte anschließend zufrieden. „Oh, tatsächlich wusste ich das noch nicht" Irene zog die Stirn in Falten und warf mir einen schnellen Blick zu. 

Holy shit, now we have a problem.

„Die Fußballmannschaft der Jungs haben Kathis Mannschaft besucht und gegen sie gewonnen" Lena lächelte ganz lieb und klimperte einmal mit ihren Wimpern. „Ach ja? Davon haben mir deine Eltern nichts erzählt, dass du...naja...Fußball spielst" die letzten Wörter spuckte sie mir entgegen. In unserer Ecke wurde es still, bald schwabte die angespannte Stimmung auch zu den anderen hinüber.

„Ist was passiert?" mein Vater schaute verwirrt zu uns rüber, ich schüttelte nur leicht den Kopf, jetzt war es eh schon zu spät, ich konnte mich nur noch drauf vorbereiten nicht los zu heulen. „Allerdings, wann hattest du vor mir zu erzählen, dass Katharina Fußball spielt" mein Vater blickte mich ungläubig an, ich lächelte nur ertappt zurück. Jetzt gab es zwei Möglichkeiten: 1. Er deckt mich 2. Er lässt mich ins offene Messer laufen. „Das ist mir auch neu" jetzt konnte ich auch mein eigenes Grab schaufeln, ich presste meine Lippen aufeinander, mein Fuß wackelte unruhig hin und her.

Markus Mutter begriff, was hier lief und sah mich entschuldigend an, sie konnte es nicht wissen. „Das ist eine Schande Katharina, du verheimlichst etwas vor deinen Eltern. Und dann auch noch Fußball, ich bin mir sicher Anne hat das auch noch unterstützt" ich nickte leicht. Markus Vater räusperte sich leicht „Also natürlich geht mich ein Familienkonflikt nichts an und ich möchte mich auch ungern einmischen, aber wir hatten das selbe Problem mit Markus. Sie widersetzten sich gerne und wenn Katharina nur halb so verrückt nach diesem Sport ist wie mein Sohn, dann wird es jetzt auch nichts mehr bringen"

Dankend schaute ich ihn an, dass Markus so etwas ähnliches durchgemacht hat gab mir noch einen kleinen Funken Hoffnung. Bea tippt mich mit ihrem Bein unter dem Tisch an und formte lautlos ‚Wird schon', ich nickte kurz und drehte mich zu meinem Vater um. „Ist jetzt eh egal, meine Mannschaft gibt es nicht mehr und ich denke wir sollten das nicht hier klären. Ich bin dann mal weg, wir sehen uns später" ich stand auf, Nara zischte mir zu „Du kannst vor deinen Problemen nicht weglaufen". Ich lachte leise „Ich wüsste nicht was das Problem ist" mit diesen Worten stolzierte ich aus dem Raum.

Ich saß im Garten in der Hängematte, die Beine angewinkelt. Meine Schuhe hatte ich achtlos ausgezogen und zitterte ein bisschen, ich umschlang meine Beine und starrte ins dunkle. Jetzt konnte ich mir das Wochenende bei Tronje abschminken, Nara und Lena hatten mir alles zerstört, ich würde entweder nie wieder nur ein Fußballspiel ansehen bis ich 18 war oder ich konnte weiter spielen, nur wo? Außerdem war es doch die eher unwahrscheinliche Variante, dieser Drache hatte meine Eltern voll im Griff, irgendwas hatte sie gegen sie in der Hand, aber soweit waren wir schon.

Eine kleine Träne kullerte mir über die Wange. Warum musste es immer mich erwischen? Andererseits, lieber hat es mich erwischt als meine Schwestern. Ja auch sie verheimlichten etwas vor unseren Eltern, ich war mir zwar relativ sicher das es nicht schlimm wäre wenn sie es erfahren hätten, aber meine liebe Großmutter musste natürlich komplettes Drama schieben. Ich weiß nicht mal was sie damit bezwecken wollte, denn ein gutes Image hat es uns nicht eingebracht.

Wie ich die zwei doch hasste. Nicht meine Schwestern, auch wenn sie mich manchmal echt nervten. Nein, ich dachte an Lena und ihre Cousine, die sich meine ‚Freundin' nannte. Eigentlich hätte ich schon früher drauf kommen sollen, dass die zwei verwandt waren. Sie sahen sich sogar ähnlich, dunkle Haare, die gleiche Gesichtsform.


Not the princess you think | dwkWhere stories live. Discover now