Kapitel 2

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Das hier ist garnicht Itachis Welt. Dieser Stadtteil schreit förmlich: ‚Ich bin ein sozialer Brennpunkt'

Das Handy lässt er lieber in der Jackentasche. Wer weiß, vielleicht klaut es ja jemand?

„Komme!", brüllt es aus der Werkstatt.

Der schwarzhaarige Mann kommt auf Itachi zugeschlendert, er lächelt ihn leicht an. „Das ist ihrer?", er deutet auf die schwarze Limousine. Angesprochener nickt. „Ok, verstehe, ich bin Obito! Mir gehört dieses bescheidene Etablissement!" grinst er und hält Itachi eine dreckige Hand hin.

Der jüngere sieht auf die verschmutzen Finger, überwindet sich dennoch und schüttelt die Hand. „Hallo, Itachi."Unauffällig versucht er nach dem Händedruck seine Handfläche an der Hose abzuwischen.

Der Besitzer der Werkstatt dreht sich noch einmal zum geöffneten Tor und seufzt genervt, „Shisui! Heute noch wenn's geht!"
Ein anderer Mann kommt aus der Werkstatt gelaufen. ‚Und was für ein Mann...' denkt Itachi als er den anderen über Obitos Schulter auf die beiden zukommen sieht.

Er ist groß, wirklich groß. Seine Oberarme sind so groß wie Itachis Oberschenkel. Wow. Er trägt eine dunkel, verschmierte Arbeitshose und ein Shirt, welches jeden Muskel des wohl geformten Körpers zeigt.
Die lockigen Haare hat er mit einem Tuch um die Stirn weggebunden. Der Uchiha hat alle Mühe nicht ins Starren zu verfallen.

Ihm ist bewusst, dass er eher auf Männer steht. Frauen konnte er noch nie viel abgewinnen. Bereits mit 14 hat er festgestellt, dass ihn die Jungs in der Umkleidekabine mehr interessierten als die Pornoheftchen voller nackter Frauen, die in der Klasse von einem älteren Mitschüler rumgezeigt wurden. Bis zu seinem Schulabschluss hielt sich Itachi sehr bedeckt mit seiner Sexualität. Er wollte vermeiden das Ziel von Hänseleien zu werden. Er war so oder so einer der Außenseiter aufgrund seiner ruhigen und besonnen Art. Itachi wollte den Anderen keinen Anlass geben ihn auf dem Kieker zu haben.

In der Uni hingegen war er etwas offener. Nach zwei Jahren schaffte es Itachi zwei platonische Freundschaften zu knüpfen. Ein sehr liebes Mädchen namens Rin und einen verrückten Knallkopf namens Kakashi nannte er seine Freunde. Naja sie waren immerhin die einzigen Personen die er im Handy eingespeichert hatte, welche er nicht kennengelernt hat weil ihm sein Vater sie vorstellte.
Grundsätzlich stellt er sich etwas starr an wenn es darum geht neue Freundschaften zu schließen.
Meist kommt er mit den Leuten nicht über eine platonische, arbeitsähnliche Beziehung hinaus.
Rin und Kakashi hingegen haben ihn quasi genötigt seine Allein-sein-bubble ab und zu zu verlassen und sich mit ihnen anzufreunden.

Itachi war ihnen dankbar dafür, nicht nur konnte er gleich zwei Freunde sein eigen nennen, nein er konnte auch seine ersten sexuellen Erfahrungen machen.

Er vertraute Kakashi und dieser hatte viele Erfahrungen im Bereich Sex. Ein bisschen dieser Erfahrung hat er eines Abends auf einer Hausparty, auf die Rin und er Itachi mitschleppten, an ihn weitergegeben. Sie hatten besoffen im Bad geknutscht und sich gegenseitig einen runtergeholt.

Mehr ist nicht passiert aber es gab Itachi die Bestätigung, dass er schwul war.

„Hey Obito, bin da!", der Mister Gutaussehend kommt näher und bleibt an dem demolierten Auto stehen. Ein Lachen entwischt ihm. „Ach du heilige Scheiße, das wird teuer!"

„Das bekommen wir schon hin!" Obito lacht und deutet auf Shisui. „Das ist mein Cousin, Shisui. Er repariert ihr Auto! Das wird schon wieder!", Obito grinst zuversichtlich und legt seine verdreckte Hand auf Itachis Schulter. Sein Designer Jackett ist hiermit also offiziell versaut.

Für den Uchiha ist es immer noch schwer den Mechaniker nicht zu lange anzustarren.

Als besagter Shisui näher kommt, erkennt Itachi eine Narbe an seinem Hals, sie sieht verheilt und etwas älter aus.
Diese Narbe lässt Shisui aussehen wie ein Gangster.

Ganz ehrlich? Wäre Itachi Nachts allein in diesem Viertel und würde ihm der Mechaniker auf offener Straße entgegenlaufen, er würde höchstwahrscheinlich die Straßenseite wechseln.

Für einen Menschen wie Itachi, strahlt eine Person wie Shisui ein gewisses Maß an Gefahr aus.

Bestätigend nickt Shisui zur Aussage von Obito, „Ja das wird schon wieder, ich fange gleich an."
Shisui blickt zu Itachi und lächelt ihn an. „Alles gut bei dir? Hab ich was im Gesicht?", der größere schmunzelt und reibt sich mit dem Handrücken über die Nase.

Der jüngere lächelt leicht zurück und kommt  ins Stocken, er hat das Gefühl irgendetwas in den Augen des Mechanikers gesehen zu haben.

Wahrscheinlich nur die Freude, dass er mit der Reparatur ne Menge Geld verdienen kann.

„B-bis nächste Woche bräuchte ich meinen Wagen wieder, ist das realistisch?", Itachi blickt zu Shisui.

Den leichten Rotschimmer auf Itachis Wangen scheint Shisui nicht mitbekommen zu haben.

„Klar, so lange brauche ich nicht, muss nur gleich die Teile bestellen!" breit lächelt der Schwarzhaarige.

Obito schaut zwischen den beiden hin und her und schmunzelt belustigt. ‚Idioten'
„Ich fahr das Auto schonmal rein!", der Ältere läuft an Shisui vorbei, legt seine Hand kurz auf seine Schulter und lässt sich vom Fahrer des Abschleppers die Autoschlüssel zu Itachis Auto geben.

Shisui grinst ihn an, „Danke dir!"

Itachi hingegen schaut Obito nach. Wie wird er jetzt nach Hause kommen?

‚Mist jetzt muss ich doch mein Handy raus holen'

Vorsichtig greift Itachi in seine Manteltasche und holt sein Handy raus, „Ich werde mir ein Taxi bestellen."

Verdutzt sieht Shisui den kleineren an, „Was? Ne Taxe? Quatsch, komm ich fahr dich nach Hause. Ich wollte sowieso gleich los. Aber ich verspreche dir, dass dein Auto das erste ist dass ich repariere wenn ich morgen auf Arbeit komme!"
Breit grinst Shisui den Uchiha an, „komm schon."

Eine Mischung auf Freude und Nervosität macht sich in Itachi breit. Soll er wirklich zu einem Fremden ins Auto steigen? Vollkommen ausgeschlossen! Aber ... aber der Mechaniker ist echt heiß und Itachi beschleicht das Gefühl, dass es ok ist.

„Ähm... o-ok... ich muss nur noch schnell eine Nachricht an meinen Bruder schreiben", Itachi blickt auf sein Handy und fängt an zu tippen:

Shisui, Großer Typ, schwarze lockige Haare, kfz Mechaniker, Werkstatt am äußeren Rand von Shinjuku

Itachi blickt auf als er ein amüsiertes Schmunzeln von Shisui hört. „Huh?"

„Mein Kennzeichen vielleicht noch?", der größere grinst und zeigt auf einen älteren Hyundai, „das ist mein Auto, schreib am besten das Kennzeichen mit in die Nachricht."

Der Größere zwinkert Itachi zu und dreht sich um, „Ich hol noch schnell meine Jacke, bin gleich zurück!" und geht zurück in die Werkstatt.

Verdutzt steht Itachi da und sieht ihm nach. ‚War das so auffällig?'
Schnell tippt er das Kennzeichen ab und schickt die Nachricht an seinen Bruder.

Vor einigen Jahren hatten sie sich abgesprochen, wenn jemand ein Date hat oder irgendwo mitfährt, sei es nur ein Taxi, schicken sie sich alle Infos. Eine reine Sicherheitsmaßnahme. Sie hatten auch gegenseitig ihre GPS Standorte geteilt, in einer überfüllten Stadt wie Tokio kann man nicht vorsichtig genug sein.

ShiIta - Süße Küsse und bittere Wahrheiten Where stories live. Discover now