Kapitel 33

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Eine Woche später arbeite ich mal wieder in Books n' Coffee. Eine Kundin fragt mich nach einem Buch und ich zeige ihr, wo es steht.

„Ich liebe dein Tattoo.", sagt sie.

Ich trage ein rückenfreies schwarzes Kleid und meine Air Force.

„Danke.", erwidere ich. „Wenn du auch eins willst, du musst zu Tattoos and More gehen. Kev ist der Beste."

Sie lächelt. „Danke."

Ich arbeite weiter, bis achtzehn Uhr. Dann schließe ich den Laden ab. Als ich mich umdrehe, steht Johnny vor mir.

Ich zucke zusammen. „Gott, Johnny. Du hast mich erschreckt."

Er steht in Jeans und einem Hoodie vor mir. Seine Haare sind wie immer verwuschelt und brauchen mal wieder einen Schnitt. Aber er sieht umwerfend aus.

Er schiebt seine Hände in seine Hosentaschen. „Sorry."

„Was machst du hier?"

„Du hast nicht auf meine Nachricht geantwortet.", erwidert er.

Oh, shit. Seine Nachricht. Ich habe sie gelesen und dann vergessen. Jetzt fühle ich mich schlecht. „Sorry. Ich habe wirklich vergessen, zu antworten."

Er nickt. „Kann ich dich nach Hause begleiten?"

Ich schaue ihn verwirrt an. „Du willst nach Hause laufen?"

„Ja. Es ist doch schön draußen."

„Okay. Von mir aus."

Wir machen uns auf den Weg und laufen eine Weile schweigend. Dann bleibt Johnny stehen und zieht sich seinen Pulli über den Kopf. Er trägt ein weißes Tshirt drunter. Schade.

Dann hält er mir den Hoodie hin. Als ich nichts mache, zieht er ihn mir über den Kopf.

„Danke.", sage ich, aus irgendeinem Grund peinlich berührt.

Wir laufen weiter und irgendwann räuspert er sich. „Lil, ich muss dich was fragen."

Ich schaue ihn interessiert an. „Ja?"

„Warst du glücklicher, als du bei mir gewohnt hast, oder bei Quinn?"

Ich atme einen Schwall warmer Luft aus und starre ihn an.

Was soll ich darauf antworten? Die Wahrheit, Lili.

„Bei dir. Natürlich bei dir."

In diesem Moment beginnt es, zu regnen. Aber Johnny und ich sind stehen geblieben und schauen einander an.

Johns Haare fallen ihm nass in die Stirn und sein Shirt wird immer durchsichtiger. Auch ich bin schnell durchnässt, und mir sollte kalt sein, aber ich bin mit elektrischer Vorfreude aufgeladen. Ich weiß nicht einmal warum. Aber ich kann meine Augen nicht von Johnny nehmen.

„Warum hast du mich dann verlassen?", flüstert er.

„Ich habe dich nicht verlassen, Johnny.", erwidere ich. „Du hast mich abgewiesen."

Er rauft seine Haare, läuft von mir weg, nur um zurück zu kommen. „Lili, ich würde dich nie abweisen. Wenn ich nur, wüsste..."

„Warum hast du mich dann nicht geküsst?", rufe ich.

Er starrt mich an. Der Regen fällt nun immer stärker. „Lil, ich...Fuck..."

„Sag es."

„Ich liebe dich!", ruft er und mein Herz bleibt stehen. „Okay? Ich bin fucking verliebt in dich."

Jetzt starre ich ihn an.

„Ich wollte dich küssen...so sehr...aber du warst betrunken und ich...fuck...ich wollte nicht, dass du es bereust, wie das eine mal, als wir...", stammelt er, sichtlich aufgelöst.

„Ich habe es nie bereut, Johnny. Hörst du? Nie." Es stimmt. Ich habe die Nacht - oder zwei Nächte - mit Johnny nie bereut. Es waren die schönsten Nächte meines Lebens.

Im einen Moment steht Johnny ein paar Meter von mir entfernt, im nächsten ist sein nasser Körper an meinen gepresst und er umfasst meine Wangen mit seinen großen Händen.

„Ich hoffe, du wirst das hier nicht bereuen.", flüstert er, bevor er seine Lippen auf meine presst.

ToxicWo Geschichten leben. Entdecke jetzt