Kapitel 39

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John schlägt die Autotür des Taxis zu und läuft auf den Hauseingang zu, wo eine Person steht. Ich erkenne nicht, wer es ist, bis ich die Stimme höre.

„Wenn sie mit mir reden will, kannst du nichts dagegen tun.", sagt Q.

„Sie will aber nicht mit dir reden. Also verschwinde. Lass sie in Ruhe.", erwidert Johnny.

Ich stelle mich neben ihn und schaue meinen Ex-Freund an. „Was machst du hier?"

„Können wir reden?"

„Nein, gerade nicht.", sage ich.

„Du hast sie gehört, Bro.", sagt Johnny.

Ich lege ihm beruhigend eine Hand auf den Arm.

Quinn mustert die Geste und lacht dann. „Ach, so ist das."

Johns Augen verengen sich zu Schlitzen. „So ist was?"

„Du hast sie endlich rumbekommen. Du hast sie endlich gefickt. Das wolltest du doch die ganze Zeit."

Im nächsten Moment hat John ihn am Kragen gepackt und presst Q gegen die Hauswand. Quinn ist größer als ich, aber Johnny überragt ihn nochmal. „Rede nicht so über sie."

„Sie macht dieses kleine wimmernde Geräusch, wenn sie kommt. Das ist heiß, oder?", lacht Q.

Ich hasse es, dass er so über mich redet. Ich dachte, er liebt mich oder hat mich mal geliebt.

Jetzt kommt John ihm noch näher und zischt: „Ich weiß nicht, bei mir schreit sie immer, wenn sie kommt."

Ich atme scharf ein. Bei seinen Worten spüre ich ein Flattern in meinem Unterleib. Wir hatten noch keinen Sex. Wir haben uns geküsst und andere Sachen... Aber ich kann mir vorstellen, dass ich schreien würde, wenn wir endlich Sex haben. Bei der Art, wie er küsst...

„Und jetzt verschwinde." Johnny wendet sich mir zu. „Gehen wir rein."

Wir sind fast drin, da höre ich Q. „Sie wird mich immer lieben und du weißt es."

John dreht sich nochmal um und lächelt ihn kalt an. „Was sie für dich gefühlt hat, war nie wirklich Liebe und du weißt es."

Im nächsten Moment hat sich Quinn auf Johnny gestürzt und schlägt auf ihn ein. Die beiden wälzen sich auf dem Boden.

„Hört auf!", schreie ich immer wieder.

Q hat die Oberhand und Johns Gesicht blutet schon. Ich hasse es, die beiden so zu sehen.

„Quinn. Bitte hör auf.", versuche ich es noch einmal.

Und tatsächlich steht er auf und schaut mich an. John rappelt sich ebenfalls auf.

Johnny wendet sich ihm zu. „Verschwinde."

Quinn lächelt. „Ich werde sie zurückbekommen. Du wirst schon sehen."

Dann dreht er sich um und geht zu seinen Wagen.

Ich ziehe John nach drinnen. Im Badezimmer umfasse ich erst sein Gesicht und begutachte seine Verletzungen. Seine Lippe blutet und an seinem Auge bildet sich ein Veilchen. Dann sehe ich mir seine Hände an. Die sehen am schlimmsten aus. Die Haut rund um seine Knöchel ist aufgeplatzt und blutet.

„Setz dich.", sage ich.

Er setzt sich auf den geschlossenen Toilettensitz. Ich hole den Verbandskasten und beginne, die Wunden an seiner Hand und seiner Lippe zu reinigen.

„Ich werde mich nicht entschuldigen. Er hat mich angegriffen.", sagt er.

Ich nicke. „Ich weiß."

Ich mache einen Verband um seine Hände.

„Ich bin dir nicht sauer.", sage ich.

Er streckt mir seinen kleinen Finger entgegen und ich hake meinen ein.

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