Unconscious Love (AdamxLute)

Teil 8

Ein Klicken an der Tür verriet mir, dass jemand den Raum betreten hatte. Mit nur minimal geöffneten Augen scannte ich die Lage und erkannte, dass es einerseits noch Nacht war und andererseits, dass Adam den Raum betreten hatte.

Adam? Was soll ich tun? Wie in einer Kurzschlussreaktion beschloss ich, dass es besser wäre, mich weiterhin schlafen zu stellen. Eine unaussprechliche Panik überkam mich bei dem Gedanken alleine, mit ihm über diese eine Sache zu reden.

Mit einem schweren Seufzen ließ sich Adam auf den Stuhl fallen, strich sich sichtlich fertig mit der Hand über die Maske. "Urgh, ich sag dir Danger Tits: diese Versammlung war die reinste Hölle im Himmel! Die ganze Zeit über hieß es", dabei verstellte er die Stimme um Sera zu imitieren, "Was geschehen ist, ist unverzeilich! Es wird keine Ausrottungen mehr geben - nie wieder! Vor allem nachdem Sir Pentious die Leiter in den Himmel erklommen hat zeigt es uns, dass der Himmel und die Hölle im Wandel sind! Wir können nicht weiter in Kauf nehmen, dass noch mehr Krieg entsteht - noch mehr Tote Engel unseren Weg pflastern!" Resigniert warf er die Hände in die Höhe. "Kannst du dir das vorstellen Lute? Keine Ausrottungen mehr! Nichts! Nada! Siette! Zero! Was machen dann wir?!"

Einen Moment schwieg er, als würde er eine Antwort von mir erwarten. Aber Sir Pentious... hmm, war das nicht diese Schlange, die sich für die Brut da unten opfern wollte, fragte ich mich selbst. Wenn das stimmt, dann hat er jeden Punkt auf Adams Liste erfüllt... Fuck, wenn die da unten nun hoch kommen, dann würden wir doch auch fallen können? Ich sagte zwar einst zu Charlie, dass Engel keine Fehler machen, aber das war mehr als gelogen - schließlich begann alles mit einem Apfel und ich würde nicht sagen, dass ich frei von Schuld bin. Ich tötete Tausende Seelen da unten. Ein beklemmendes Gefühl beschlich mich bei dem Gedanken, dass ich in der Hölle enden würde, sobald ich sterbe. Wäre ich gestorben, wäre ich nun... nein, das möchte ich gar nicht denken!

"Verdammt, du kannst mir gar nicht antworten", seufzte Adam resigniert, fast schon traurig darüber.

Also hatte ihm tatsächlich niemand Bescheid gegeben - das würde noch ein bisschen Erklärungsbedarf benötigen, sodass er niemanden umbringen wird.

Ich hörte ihn laut gähnen, dicht gefolgt von dem Gefühl, dass sich jemand auf der Seite des Krankenbettes abstützt. Ich spürte Adams warme Hand auf meiner sich absenken, ehe er sie zaghaft umschloss - noch immer schien er sich davor zu fürchten, mich verletzen zu können. Leise nuschelte er: "Wären die Ausrottungen endgültig abgesagt, dann würde ich Gefahr laufen, dass ich dich nicht mehr täglich sehe - nicht mehr täglich dich an meiner Seite weiß. Was soll ich dann tun? Mir jeden Tag eine Ausrede einfallen lassen, warum ich vor deiner Tür stehe? Du würdest doch irgendwann denken, dass ich ein Stalker bin und genug von mir haben. Mich dann wegschicken...mich nie wieder sehen wollen. Fuck, ich bin so erbärmlich! Kein Wunder, dass jede Frau an meiner Seite zu Lucifer gelaufen ist, im Vollsprint! Was kann ich denn überhaupt bieten außer mein bestes Stück?" Ein Seufzen. "Genau! Nichts. Warum bist du überhaupt so lange an meiner Seite geblieben Lute? Du hättest so viel bessere Gesellschaft haben können als mich - denke doch nur an all die Verehrer, die du über die Jahrtausende hattest. Sie hatten so viel zu bieten- warum bist du nicht zu denen? Huh? Ach, Fuck Lute, was machst du mit mir..." Zum Ende hin wurde er immer leiser, bis sein Atem ruhig und gleichmäßig wurde. Er war wohl eingeschlafen.

Einige Minuten - welche wahrscheinlich über eine halbe Stunde war - wartete ich noch, bevor ich mich zur Seite drehte, ihn dabei im Dämmerlicht betrachtete. Er wirkte so ruhig, das komplette Gegenteil, wie er im Wachzustand war. Hin und wieder entkam ihm ein leises Schnarchen oder ein kaum wahrnehmbares Schmatzen - träumte er von Essen? Bestimmt tat er das... und von nichts anderem, dass er hätte "essen" können... Angewidert schüttelte ich den Kopf, verzog meine Mine dabei, als hätte ich gerade in eine Zitrone gebissen.