Teil 9

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Ein Rumpeln vor der Türe ließ mich von meinem Buch hochschrecken, das mir Emily vor einer Woche gebracht hatte. Es war eine Lektüre aus der Menschenwelt und handelte von einer Frau, welche in Schottland in der Zeit zurück reist, dort einen Mann trifft, ihn heiraten muss, um nicht von den Feinde getötet zu werden und sich langsam eine Liebe zwischen den beiden entwickelt. Anfangs dachte ich nicht wirklich, dass es mich interessieren würde, jedoch war ich bereits beim fünften Band angelangt - nur Gott verstand wohl, was mich daran so faszinierte, denn ich tat es nicht.

"Sir, bei aller Liebe, aber Lute muss noch etwas länger hier bleiben, bevor sie einen Spaziergang machen kann", erwiderte mir die mittlerweile bekannte Ärztin.

"Sie verkommt da drinnen noch!" Ein sichtlich genervter Adam antwortete.

"W...Wir machen alles mögliche, dass es ihr so schnell wie möglich wieder gut geht, und dann..."

"Pff! Dann trage ich sie eben! So muss sie nicht gehen. Hah! 1 zu 0 für mich, den original D!" Ich sah vor meinen inneren Auge, wie Adam einen kleinen Siegestanz ausführte bevor er bestimmt die Tür aufschwang. "Luuute! Bist du wach?", rief er lauthals als er den Raum betrat.

Schmunzelnd entgegnete ich ihm: "Wäre ich es nicht schon gewesen, dann wäre ich es jetzt bestimmt." Ich merkte mir die letzte Seite meines Buches ein und klappte es zu.

"Perfekt! Wir gehen jetzt spazieren, dann kommst du mal wieder hier raus !" Mit einer überspitzten Verbeugung fügte er hinzu: "Und zwar mit niemand geringerem als mir persönlich!"

"Dann muss heute wohl mein Glückstag sein", lachte ich hinter vorgehaltener Hand.

"Du hast es erfasst, Sweety!" Das Buch legte ich zur Seite, als ich aufstehen wollte, als eine besorgte Dr. Esekiel sich einmischte. "Bitte ich appelliere an deine Vernunft Lute, nur weil du an keinen Schläuchen oder Monitoren mehr bist heißt das noch lange nicht, dass du schon wieder problemlos rumlaufen kannst!"

Noch bevor ich etwas sagen konnte, schaltete sich Adam dazwischen. "Wie gesagt: Ich trage sie! Und nun raus hier!" Mit diesen Worten hob er mich ohne große Mühe Braut-stylemäßig hoch. Perplex kreischte ich auf, krallte mich an ihm fest und blickte ihm überrascht in die Augen. "Bin ich dir nicht zu schwer?"

Als Antwort zog er nur eine Augenbraue hoch und sah mich mit einem "dein Ernst, Bitch?" Blick an.

Esekiel seufzte nur schwer während er mit fallengelassenen Flügeln aus dem Raum hinausging und dabei nuschelte: "Beide unbelehrbar... passt wenigstens auf..."

"Hah! Adam 2 Esekiel 0", grinste mich Adam breit an. "Nun gut festhalten - dein Retter in der Not ist gekommen, um dich in die Freiheit zu bringen."

"Aber ich war in keiner Not - im Gegenteil: nun weiß ich nicht, wie es in meinem Buch weitergeht."

"Du bevorzugst ein Buch über mich?"

Ich lachte und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. "Würde ich niemals, Kitten Whiskers."

"Über den Namen reden wir nochmal, Pookiiie-"

Spielerisch schlug ich ihm gegen die Schulter, da flog er schon aus dem geöffneten Fenster hinaus. Ich schloss meine Augen und genoss das herrliche Gefühl des Windes, der durch meine Haare wehte. Diese Freiheit zu fliegen war tatsächlich etwa, dass ich vermisst hatte. Schließlich war ich über Wochen hinweg an den Boden gebunden, etwas, dass nicht in der Natur eines Engels lag. Es wäre so, als hätte man einem Spatz die Flügel gestutzt und dazu verbannt, auf der Erde umher wandern zu müssen. Es fühlte sich falsch an- ganz und gar nicht richtig.

Genüßlich kuschelte ich mich näher an Adam, welcher seinen Griff um mich verstärkte. "Herrlich", flüsterte ich, "dieses Gefühl - mit dieser Gesellschaft"

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⏰ Last updated: May 26 ⏰

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Unconscious Love (AdamxLute)Where stories live. Discover now