Kapitel 38

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Rhana betrat gut gelaunt den Speisesaal

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Rhana betrat gut gelaunt den Speisesaal. Heute roch es nach Fisch, was sie überraschte. Zum Frühstück kannte sie diese Art von Essen nicht, war aber neugierig.

Ihr Blick wanderte umher und blieb auf Lotta hängen, die mit Yuvan am Tisch saß und sich unterhielt. Vor ihr stand eine Schüssel Reis und weitere Schüsseln mit dem, was sonst noch so angeboten wurde. Heute war es überraschend viel Auswahl. Darunter eingelegtes Gemüse, Fisch und Soße.

Rhanas Bauch knurrte, während sie auf den Tisch zu ging, wo das Essen unter den Warmhalteglocken aufgebaut war.

Mittlerweile waren sie sieben Personen, was wohl auch dazu führte, dass es mehr Essen gab. Vermutlich, damit jeder etwas fand, das ihm schmeckte.

Nachdem sie sich alles angesehen hatte, nahm sie sich etwas Reis und eingelegtes Gemüse mit Soße. Gerade, als sie sich auf einen Tisch zubewegen wollte, rief jemand ihren Namen.

Sofort hielt Rhana inne und blickte zur Tür. Es war Lewin, der direkt auf sie zuschritt. Irgendwie wirkte er angespannt, was Rhana schon wieder ein schlechtes Gewissen machte. Hätte sie sich gestern mehr Mühe geben sollen, um hochzulaufen? Sie hatte am Ende ganz schön rumgejammert, weil ihr alles weh tat. Nur deshalb hatte er Skargo gerufen und war mit ihnen geflogen. Was auch der Grund war, warum Kaza noch immer schlief.

Rhana hätte sich Sorgen gemacht, wenn Idris ihr nicht erzählt hätte, dass Drachenkinder sehr viel schliefen. Da unterschieden sie sich vermutlich nicht so sehr von Menschenkindern.

»Guten Morgen, Lewin«, grüßte sie und erhielt ein Kopfnicken als Gruß.

Sie blieb stehen, während sich Lewin Frühstück nahm, bevor er auf sie zukam und ihr deutete, ihm zu folgen. Dabei sprach er nicht, was Rhana nervös machte. Außerdem spürte sie die Blicke von Lotta und Yuvan auf sich, ließ sich davon jedoch nicht stören.

Stattdessen folgte sie Lewin zu einem Tisch, der so weit wie möglich von Lotta und Yuvan weg war. Dort ließ er sich nieder.

»Lir kam heute Morgen zu mir«, brummte Lewin plötzlich leise.

Rhana, die gerade ihren Reis essen wollte, sah stirnrunzelnd auf. »Was meinst du?«, wollte sie wissen.

Lewin stieß die Luft aus. »Diese Schule ist seltsam. Scheinbar haben wir alle Privatunterricht«, grummelte er nicht begeistert.

Rhana nickte, denn so etwas hatte sie schon gedacht. Allerdings fragte sie sich, wie das aufging. Immerhin waren sie nun vier Schüler und drei Lehrer, oder?

»Mir gefällt es nicht, dich mit Idris allein zu lassen«, brummte Lewin, der plötzlich nach ihrer Hand griff. Sein Blick war ernst, als er ihre Augen fixierte. »Du musst wirklich vorsichtig sein. Er ist gefährlich«, flüsterte er angespannt, bevor er sich umsah, als erwarte er, dass jemand sie hörte.

Rhana stieß die Luft aus. Sie konnte sich das nicht vorstellen, nickte aber. »Er ist ein Lehrer. Er wird mir schon nichts tun«, versicherte sie mit einem Lächeln.

Lewin wirkte nicht, als wäre das die Antwort, die er erwartet hatte. Rhana erkannte, wie er sich anspannte. »Fall nicht auf ihn rein«, zischte er leise und drückte ihre Hände etwas fester. »Du bist meine Verlobte, vergiss das nicht.«

Eine Verlobung aus politischen Gründen, nicht, weil Gefühle im Spiel waren. Trotzdem war Rhana pflichtbewusst, weshalb sie nickte und sich dann an einem Lächeln versuchte. »Du musst dir wirklich keine Sorgen machen«, versicherte sie und rieb sogar mit ihrem Daumen beruhigend über seine Hand.

Rhana beobachtete Lewin genau. Sie wusste, dass er nur dann Ruhe gab, wenn er seinen Willen bekam und sie wollte auf keinen Fall, dass er hier im Speiseraum einen Aufstand machte.

Lewin stieß die Luft aus und ließ von ihren Händen ab. »Wehe dir, du lügst«, brummte er, bevor er sich wieder seinem Essen widmete.

Rhana verstand nicht ganz, was er meinte. Zwischen ihr und Idris lief nichts außer, dass er ihr beibrachte, wie sie Drachenfliegen und ihr Artefakt nutzen musste. Er war immerhin der Anführer der Drachenreiter und würde ihnen bald einen ersten Auftrag geben. Natürlich verbrachte sie Zeit mit ihm. Es wäre vermutlich anders, wenn sie sich auf Yuvans erste Annäherungen eingelassen hätte. Bei ihm war recht klar gewesen, wohin er wollte. Zumindest für Rhana.

Da sich Lewin jetzt wieder beruhigte, widmete auch sie sich ihrem Essen. Dabei dachte sie an den Unterricht, der ihr bevorstand. Das sorgte dafür, dass ihr Herz immer aufgeregter klopfte und ihre Hände leicht zitterten. Am liebsten wäre sie sofort aufgesprungen und gegangen, doch sie wollte Lewin nicht noch einmal vor den Kopf stoßen. Also aß sie langsam und wartete geduldig darauf, dass Lewin als erstes aufstand.

Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, doch dann erhob er sich. Überrascht blickte Rhana auf, als er zu ihr kam und ihr einen Kuss auf die Stirn drückte. Das hatte er noch nie getan und es hinterließ ein seltsames Kribbeln in ihr. »Bitte pass auf dich auf«, bat er, bevor er seine dreckigen Teller in die Geschirrrückgabe stellte und den Speisesaal verließ.

Rhana wartete noch einen Moment, bevor sie ihre Malzeit beendete und ebenfalls ging, um sich mit Idris zu treffen.

Dabei lief sie gedankenverloren durch die Tunnel. Konnte es wirklich sein, dass Idris gefährlich war? Lewin hatte so ernst geklungen, dass sich Rhana wirklich Gedanken darum machte, ob an seinen Aussagen etwas dran war.

Allein bei dem Gedanken daran, schlug ihr Herz aufgeregt.

»Entschuldigung«, erklang eine Stimme, die Rhana aus ihren Gedanken riss. Sie sah auf und direkt auf eine junge Frau mit intensiven, violetten Augen und schönen, halblangen roten Haaren. Ihre weiße Haut schien selbst im seichten Licht des Tunnels leicht zu schimmern. »Ich bin Soraya«, stellte sich die Frau vor.

»Rhana«, erwiderte sie etwas überfahren. Noch eine neue Schülerin?

»Ich bin als Lehrerin hier, aber irgendwie ... nun ... ich glaube ... ich habe mich verlaufen«, sagte sie und kratzte sich peinlich berührt am Kopf.

Rhana brauchte einen Moment, um zu verstehen. Dabei starrte sie die Frau an, die irgendwie nicht ganz menschlich wirkte. Rhana verstand aber nicht, warum sie so dachte. »Wo wollt Ihr denn hin?«, fragte sie höflich. Immerhin war sie eine Lehrerin.

Soraya lachte leise. »Kein Grund so höflich zu sein«, versicherte sie leise kichernd. »Ich suche die Zimmer der Frauen, weil ich Lotta abholen soll.«

Diese Worte halfen Rhana dabei, zu verstehen. Wenn jeder einen zugewiesenen Lehrer bekam, dann brauchte Lotta natürlich auch einen. Damit ging auch die Rechnung wieder auf.

»Da muss du nur diesen Gang entlang und dann bei der großen Abbiegung rechts«, erklärte Rhana, denn sie kam aus der Richtung.

Soraya folgte ihrer Deutung und wirkte erleichtert. »Danke. Ich wäre hier sonst vermutlich noch ewig herumgeirrt«, behauptete sie und lächelte Rhana dankend an.

Obwohl Rhana sich nicht ganz so wohl dabei fühlte, die Frau einfach allein zu lassen, musste sie los, denn Idris wartet. Außerdem hatte sich Soraya schon auf den Weg gemacht, weshalb auch Rhana sich wieder in Bewegung setzte.

 Außerdem hatte sich Soraya schon auf den Weg gemacht, weshalb auch Rhana sich wieder in Bewegung setzte

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Die Akademie der Drachen - Das Mal des Todes (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt