15.Kapitel

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Hallo :) ich wollte nur mal sagen, dass ich mich total über jeden Read, Vote und Kommentar freue und mich dafür bedanken wollte :D

Hilfesuchend sah ich zu Damon und wartete, was sein nächster Befehl war. Er spähte kurz um die Ecke, offenbar hatte ihn noch niemand bemerkt. Auf meinen fragenden Blick machte er zwei kurze Handbewegungen nach links und drei nach rechts. Super, jetzt wusste ich also wo genau sich die fünf gegnerischen Rekruten befanden, das befreite mich aber auch nicht gerade aus meiner misslichen Situation.
"Lola?" Mein Funkgerät hätte spätestens jetzt meinen Standpunkt verraten, da konnte ich auch antworten.
"Ja?"
"Verstärkung ist unterwegs."
"Danke." Meiner Meinung nach hätten wir sowieso warten sollen, aber Damon musste natürlich sofort losrennen. Das hatte er jetzt davon, anstatt irgendetwas zu tun, saßen wir hier rum und versuchten nicht getroffen zu werden. Kurz entschlossen ließ ich mich auf den Bauch fallen und robbte in Richtung meines Vorgesetzten. Gott, jetzt sah ich ihn schon als Vorgesetzten an; zwar war er das auch, doch ich hatte noch nie bewusst darüber nachgedacht. Dieses ganze Kriegszeug machte mich echt verrückt.
Knapp neben meinem Fuß schlug eines der Geschosses auf. Blitzschnell rollte ich mich zusammen und kam neben Damon zu liegen.
"Verdammt, ich seh nichts..." Zum wiederholten Male versuchte er etwas zu erkennen, was mir nur ein wütendes Schnauben entlockte. "Ich wäre fast getroffen wurden, ist dir das überhaupt aufgefallen?"
"Wenn du hinter dem Tisch geblieben wärest, wäre das nicht passiert."
"Das wäre nicht passiert, wenn wir auf Verstärkung gewartet hätten." Gab ich genervt zurück und zog meinen rechten Fuß nach vorne. "Probiers mal damit." Ich hatte mein Messer aus dem Stiefel gezogen und hielt es Damon hin. Er sah mich nur verständnislos an, woraufhin ich die Augen verdrehte. "Das Teil spiegelt du Idiot, damit kannst du um die Ecke schauen." In einer anderen Situation hätte ich mir für diesen Kommentar sonstwas eingehandelt, doch Damon nahm nur wortlos mein Messer und befolgte meinen Rat. Gespannt sah ich über seine Schulter um etwas zu erkennen.
"Oh scheiße." Ich hatte aus den Augenwinkeln einen Schatten gesehen und drehte mich um. "Damon....", brachte ich zischend hervor. "Was?" Er sah mich kurz an. "Verdammt." Das konnte er wohl laut sagen, irgendjemand hatte mir ins Bein geschossen; ich hatte nicht damit gerechnet, dass das so höllisch weh tun würde, ich wollte echt nicht wissen, wie eine echte Schusswunde sich anfühlte. Neben mir schoss Damon plötzlich nach hinten und ich hörte jemanden zu Boden gehen.
"Okay, Prinzessin, du bleibst hier, bis Verstärkung da ist, dann gehst du mit denen zum Lager." Er griff nach seinem Funkgerät.
"Lola wurde angeschossen, wo bleibt die Verstärkung?"
"Sorry, Damon, wir stehen selber unter Beschuss."
"Na großartig." Er warf mir noch einen warnenden Blick zu. "Du bleibst hier und tust nichts, verstanden?"
"Was hast du vor?" Misstrauisch sah ich ihn an; wenn ich unbedingt hier bleiben sollte, was machte er dann? Meine Frage gekonnt ignorierend sprach Damon wieder in sein Funkgerät.
"An alle Einheiten, Lola hat ab jetzt das Kommando."
Was sollte das denn jetzt, hatte er völlig den Verstand verloren? "Was soll der Scheiß, Damon?", zischte ich ihn wütend an.
"Ich sorge dafür, dass wenigstens eine Person mit genügend Verstand um das hier zu gewinnen übrig bleibt." Bevor ich noch weiter reagieren konnte, war er bereits in Sekundenschnelle vorgestürmt und schoss. Innerlich fluchend blieb ich mit meinem verletzten Bein zurück; abgesehen davon, dass ich mich kaum bewegen konnte, wäre es eine direkte Befehlsverweigerung gewesen, wenn ich ihm helfen würde. Trotzdem ärgerte ich mich, auch mit übernatürlicher Geschwindigkeit konnte er nicht alle ausschalten.
Inzwischen war Stille eingekehrt und ich wagte einen vorsichtigen Blick nach vorne. Was ich sah, ließ mich erschrocken zusammen zucken: Damon kniete mit den Händen hinter dem Kopf auf dem Boden, sechs Waffen zielten genau auf ihn. Ringsherum zählte ich zwölf ohnmächtige Leute. Bewundernd beobachtete ich das ganze weiter, dafür, dass Damon ganz allein war, hatte er eine beachtliche Leistung erbracht.
"Sieh an, ich hätte nicht gedacht, dass ausgerechnet du uns in die Hände fällst. Eigentlich ist es schon ziemlich unfair, was du hier gerade abgezogen hast." Colin musterte Damon hämisch. Ich konnte mir ziemlich gut vorstellen, wie Damon grinste. "Niemand hat gesagt, dass übernatürliche Fähigkeiten verboten sind."
"Das nächste Mal ändern wir das. Apropos übernatürlich, du warst nicht alleine hier; wo ist sie?" Wartet mal, meinte der etwa mich? Falls ja, hatte ich ein gewaltiges Problem. Damon hingegen schien völlig entspannt zu sein. "Hinter dem Schrank da. Einer deiner Handlanger hat sie getroffen, dafür liegt er jetzt genauso am Boden." Also so langsam verstand ich überhaupt nichts mehr. Warum war ich dann erst hier geblieben, wenn die mich auch erwischen sollten? Oder natürlich das war ein Bluff und Damon setzte alles darauf, dass Colin ihm nicht glaubte. "Du kannst ja gerne nachsehen, sie wird erst in ein paar Stunden mit höllischen Kopfschmerzen aufwachen", setzte mein Ausbilder tatsächlich noch einen drauf. Zu meinem Entsetzen nickte Colin schließlich einem Jungen zu, der sich mir augenblicklich näherte. Ohne großartig nachzudenken, beschloss ich so zu tun, als wäre ich wirklich ohnmächtig.
Für ein paar Sekunden blieb der Typ vor mir stehen, bis er sich schließlich abwandte. "Er sagt die Wahrheit."
Ich wagte es nicht, meine Augen schon wieder zu öffnen, also blieb ich regungslos liegen und versuchte das weitere Geschehen anhand von Geräuschen zu verfolgen.
"Was denn, ihr wollt mich ernsthaft mitnehmen?" Über diese Entwicklung war auch ich überrascht, ich an denen ihrer Stelle hätte Damon sofort unschädlich gemacht, nur zur Sicherheit.
"Was denkst du denn? Mit ein bisschen Glück kommt ja jemand auf die schwachsinnigen Idee, dich befreien zu wollen, dann hätten wir gleich alle auf einem Haufen." Lachend entfernte sich Colins Stimme, woraus ich schloss, dass tatsächlich alle verschwunden waren. Vorsichtshalber wartete ich trotzdem noch ein paar Minuten, ehe ich mich aus meinem Versteck traute. Als ich versuchte mein Bein aufzusetzen, entwich mir ein leises Stöhnen; ich hatte gehofft, dass die Schmerzen inzwischen weg waren, doch zu meiner Enttäuschung waren sie noch nicht einmal schwächer geworden. Hierbleiben konnte ich aber auch nicht, also humpelte ich mit zusammen gebissenen Zähnen vorwärts; auf eine Verstärkung konnte ich wohl noch ewig warten.
"Wir treffen uns alle im Lager", gab ich durch mein Funkgerät an den Rest meines Teams weiter. Ich hoffte einfach mal, dass das alle mitbekommen hatten und auch auf mich hörten.

Caeth-Die Rebellen || #Wattys2015Where stories live. Discover now