41. Kapitel

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Und der Schulstress schlägt voll zu. Wenn ich gewusst hätte, dass die 11. so anstrengend wird, hätte ich mir das mit dem Abi vielleicht noch mal überlegt xD Spaß beiseite ich habe echt ständig was zu tun und da meine blöde Schule erst jetzt festgestellt hat, dass unser Seminarfachthema (zu dem wir schon einiges gemacht hatten) doch nicht genehmigt werden kann, muss sich mein Gruppe jetzt wieder was ganz Neues aus den Fingern saugen, weswegen ich noch weniger Zeit habe. Genug gelabert, sonst werde ich nie mit dem Kapitel fertig ._.

Zaghaft klopfte ich und wartete ab. Ich hatte mir schon vor Wochen vorgenommen, Haley endlich mal zu besuchen, wollte aber sicherheitshalber erstmal um Erlaubnis fragen. Mal ganz davon abgesehen, dass ich noch irgendwie ihre Adresse herausbekommen musste.
Nachdem auch auf meinen zweiten Versuch niemand reagierte, drückte ich kurzentschlossen mehrere Sekunden lang den Klingelknopf. Das konnte er einfach nicht überhören.
"Was?!" Erschrocken sprang ich zurück, als Damon die Tür aufriss. Dass er so genervt war, hatte ich nicht erwartet. Vielleicht sollte ich doch lieber später wiederkommen.
"Ähm..also ich...ist eigentlich nicht so wichtig....Ich wollte dich nicht stören.... am besten gehe ich einfach wieder", murmelte ich verunsichert und trat den Rückzug an. Anne wollte sowieso noch irgendetwas mit mir besprechen, mit ein bisschen Glück konnte sie mir auch dabei helfen, Haleys Adresse herauszufinden. Das erschien mir auf jeden Fall angenehmer, als meinen ohnehin schon gereizten Freund durch meine Fragen endgültig zur Weißglut zu bringen.
"Warte, Lola." Überrascht drehte ich mich wieder um. Damon lehnte noch immer im Türrahmen und fuhr sich scheinbar erschöpft durch die Haare. "Entschuldige, ich wollte dich nicht so anfahren." Moment mal, hatte er sich gerade wirklich ernsthaft entschuldigt? Ich konnte mich nicht erinnern, das schon mal von ihm gehört zu haben. Misstrauisch sah ich mich um. Vielleicht war ja gerade irgendjemand in der Nähe und Damon wollte deswegen keinen Streit anfangen. Andererseits hatte Publikum ihn noch nie davon abgehalten, das zu tun, was er gerade wollte und weder vor noch hinter mir konnte ich jemanden sehen. Außer, man zählte die Topfpflanze in der Ecke mit.
"Möchtest du reinkommen?" Mein Blick wanderte wieder zu Damon, der fragend den Kopf leicht schief gelegt hatte und mich beobachtete. Lag es an mir oder war das zu einfach? Ich entschied mich für die zweite Variante und blieb vorsichtshalber bei dem ursprünglichen Plan, wieder zu verschwinden.
"Äh...lieber nicht, du scheinst ja ziemlich beschäftigt zu sein", versuchte ich ihn abzuwimmeln. Immerhin war die Wahrscheinlichkeit, dass Damon innerhalb der nächsten paar Minuten wieder aggressiv wurde, nicht unbedingt gering. Und das Risiko wollte ich dann doch nicht eingehen.
"Ich bin nicht beschäftigt; oder auch doch, keine Ahnung. Aber ich brauche dringend eine Ablenkung." Seufzend machte er einen Schritt in meine Richtung und streckte eine Hand nach mir aus. "Bitte."
Gut, ihr gruseligen Außerirdischen oder wer auch immer, jetzt habt ihr es endgültig übertrieben. Ich stelle diese Frage jetzt nur einmal: wer ist das und was habt ihr mit dem echten Damon gemacht? Ich meine, dieses 'Bitte' war wirklich übertrieben, als ob Damon mich um so etwas banales bitten würde. Lächerlich. Und ich fiel auch noch darauf rein und gab nach.
Ich schwöre es, wenn er mir jetzt auch noch anbietet irgendetwas zu kochen und mir ein Geschenk in die Hand drückt, renne ich schreiend hier raus und verständige...ähm...na wer auch immer für so was verantwortlich ist. Die Geheimkommision für außerirdische Übergriffe zum Beispiel. Die gab es doch bestimmt irgendwo.
Während ich mir noch irgendwie Damons merkwürdiges Verhalten zu erklären versuchte, umarmte er mich fest und vergrub das Gesicht in meinen Haaren. Jetzt war ich endgültig verwirrt.
"Hast du zufällig irgendwelche Drogen genommen?", fragte ich und versuchte mich zumindest soweit los zumachen, dass ich wieder einigermaßen normal atmen konnte.
"Nein. Jedenfalls nicht, dass ich wüsste." Tatsächlich brachte Damon jetzt immerhin so viel Abstand zwischen uns, dass er mich prüfend ansehen konnte. "Wie kommst du darauf?" Wie wohl, dreimal darfst du raten.
"Du benimmst dich irgendwie...anders." Ursprünglich hatte ich 'komisch' sagen wollen, mich dann aber doch lieber für ein etwas neutraleres Wort entschieden. Solange ich nicht wusste, was Damon dazu brachte, sich so zu verhalten, hielt ich es für sicherer, vorerst nichts blödes zu machen.
"Wäre es dir lieber, wenn ich dich anschreien würde?" Schmunzelnd schob er mich in Richtung Wohnzimmer. Ich setzte gerade zu einer Antwort an, als mein Blick auf den Tisch fiel. Verblüfft versuchte ich zu erkennen, was das alles war: neben einem aufgeklappten Laptop lag Damons Tablet, halb darauf irgendwelche Hefter und den restlichen Platz nahmen mehrere Stapel lose Blätter ein. Kurz gesagt, es war ein einziges Chaos. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glatt behaupten, Damon würde für eine wichtige Prüfung lernen. Oder versuchen, die Geschichte der letzten 50 Jahre zu rekapitulieren.
"Und du bist sicher, dass ich nicht störe?", zweifelnd starrte ich auf den vollgepackten Tisch. Um ehrlich zu sein, sah das nach ziemlich viel Arbeit aus.
"Bin ich", bevor ich doch noch abhauen konnte, ließ Damon sich auf das Sofa fallen und zog mich auf seinen Schoß. "Mal ganz davon abgesehen, dass ich keine Lust mehr habe, mich mit dem ganzen Zeug rumzuschlagen, wollte ich sowieso mal mit dir reden." Oh. Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich wirklich nicht hergekommen. Gespräche, die mit 'ich wollte mit dir reden' begannen, konnten doch nicht gut enden.
"Aha. Und was ist so wichtig, dass du dich die ganze Zeit damit rumärgern musst?" In der Hoffnung, das vermutlich unangenehme Gespräch noch etwas hinauszuzögern, deutete ich interessiert auf einen der Blätterhaufen. Ich vermutete zwar, dass es irgendetwas mit dem bevorstehenden Krieg zu tun hatte, aber sicher war ich mir nicht. Und grundlos verbarrikadierte mein Ausbilder sich nicht in seiner Wohnung, um über irgendwelchen Dokumenten zu brüten.
"Gibt es eigentlich etwas, über das du nicht Bescheid wissen willst?", murmelte er augenverdrehend. Ich hatte ja gesagt, dass ich ihn nerven würde. "Kurz gesagt sind das alle möglichen Dinge, um die ich mich noch kümmern muss beziehungsweise die in irgendeiner Weise etwas mit der militärischen und sonstigen Vorbereitung für einen möglichen Angriff der Regierung zu tun haben."
"Und warum musst du das alles machen? Ich meine, kann nicht jemand anderes etwas davon übernehmen?" Zumindest wäre das so ungefähr das Sinnvollste, was ich in der Situation machen würde. Einfach noch jemanden damit beauftragen, einen Teil der Arbeit zu erledigen. Und es würde Damon gut tun. Ich traute mich gar nicht zu fragen, wann er das letzte Mal mehr als ein paar Stunden geschlafen hatte.
"Könnte schon, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass das alles nicht ordentlich gemacht wird, wenn ich es nicht selbst tue." Resigniert lehnte er sich zurück und starrte missmutig auf den Tisch. "Wenigstens muss ich mich nicht mehr sonderlich lange um eure Ausbildung kümmern..."
"Was?" Für einen Moment vergaß ich mein eigentliches Anliegen vollständig und sah Damon verwirrt an. Sollte das jetzt heißen, dass er uns einfach einen neuen Ausbilder zuteilte? Das konnte nicht sein Ernst sein.
"Naja, nach der Abschlussprüfung morgen seid ihr dann alle vollwertige Phoenix. Abgesehen von den neu hinzugekommenen Rekruten, die müssen in der Tat erst noch ein paar Monate trainieren. Aber zehn Leute durch die Gegend zu scheuchen ist immer noch weniger anstrengend als das selbe mit 40 zu machen", erklärte er achselzuckend. Schön, dann wäre er mit ein bisschen Glück nicht mehr so ge.... Prüfung?! Welche verdammte Abschlussprüfung denn? Und warum wusste ich nichts davon?
"Das....aber...warum sagst du mir denn erst jetzt etwas davon? Ich muss mich doch irgendwie darauf vorbereiten, ich..." Panisch sprang ich auf und lief hektisch im Zimmer hin und her. Was, wenn ich nicht bestand? Und hatten die anderen davon gewusst? Am Ende wurde das schon vor ein paar Wochen verkündet und ich hatte es mal wieder nicht mitbekommen. Musste ich für irgendetwas lernen? Oder trainieren? Oder...?
"Lola." Oh Gott, mit ein bisschen Pech war die ganze Ausbildung am Ende umsonst, weil ich die Prüfung verhauen würde. "Lola." Wenigstens Anne oder Zoey hätten mir doch Bescheid sagen..
"Lola, du nervst. Setz dich hin." Ach, jetzt nervte ich also wieder? Möglicherweise lag das daran, dass ich gerade erfahren hatte, dass ich morgen eine Abschlussprüfung durchstehen musste und nicht annähernd darauf vorbereitet war.
Mit einer blitzschnellen Bewegung zog Damon mich wieder an sich und drückte mich eisern auf die Couch. "Könntest du bitte aufhören, wie ein aufgescheuchtes Huhn durch mein Wohnzimmer zu rennen? Um ehrlich zu sein, bin ich schon gestresst genug."
"Du bist gestresst?" Fassungslos starrte ich ihn an. "Lass mich los." Einer Panikattacke nahe, versuchte ich mich aus seinem Griff zu winden. Wie sollte ich das alles jetzt noch in wenigen Stunden hinbekommen? Das war nicht möglich, und selbst wenn, brauchte ich jede Minute, die ich kriegen konnte.
"Nein, ich werde dich nicht loslassen." Schmunzelnd drehte Damon mich wieder so, dass ich auf seinem Schoß saß, und lehnte seine Stirn gegen meine.
"Willst du unbedingt, dass ich durchfalle?", zischte ich verärgert.
"Das wirst du nicht, also beruhige dich. Und falls es dich interessiert, die anderen wissen noch nichts davon, es kann sich also niemand vorbereiten." Schlagartig gab ich meine Gegenwehr auf; irgendetwas stimmte hier ganz gewaltig nicht. "Wenn sich wirklich niemand auf die Prüfung vorbereiten kann und soll, warum erzählst du mir dann davon?", fragte ich und kniff misstrauisch die Augen zusammen. Was auch immer Damon vorhatte, er hatte ganz sicher nicht aus Versehen von der Prüfung geredet.
"Vielleicht wollte ich einen Grund haben, dich bis morgen nicht mehr hier raus zulassen", raunte er mir verführerisch ins Ohr und ich erschauderte unwillkürlich. Der Gedanke an morgen ließ sich trotzdem nicht verdrängen. "Wobei das ja auch nicht passiert wäre, wenn du nicht hier aufgetaucht wärest. Was wolltest du überhaupt von mir?" Mich noch immer mit einer Hand unerbittlich festhaltend, begann er mit der anderen mein Schlüsselbein nachzufahren.
"Ähm..ich...", stammelte ich verwirrt. Warum war ich noch gleich hier? Über Damons Stimmungsschwankungen und die ganze Aufregung hätte ich fast den eigentlichen Grund für mein Auftauchen vergessen. Im Nachhinein gesehen hätte ich mir dafür wirklich einen anderen Tag aussuchen sollen. Für einen Moment dachte ich darüber nach, zu lügen, entschied mich dann aber doch dagegen. Möglicherweise ergab sich nie wieder so eine gute Gelegenheit, ich musste einfach nur meinen inneren Schweinehund überwinden. "Also, um ehrlich zu sein, würde ich gerne mal eine Freundin besuchen. Dafür müsste ich aber in einen der Außenbezirke New Yorks", immerhin daran konnte ich mich erinnern.
Damon hielt in seiner Erkundung meines Körpers innen und sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Und jetzt willst du meine Erlaubnis dafür haben."
Ich nickte hoffnungsvoll.
"Vergiss es." Wäre ja auch zu schön gewesen. "Aber da du dich nun vermutlich heimlich raus schleichen willst, werde ich dich wohl gar nicht mehr aus den Augen lassen dürfen." Aus seiner Stimme sprach Bedauern, doch das Funkeln in seinen Augen verriet mir, dass es ihn überhaupt nicht stören würde, mich 24 Stunden am Tag zu bewachen. Im Gegenteil.
'Bravo, Lola. Du hättest eben doch einfach gehen sollen, jetzt kommst du nie zu Haley', beklagte sich meine innere Stimme. Vielleicht hatte sie recht, aber andererseits gab es immer eine Chance heimlich zu verschwinden. "Du könntest gar nicht ununterbrochen auf mich aufpassen; irgendwann musst selbst du schlafen", argumentierte ich zuversichtlich. Und zu den ganzen wichtigen Besprechungen durfte er mich garantiert auch nicht mitnehmen. Mal ganz davon abgesehen, dass wir uns früher oder später gegenseitig nerven würden.
"Dann kette ich dich eben ans Bett an und verriegel alle potenziellen Ausgänge. Den Fehler, mich darauf zu verlassen, dass du auf mich hörst, werde ich jedenfalls nicht nochmal machen." Schmunzelnd drückte er mich fester an sich, wie um seine Worte zu bekräftigen.
Ich seufzte enttäuscht. Anscheinend würde ich Haley wirklich nicht besuchen können. Möglicherweise würde Damon sie hierher bringen, wenn ich ihm erzählte, dass sie sich teleportieren konnte, aber ich hatte mir geschworen, das nicht zu tun. Sie sollte sich nicht wegen mir plötzlich im Krieg befinden. "Ich werde nicht versuchen abzuhauen. Du kannst dir die Mühe sparen", murmelte ich betrübt.
"Was?" Überrascht hob Damon mein Kinn an, um mir in die Augen zu sehen. Offenbar hatte er nicht damit gerechnet, dass ich so schnell nachgeben würde.
"Ich akzeptiere deine Entscheidung. Ich hätte mich wirklich gefreut, sie zu besuchen, aber deswegen werde ich trotzdem nicht gegen deinen Willen gehen." Und riskieren, dass du mich wirklich für den Rest meines Lebens einsperrst, fügte ich in Gedanken dazu. So leichtsinnig war ich dann doch nicht.
Da Damon mich noch immer ungläubig ansah und keine Anstalten machte, mich endlich mal loszulassen, versuchte ich mich irgendwie etwas bequemer hinzusetzen. Dieses 'Gespräch' würde sich wohl noch etwas hinziehen. Apropos... "Warum wolltest du eigentlich mit mir reden?"
Meine Frage schien ihn aus seiner Starre zu erlösen und er blinzelte kurz verwirrt. "War nicht so wichtig. Und du willst wirklich nicht versuchen, heimlich deine Freundin zu treffen?" Damit hatte ich ihn wohl wirklich vollkommen aus dem Konzept gebracht.
"Ja. Also nein, ich werde es nicht versuchen." Jedenfalls vorerst nicht. Immerhin befand ich mich momentan nicht gerade in der Position zu verhandeln.
Damons offensichtliche Überlegungen wurden durch die Türklingel unterbrochen. Innerlich fluchend ließ ich zu, dass mein Freund mich nach kurzem Zögern freigab und mit einem warnenden Blick allein im Wohnzimmer zurückließ. Vielleicht hatte er gerade darüber nachgedacht, mir doch noch die Erlaubnis zu geben und vergaß diesen Gedanken dank wemauchimmer jetzt wieder.
Während ich mich weiterhin darüber aufregte, dass meine womöglich einzige Chance gerade zerstört worden war, stand Damon plötzlich wieder vor mir. "Lola, ich muss kurz weg..." "Nein, du musst nicht zuschließen, ich werde weder die Wohnung verlassen noch irgendjemanden hineinlassen", unterbrach ich ihn augenverdrehend und legte mich demonstrativ mit verschränkten Armen auf das Sofa, um an die Decke zu starren. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie er mir kurz einen zweifelnden Blick zuwarf. Umso erschrockener war ich, als er plötzlich neben mir stand, sich herunterbeugte und mich küsste.
"Das will ich doch hoffen", murmelte Damon amüsiert und verschwand, diesmal in normaler Geschwindigkeit, wieder. Ich blieb weiterhin regungslos liegen und wartete. Ungefähr fünf Minuten, nachdem sich die Eingangstür geschlossen hatte, wagte ich es aufzustehen. Vorsichtshalber schlich ich aus dem Raum und spähte um die Ecke. Der Flur war leer, Damon war anscheinend tatsächlich gegangen. Theoretisch hätte ich jetzt einfach verschwinden können, aber zwei Dinge hielten mich davon ab: 1. wollte ich meinen Ausbilder nicht ausgerechnet heute verärgern und 2. lagen hier ein Haufen mehr oder weniger geheime Dokumente einfach so rum. Die Gelegenheit konnte und wollte ich mir nicht entgehen lassen. Abgesehen davon, dass ich furchtbar neugierig war, hoffte ich, ein paar Informationen bezüglich der morgigen Prüfung zu finden.
'Lass es, Lola. Wenn Damon dich erwischt, hast du ein ziemliches Problem, das ist es nicht wert', mischte sich meine innere Stimme wieder ein. 'Er ist selbst schuld, wenn er das Zeug so ungeschützt hier liegen lässt', hielt ich dagegen und kniete mich erwartungsvoll vor den Tisch. Der erste Stapel enthielt lediglich einige Informationen bezüglich dem möglichst reibungslosen Ablauf einer Evakuierung, war also uninteressant für mich. Darauf bedacht, alles wieder in die ursprüngliche Position zu bringen, versuchte ich mein Glück nun bei einem grünen Hefter. Er war nicht beschriftet, was mich neugierig machte. Zu meiner Enttäuschung fand ich nur Aufzeichnungen der militärischen Aktionen der Regierung. Ähnlich erging es mir bei den nächsten fünf Versuchen, nirgends fand ich etwas, das mir einen Hinweis auf die Prüfung geben konnte.
Resigniert wollte ich schon aufgeben, als mein Blick auf Damons Laptop fiel. Wenn ich irgendwo nützliche Informationen finden konnte, dann vermutlich dort.
Ich streckte gerade die Hand nach dem Computer aus, als mich ein leises Geräusch aufschrecken ließ. Panisch fuhr ich herum, mein Blick flog zur Tür. Konnte Damon wirklich schon zurück sein? Aber ich sah niemanden, vielleicht hatte ich mich verhört. Oder Damon stand irgendwo und beobachtete mich.
Unsicher dachte ich nach. Wenn ich Pech hatte, traf die zweite Möglichkeit zu. Sollte jedoch das Gegenteil der Fall sein, verschenkte ich gerade wertvolle Zeit. Ich haderte noch einige Sekunden lang mit mir, ehe ich mich dazu entschloss, das Risiko einzugehen.
Nach einem letzten Blick über die Schulter sank ich erneut vor dem Laptop auf den Boden und klappte ihn auf. Eine Anzeige 'Passwort eingeben' erschien und das unangenehme Gefühl beobachtet zu werden, nahm zu. Erneut hob ich den Blick und sah mich um. Noch immer war niemand zu sehen, abgesehen von meinem leisem Atem war es still. So langsam wurde ich wirklich paranoid.
Kopfschüttelnd wandte ich mich wieder dem Bildschirm zu; Passwort, was könnte sein Passwort sein? Wahrscheinlich wäre spätestens jetzt der richtige Moment gewesen, um die ganze Aktion abzublasen, doch meine Neugierde siegte. Kurzentschlossen tippte ich meinen Namen ein. 'Falsches Passwort. Bitte erneut eingeben' Stirnrunzelnd starrte ich auf den blinkenden Cursor und dachte nach. Wie konnte ich auch so blöd sein, natürlich war mein Name nicht das Passwort, das wäre zu einfach. Und viel zu unsicher, eine Kombination aus Buchstaben und Zahlen war wahrscheinlicher. Also einfach ein paar Zahlen hinzufügen? Nein, so dumm war Damon nicht. Er hatte garantiert irgendetwas Ungewöhnliches benutzt. Versuchsweise gab ich eine zufällige Kombination ein. '84L210204d347111' Die Anzeige verschwand und ein kleiner, sich drehender Kreis signalisierte, dass sich der Laptop entsperrte. Unglaublich, er hatte wirklich eine, ziemlich verdrehte, Mischung aus seinem und meinem Geburtstag gewählt. Dass ich zufällig die richtige Kombination genutzt hatte, war beinahe unmöglich. Ich grinste zufrieden, während der Computer endlich fertig zu sein schien. Bevor ich jedoch irgendetwas erkennen konnte, wurde gleichzeitig der Bildschirm abrupt zugeklappt und ich hochgerissen.
"Ich dachte mir schon fast, dass du rumschnüffeln würdest, aber dass du das Passwort herausbekommst, hat mich wirklich überrascht."

Ähm ja. Das Kapitel ist jetzt ziemlich lang geworden, ich hoffe, das stört keinen. Theoretisch geht es noch ein ganzes Stück weiter, aber ehe ich hier jetzt 4000 statt den sonstigen 2000 (im Moment sind es ca.3000) Wörter schreibe, breche ich lieber mal ab und schreibe im nächsten Kapitel weiter ^^. Ich hoffe mal, es hat jetzt niemand vor Langeweile und aufgrund der Länge des Kapitels die Hälfte übersprungen :O

Caeth-Die Rebellen || #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt