∞ 31 Ein tödlicher Anruf

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Ich blinzelte in das helle Morgenlicht, das grell durch die Gardinen fiel und seufzte gemütlich.
Ich lag bequem, Aiden lag regelmässig atmend neben mir und sofort dachte ich an letzte Nacht. Ein Kribbeln durchfuhr mich und ich berührte meine Lippen. Ich grinste breit.
Niemals hätte ich gedacht, mit Aiden im Bett zu landen. Geschweige denn ihn als meinen Freund bezeichnen zu können. Ich hatte ihn die meiste Zeit in der wir uns kannten gehasst.
Und jetzt konnte ich nur noch an unsere verschwitzten Körper, unser verschnellerter Atem und seine Berührungen denken.
Aiden hatte seinen Kopf in meinem Nacken vergraben und sein Atem kitzelte meine Halsgrube.
Langsam setzte ich mich auf, wurde jedoch sogleich wieder von einem starken Arm zurückgezogen.
Aiden murmelte irgendetwas, das sich nach Protest anhörte.
Ich drehte mich um und er öffnete langsam die Augen.
"Morgen Kätzchen", er drückte mir einen Kuss auf die Wange und ich lächelte verträumt.
Dieses Gefühl, neben ihm aufzuwachen. Es fühlte sich so vertraut und richtig an.
„Geht es dir gut?"
Fragte er und ich räusperte mich.
„Soll das ein Witz sein? Es geht mir mehr als gut."
Er grinste zufrieden und liess sich wieder in das breite Kissen fallen. Er war oben ohne und trug nur eine graue Jogginghose. Verdammt sah er gut aus.
„Du kannst gerne anfassen."
Ich streckte ihm die Zunge raus.
„Netter versuch. Ich geh duschen. Allein", ich zwinkerte ihm zu schlang mir die dünne Decke über meinen nackten Köper, schnappte mir meine Sachen und tappte aus dem Zimmer.
Aiden grinste noch immer und seine Augen wanderten an mir hoch und hinunter. Mir wurde heiss. Dieser Junge hatte eine bisher ungekannte Wirkung auf mich, es war unglaublich.
Schnell schloss ich die Badezimmertür hinter mir und liess die Decke fallen. Dann stieg ich unter die Dusche und fühlte das warme Wasser über meinen Körper gleiten und berührte verträumt jede Stelle die Aiden berührt hatte.
Ich spürte sogar noch seine Lippen auf meinen und erst als ich meine Haare auswrang und in den Spiegel sah erkannte ich mich wieder.
Ich sah aus wie immer. Nur mein Blitzen in den Augen und dieses Dauergrinsen verrieten, was geschehen war.
Doch Leonie schien es schon gewusst zu haben, denn als Aiden und ich angezogen, nach unten liefen, sass sie am Tisch und löffelte unterdrückt grinsend ihr Müsli.
Als wir uns zu ihr setzten trafen sich unsere Blicke und ich wurde sofort rot.
Schweigend assen wir unser Frühstück und bevor Leonie aufstand um ihren Teller in die Spüle zu legen, meinte sie:
"Also wenn ihr das nächste mal, so eine....Aktion plant dann sagt es mir das. Dann penne ich draussen."
Ich versank in meinem Stuhl und verschluckte mich fast.
Aiden grinste jedoch bloss und fragte:
"So schlimm?"
Leonie nickte vorwurfsvoll un meinte dann noch bevor sie wieder nach oben verschwand:
"Ich kenn eure Namen ja, so viele male hättet ihr sie nicht sagen müssen."
Ich vergrub den Kopf in den Händen und wäre am liebsten im Boden versunken doch Aiden gab mir einen schelmischen Kuss auf die Wange und seine frisch gewaschenen Haare kitzelten mich.
"Wollen wir uns noch die Fotos von gestern ansehen?"
Froh über den erlösenden Themenwechsel nickte ich und stopfte mir den Rest meines Nutella-Brötchens in den Mund.
Dann räumte ich alle Teller schwingvoll in die Spüle und liess mich neben Aiden auf die Couch plumpsen.
„Aber nicht zu lange, ich muss danach noch zu Jake, er gibt mir heute Training."
„Jaja", Aiden zog sein Smartphone aus der Hosentasche und mein Blick wanderte ihr sofort nach, worauf er grinsend eine Augenbraue hob.
"Für so schmutzig hätte ich dich nicht gehalten Kätzchen."
Seine Lippen formten sich zu dem sexiesten Grinsen dass ich je gesehen hatte und dass mich sofort willenlos machte. Hätte er in diesem Moment etwas von mir gewollt hätte ich sifort ja gesagt. Und dafür würde ich mich am liebsten selbst Ohrfeigen.
Sonst war ich doch auch immer so taff und jetzt?
Aber er war eben Aiden, nichts und niemand konnte ihm wiederstehen.
Bis auf Jakes Gang. Und Dylan. Die konnten Aiden eindeutig nicht ab.
Sofort dachte ich wieder an Dylan und Lucas. Dylan hatte ziemlich missmutig ausgesehen, aber Lucas hatte mir schon fast einen Stich ins Herz versetzt. Ich musste heute unbedingt ein Gespräch mit ihm suchen.
Bevor Aiden überhaupt das Handy entsperren konnte, läutete es.
„Jessy, raus aus den Federn! Das Training ruft!"
Hörte ich meinen Bruder schadenfroh rufen und sah Aiden entschuldigend an.
„Heute Abend?"
Er nickte seufzend und begleitete mich noch zur Tür.
Jake und er warfen sich kurze Blicke zu und nickten einander zu. Das war das höchste der Gefühle. Danach umarmte ich meinen Bruder und Aiden drückte mir einen kurzen Kuss auf die Lippen, bevor ich mit meinem Bruder ins Auto stieg.
„Bereit, zu leiden?"
Ich grinste.
„Ich glaube, wenn du mein Lehrer bist, dann bist du doch viel zu lieb zu mir."
Jake nickte und bog um die Ecke.
„Ich weiss. Deswegen werde auch nicht ich dein Trainer sein."
„Wer dann?"
„Lucas."
Mein Lächeln erlosch.

Street: Fight or Die *beendet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt