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Kapitel 23* Mister Crichton
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Mein Tag fing schon schlecht an und dann lief mir Nathan auch noch über den Weg. Er platze einfach so in den Spanischunterricht rein und setzte sich auf einen freien Platz.

»Tschuldigung, mein Bus kam zu spät«, sagte ich und musste mich widerwillig neben Nathan setzten.

»Hast du soviel Sehnsucht nach mir?«, fragte er mich, als ich mich auf den Stuhl quetschte.

»Sicher nicht, aber wie du vielleicht siehst, war das der einzigst freie Platz«, sagte ich.

Leise kramte ich meine Sachen aus dem Rucksack und legte meinen Kopf dann auf den Tisch.

»Oh, ist da jemand müde«, ärgerte mich Nathan.

»Geh mir nicht auf die Nerven«, zischte ich.

»Cállate!«, sagte die Lehrerin an uns gewandt.

»Gewöhn dich dran, dass sie um Ruhe bittet«, sagte Nathan.

Ahh dann hieß das Wort also Ruhe. Gott, mein Spanisch war echt nicht das beste.

»June Wain und Nathan Baker ins Büro des Direktors«, schrie der Lautsprecher und ich schreckte zusammen.

Was war denn jetzt los? Nathan und ich packten unserer Sachen und gingen raus. Ich lief nach links, wurde aber aufgehalten.

»Wir müssen nach rechts«, sagte Nathan und zog mich mit sich.

»Ich kann alleine laufen«, sagte ich, da er meinen Arm fest hielt.

Er ließ mich los und lief vor.

»Renn doch mal nicht so«, meckerte ich, da ich fast neben ihm her joggte.

»Ich laufe ganz normal«, erwiderte er.

»Dann lauf langsamer, ich will mich hier nicht verlaufen«, sagte ich.

»Als ob man sich hier verlaufen könnte, obwohl du würdest das wahrscheinlich schaffen.«

Ich ignorierte ihn und lief stumm neben ihm. Erneut rannte Nathan einfach in eine Tür rein und setzte sich auf einen Stuhl. Ich schloss die Tür hinter mir und setzte mich auch.

»Schön das ihr abgeklopft habt«, sagte der Direktor.

»Immer wieder gerne«, sagte Nathan und lümmelte sich in den Sessel.

»Warum sollten wie jetzt kommen Mister Crichton?«, fragte ich.

Sein Namen hatte ich auf seinem Schild entdeckt, sonst hätte ich ja nicht gewusst, wie er hieß.

»Ich habe gehört ihr habt gestern in Sport Chaos angerichtet?«, fragte er, obwohl er es ja schon ganz genau wusste.

»Nein haben wir nicht«, sagten wir beide gleichzeitig.

»Und warum kam Mister Bancroft dann gestern total aufgebracht, mit Schlamm im Gesicht, in mein Büro?«, fragte er und zog eine Augenbraue nach oben.

Ich musste mir ein Lachen verkneifen, als ich an das Gesicht von ihm dachte.

»Vielleicht weil er Schlamm im Gesicht hatte«, lachte Nathan.

»Na schön, ihr zwei werdet dann wohl Strafarbeit machen müssen«, sagte er mit einer ernsten Miene.

Ich stöhnte genervt auf und sah ihn an.

»Ihr werdet die Turnhalle putzen und zwar heute nach der Schule. Um achtzehn Uhr werdet ihr dann entlassen«, sagte er und schickte uns dann aus dem Raum.

»Mein Gott, man kann sich ja auch kleinlich haben, es war doch nur Schlamm«, nörgelte ich, als wir den Raum verlassen hatten.

Ich sah auf die Uhr. Dreiviertel acht. Jetzt noch zum Unterricht zu gehen würde nichts bringen, also beschloss ich, den nächsten Raum aufzusuchen. Als ich vor der Tür ankam, klingelte es und jemand rannte mich um. Ich landete auf dem Boden und sah wütend nach oben.

»Sorry«, sagte Ryan und half mir hoch.

Er fuhr sich durch seine blonden Haare und sah mich an.

»Ist alles inordnung?«, fragte ich ihn, da er nicht wirklich anwesend wirkte.

»Eh ja, ich wollte dich eigentlich was fragen«, gab er zu.

Fragend sah ich ihn an, da er nicht weiter sprach.

»Da die letzte Party ja nicht so gut lief, wollte ich fragen, ob du mich morgen auf eine andere begleitest und diesmal wird sie besser, da ich ja dann Zeit für dich habe«, sagte er und grinste.

Ich wollte eigentlich neim sagen, dachte aber dann, dass ich ihm doch eine Chance geben sollte.

»Okay«, sagte ich schulterzuckend.

»Gib mir mal dein Handy.«

Ich gab ihm es und er tippte schnell etwas ein.

»Gut, wir schreiben«, sagte er und umarmte mich.

Verwirrt sah ich ihn an und dann auf mein Handy. Er hatte seine Nummer mit einem Kusssmily eingespeichert. Ich musste grinsen und lief in den Raum.

»Wirklich? Ein Kusssmily?«, schrieb ich ihm, als ich im Raum saß.

»Ja Süße ;)«, schrieb er zurück.

Ich steckte mein Handy wieder in meine Arschtasche und packte meine Sachen aus. Dieses Spitznamen werde ich jetzt schon hassen. Die nächste Unterrichtsstunde hatte begonnen, doch kein Lehrer kam. Alle beschlossen, einfach raus zu gehen und ich ging auf die Laufbahn. Komischerweise hatte ich mein Sportzeug dabei und so zog ich mich um und ging auf die Bahn. Ich fühlte mich beobachtet und als ich zur Tribüne sah, entdeckte ich eine Silhouette. Mein Blick ging kurz auf die Bahn und als ich wieder auf die Tribüne sah, war die Silhouette weg. Ich ignorierte es und lief einfach weiter. Irgendwann hatte ich keine Luft mehr und ging mich wieder umziehen.

Mein Engel und IchDonde viven las historias. Descúbrelo ahora