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Kapitel 59* verirrt
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Eine kleine, in braun Tönen gehaltene Bibliothek fiel in mein Blickfeld. So viele alte Bücher. Eine kleine Wendeltreppe führte in die zweite Etage. Dort konnte man sich gemütlich an das Fenster setzen und lesen. Ich wollte gerade etwas zu Nathan sagen, als ich schon hörte wie die Tür ins Schloss fiel. Anscheinend hatte er geahnt das ich nun den ganzen Tag hier verbringen würde. Bei so einem Unwetter blieb einem ja auch nichts anderes übrig. Ich suchte mir ein paar Bücher und machte es mir vor einem Fenster gemütlich.

Einige Bücher konnte ich nicht lesen, da sie nicht in meiner Sprache geschrieben waren

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Einige Bücher konnte ich nicht lesen, da sie nicht in meiner Sprache geschrieben waren. Manchmal wirkte es so als würden die Buchstaben oder Zeichen sich bewegen. Ab und zu staubte ein Buch wenn ich es aufschlug oder es roch nach altem Keller. Nach einiger Zeit lesen schlief ich ein. Das Wetter und Lesen machte mich mehr als nur müde.

Ein lauter Knall ließ mich aufschrecken. Der Regen prasselte immer noch laut gegen die Scheiben. Es wirkte als herrschte draußen ein Krieg. Dicke schwarze Wolken waren am Zimmer zu sehen. Ein gewaltiger Blitz schlug hinten in den Bergen ein und das grelle Licht ließ den Himmel mystisch erscheinen.

 Ein gewaltiger Blitz schlug hinten in den Bergen ein und das grelle Licht ließ den Himmel mystisch erscheinen

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Ein leichter Schauer überkam mich. Ich wollte nicht mehr alleine hier in der dunklen Bibliothek sitzen. Schnell brachte ich alle Bücher zurück an ihren Platz und beschloß Nathan zu suchen. Wahrscheinlich würde ich den Weg zurück zu unser Zimmer nicht mal finden, aber versuchen konnte ich es ja mal, es gab ja schließlich Handys.

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June war jetzt schon einige Stunden weg und bei diesem Unwetter gefiel es mir gar nicht das ich sie dort alleine gelassen hatte. Bei diesem alten Haus wusste man nie ob es wirklich sicher war. Ich stand von der Couch auf und machte mich auf den Weg zur Bibliothek. Gefühlte zehn Minuten später kam ich an doch sie war nicht mehr da. Was war ich auch für ein Trottel. Zu hundert Prozent würde sie sich hier drin verlaufen.

»June«, rief ich durch den Gang in der Hoffnung sie würde antworten.

Nichts. Ruhe herrschte. Das einzige was man hörte war der Regen und das Grollen des Gewitters. Wo war sie nur hin. Dieses Haus wirkte zwar klein, aber es war mehr als nur groß mit etlichen kleinen Wegen und Kurven. Ich machte mir solche Sorgen und Vorwürfe.

»Juni hörst du mich?«, rief ich nochmal als ich schon ein paar Gänge weiter entfernt war.

Immer noch keine Antwort. Warum sie auch alleine versucht irgendwo hier hin zu laufen. Nachdem ich nun schon zwanzig Minuten nach ihr gesucht hatte, beschloss ich ihr zu schreiben.

»Wo bist du?«, schrieb ich und drückte auf absenden.

»Ich weiß nicht«, schrieb sie.

Kurzer Hand beschloss ich sie einfach anzurufen.

»June wo bist du?«

»Ich weiß nicht. Es sieht hier alles gleich aus. Ich wollte doch einfach nur zu dir, weil es langsam gruselig wurde«, sagte sie verzweifelt.

»Ich mach mir solche Vorwürfe das ich dich alleine gelassen habe«, sagte ich voller Reue.

»Das ist nicht deine Schuld, wäre ich nicht einfach losgelaufen dann wäre es jetzt nicht so«, sagte sie jetzt ruhig.

»Gibt es irgendwas bestimmtes in deiner Nähe woran ich mich orientieren könnte?«

Kurze Zeit schwieg sie, bis ich hörte wie sie erleichtert ausatmete.

»Hier hängt ein Bild mit einem Mädchen. Sie trägt ein blaugrünes Kleid und ist Unterwasser in einem Schloss.«

Ich wusste ganz genau wo sie war und sie hatte sich ziemlich verlaufen

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Ich wusste ganz genau wo sie war und sie hatte sich ziemlich verlaufen.

»Bleib genau da stehen wo du jetzt bist, ich bin so schnell es geht da.«

Mit einem Ziel vor den Augen machte ich mich nun auf den Weg zu ihr.

Mein Engel und IchWhere stories live. Discover now