Kapitel 34 - Poof

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,,Dafina, alles in Ordnung?", fragte Liridon auf der Arbeit, als ich gedankenverloren aus dem Fenster schaute.  Ich verscheuchte den kurzen Gedanken an Dardan durch ein Kopfschütteln und wendete mich zu Liridon. ,,Ja, es ist ... alles in Ordnung", ich schenkte ihm ein schwaches Lächeln. ,,Wirklich?", hakte er nach. ,,Ja, wirklich", antwortete ich und wendete mich wieder dem PC-Bildschirm und tat so, als würde ich irgendetwas tippen. Stirnrunzelnd ging Liridon mit seiner Kaffeetasse in sein Büro. 

Kaum war er außer Sichtweite, blinzelte ich die ein, zwei Tränchen in meinen Augen fort. Sogar auf der Arbeit dachte ich ununterbrochen an das Geschehene. Ich konnte mich kaum konzentrieren, schaute immer wieder aus dem Fenster und verlor mich in den Himmel, der von grauen Wolken bedeckt war. Ich hatte mich noch nie so erlebt. Völlig am Boden zerstört, nur weil ich verliebt war. Niemals hätte ich mir denken können, dass ich irgendwann Liebeskummer haben werde. Immer träumte ich von der großen Liebe, die ich auch heiraten würde, doch mein Traum zerplatzte wie eine Seifenblase, als Leandra ankündigte sie würde ihn heiraten. Poof. Zerplatzt

Nun unterbrach meine Vorgesetzte meine Gedanken, in dem sie einen Stapel Ordner auf meinen Schreibtisch fallen ließ. Erschrocken blickte ich auf diese. ,,Sortieren und beschriften, bis morgen", fügte sie hinzu und stöckelte auch schon davon. Sie war eine Hexe. War ich ihr Sklave? Ich wollte etwas lernen, praktisch. Ich wollte selber Artikel schreiben und dazulernen, aber nein, ich durfte sortieren und beschriften. Seufzend machte ich mich an die Arbeit, um so früh wie möglich zu Hause zu sein, um mich in mein Bett zu kuscheln, um im Schlaf alles, auch wenn es nur eine kurze Zeit ist, zu vergessen. 


Frierend drehte ich den Hausschlüssel im Schloss und ging zügig herein. Es hatte begonnen zu regnen, nachdem ich schon im Bus auf dem Weg nach Hause saß. Das Wetter wurde immer herbstlicher, weshalb ich den Sommer schon sehnlich vermisste. Ich konnte die Kälte noch nie ertragen. Ich begrüßte meine Eltern mit einem Kuss auf die Wange und Besa durchwuschelte ich zur Begrüßung die Haare. Sie brummte daraufhin etwas Unverständliches und tippte weiter auf ihrem Handy rum. Ich setzte mich zu meiner Familie.  Sie fragten, wie es mir ginge. ,,Jam lodh (Ich bin erschöpft)", antwortete ich ihnen und massierte meinen Nacken mit der rechten Hand. Mama sah mich bemitleidend an. ,,Hast du hunger? Ich mache dir was", fragte sie in einem mütterlichen Ton, doch ich verneinte. Ich hatte wirklich keinen hunger.  Ich hatte die letzten Tage eigentlich nie sonderlichen Hunger. Ich wusste ganz genau, dass sie dies nun auch ansprechen wollte, doch ich kam ihr zuvor und stellte eine Frage. ,,Gibt's was Neues?"  Sie fing an zu lächeln und schaute meinen Vater an, der ebenfalls ein kleines Schmunzeln aufgesetzt hatte. Ich zog meine Augenbrauen hoch. ,,Saaag", forderte ich lieb. Mama setzte sich aufrecht hin und verkündete mir die neuen Nachrichten.  ,,Leandra und Dardan werden sich verloben! Das weißt du bestimmt schon von Lea, aber die Verlobung ist schon in einer Woche!", freudig klatschte sie in die Hände. Oh, welch tolle Nachrichten, dachte ich. ,,W-was? Wow! In einer Woche schon?", versuchte ich so überrascht wie möglich zu klingen. ,,Ja, wir müssen noch ein paar Geschenke für die Zwei kaufen und ihre Mutter hat uns gebeten bei den Vorbereitungen für die Verlobung zu helfen" -,,Uns?"  ,,Dich, Besa und mich. Natürlich habe ich zugesagt, Leandra gehört ja zur Familie." Besa blickte von ihrem Handy hoch. Sie schien überrascht. Und was deutete ich in ihrem Blick? War das etwa ein wenig Mitleid? Nun wusste sie ja den Grund für die Trennung von Dardan, doch ich wusste immer noch nicht, woher sie überhaupt von der Beziehung wusste. Das tat jedoch nichts mehr zur Sache, denn es war vorbei. Mit einem aufgesetzten Lächeln sagte ich, dass ich mich schon darauf freue. Lüge. Ich wollte diesen Tag am Liebsten überspringen. Ging leider nicht. Da musste ich wohl oder übel durch. 

Es war ein Fehler. Es war mein Fehler. Und das waren jetzt die Konsequenzen für meine Lügen, mein Hintergehen, meine Illoyalität. 


In meinem Bett liegend, starrte ich an die Decke. Ich war um 22 Uhr in mein Zimmer gegangen und lag bestimmt schon Stunden hier. Meine Gedanken ließen mir einfach keine Ruhe. Das alles ist deine Schuld, flüsterte eine Stimme in meinem Kopf. Hättest du dich nicht zurückhalten können? Räudig, hinterhältig und dreist war dein Verhalten. Durch ein Kopfschütteln ließen sich meine negativen Gedanken diesmal nicht verscheuchen. Ich zog die Decke über mein Gesicht. ,,Arrrgh", grummelte ich hinein. Ich legte mich auf die Seite, vielleicht könnte ich dann besser einschlafen, dachte ich. Stattdessen blieben meine Augen in der Dunkelheit geöffnet. Schlaflos. Plötzlich vibrierte mein Handy. Ich horchte auf. Der Bildschirm leuchtete ebenfalls auf. Ich streckte meinen Arm zur Kommode und umfasste mein Telefon. Das grelle Licht blendete mich zunächst, doch dann erkannte ich einen Buchstaben. D. D für Dardan.  Überrumpelt starrte ich auf den Bildschirm. Rief er mich wirklich gerade an? Um ein Uhr Nachts? Das Vibrieren hörte auf und der Bildschirm wurde wieder schwarz. Bestimmt dachte er, ich würde schlafen. Wieso rief er an? Hatte ich mich nicht klar ausgedrückt? Doch noch bevor ich mein Handy zurück auf die Kommode legen konnte, mein Herz schlug immer noch rasend schnell, vibrierte es wieder und ein erneutes D erschien auf dem Bildschirm. Ich zögerte, denn ich wollte mich von ihm distanzieren. Ich hatte kein Recht mehr Kontakt zu ihm zu haben. Ich hatte kein Recht auf ihn. Doch dann, dann setzte mein Gehirn aus und mein Herz schaltete sich ein. Ich wollte seine Stimme hören. Mit ihm sprechen, auch wenn es nur ein paar Sekunden sein würden. Wollte wissen wie es ihm geht. Ich nahm ab.

,,Dafina?", ertönte seine raue Stimme. Seine raue, wunderschöne Stimme, die wie Musik in meinen Ohren klang. Ich antwortete nicht. Ich hatte plötzlich einen Kloß im Hals und brachte keinen Ton mehr heraus. ,,Dafina, ich höre dich doch atmen ..." Wie auf Kommando hielt ich die Luft an. Wieso tat ich das? Es würde nichts daran ändern, dass er wusste, dass ich ihm zuhörte. ,,Sag doch was ...", bat er verzweifelt und unsicher. Jedoch blieb mein Mund geschlossen.  Er seufzte. ,,Ich vermisse dich Dafi." Mein Herz zog sich zusammen. Ich merkte, wie die Tränen in meine Augen stiegen. Nein, ich wollte jetzt nicht weinen. Ich unterdrückte meine Emotionen so gut ich konnte. ,,Ich vermisse dich Dafi ... und, und ich weiß nicht, wie ich das ohne dich durchstehen soll. Ich brauche dich. " Oh, ich brauchte ihn auch, und wie ich ihn brauchte! Ich durfte diese Gefühle aber nicht mehr zulassen. Mein Verstand setzte wieder ein. Ich durfte nicht weich werden. Ich durfte keine Emotionen mehr zulassen. ,,Also meinst du ... soll ich für dich da sein, mit ansehen und mit verfolgen, wie du Lea zur Frau nimmst?", fragte ich skeptisch mit zittriger Stimme. Stille am anderen Ende der Leitung. Er dachte nach. Er dachte über eine passende Antwort nach. ,,Ich will sie nicht, sondern dich. Ich liebe sie nicht, sondern dich. Ich werde sie auch nie lieben, sondern nur dich!" Erneut zog sich mein Herz zusammen. Er sprach die Worte aus, die eigentlich Balsam für meine Seele hätten sein sollen, doch sie taten mir einfach nur noch weh, da sie mich daran erinnerten, dass er und ich keine Zukunft miteinander haben. Ich sammelte meine letzte Kraft, bevor ich meinen letzten Satz sagte und auflegte. ,,Dein Leben geht weiter, Dardan, aber ohne mich."




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OH-OH ich habe euch wieder zu lange warten lassen.......

Ich schreibe die nächsten Wochen viele Klausuren und muss vieeel lernen, und für ein Kapitel brauche ich immer mindestens 3 Stunden, da ich versuche mein bestes zu geben, gut zu schreiben, interessant zu schreiben und es spannend zu halten ._. und zugegebenermaßen lenke ich mich ein wenig mit Youtube ab. Unter anderem mit " MUNDIAN TO BACH KE - PUNJABI MC " LEUTE HÖRTS EUCH AN HAHA ICH LIEBE ES!!!

Aufjedenfaaall freue ich mich über jedes Kommentar und über jede Kritik! Kommentiert bitte eure Meinung zu diesem Kapi :$ 

AUSSERDEM  8K !!! Das ist so krass und die letzten 2K sind so schnell dazugekommen! Ich will, dass meine Story noch mehr Reichweite bekommt, und ihr? Schlagt eurer besten Freundin, Cousine, Bekannte, was weiß ich, vor meine Story zu lesen!!! Ich überlege, bei den #Wattys2015 mitzumachen, viel mehr Leser würden sich dafür echt gut tun, hehe, das soll jetzt aber nicht heißen, dass ich unzufrieden bin, 8K DAS IS AMA-ZAYN!!! :* 

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Küsschen, Fatime <3

Liebe, Ehre & etliche Hindernisse (🇦🇱)Hikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin