Kapitel 46 - Wie?

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Tage, Wochen und Monate vergingen, ohne dass ich noch von Lea hörte. Es beängstigte mich, da ich mir sicher war, dass sie etwas im Schilde führte. Jede Nacht bevor ich einschlief, schlich sich ihre Drohung in meine Gedanken.
Ich malte mir aus, wie sie zu meinem Vater ging, erzählte, dass ich mit Dardan geschlafen habe, mein Vater mich mit meinen sieben Sachen rauswarf und adios Familie, Freunde und Leben. Jedes Mal bekam ich eine Gänsehaut bei diesem Gedanken. Ich hoffte einfach, dass Lea noch genug Mitgefühl hatte, dass sie niemals solche Lügen in die Welt setzen würde.

,,Zieh einfach eine Hose an", meinte Bleona und blickte skeptisch in meinen Kleiderschrank. ,,Nein, ein Rock ist doch auch süß", entgegnete Aleyna. -,,Oder ich gehe gar nicht...?" ,,Du musst gehen, Fina. Lirion heiratet nur ein Mal im Leben und ich denke ihr seid gute Freunde geworden, da kannst du nicht einfach nicht gehen.", sagte Bleona. Aleyna stimmte ihr zu. Ich seufzte: ,,Ich will ja auch eigentlich gehen. Aber ich habe Angst, dass Lea hier auftaucht. Dann bin ich nicht da, um sie zu verscheuchen." -,,Ich bin doch da? Mach dir keine Sorgen, hab deinen Spaß!"

Ich nickte dankbar. Dankbar dafür, dass ich die beste Schwester und die besten Freundinnen hatte.

Zwei Tage später fand ich mich im Auto eines ebenfalls eingeladenen Arbeitskollegen auf dem Weg zu Liridons Hochzeitsfeier wieder.
Ich hatte einen weißen knielangen Rock an mit goldenem Oberteil und ebenfalls goldenen Pumps.
,,Tanzt ihr sehr viel?", fragte Oliver, der noch recht neu bei uns war. Ich lächelte und nickte. ,,Aber keine Sorge, ich zeig dir schon wie man albanisch tanzt, ist ganz einfach." Er nickte schüchtern und fuhr die gerade Strecke so lange entlang, bis wir an einem großen Gebäude ankamen. Er parkte sachte und öffnete mir sogar die Beifahrertür. Ich lachte. ,,Das war doch nicht nötig." Er schmunzelte nur verlegen. Er verhielt sich anders als sonst, das merkte ich, dennoch kümmerte mich dies weiter nicht.
Zusammen gingen wir herein.

Die Stimmung war auf ihrem Höhepunkt, alle tanzten und feierten das Brautpaar. Sie sahen einfach Märchenhaft aus. Das ganze Ambiente stimmte einfach. Es war nicht zu überfüllt, die Musik war nicht zu laut, die Menschen hatten super Laune und das Essen schmeckte auch super.

Ich zog Oliver zu einem Tanz. Liridon und seine Braut tanzten in der Mitte des Saales und drumherum alle anderen. Ich kettete mich mit Oliver zu den anderen und zeigte ihm schnell die Schritte die er machen musste. Da es der einfachste Tanz war, lernte er schnell und hatte auch prompt Spaß dabei. Auch ich hatte Spaß bis zu diesem Zeitpunkt. Ich habe Liridons Familie kennenlernen dürfen und eine andere Seite an ihm entdeckt. Seine verliebte Seite. Er schaute seine Frau so unheimlich verliebt an, dass ich kurzzeitig an Dardan denken musste. Ich stellte mir vor, wie unsere Hochzeit ausgesehen hätte, wäre alles glatt gelaufen mit uns.

In der kurzen Pause wollte ich auf die Damentoilette, um mich frisch zu machen. Doch auf dem Weg dorthin, entdeckte ich ein Portemonnaie auf dem Boden. Ich blickte umher. Jemand hatte es wohl verloren. Ich hob es auf und schaute herein, in der Hoffnung einen Ausweis oder ähnliches zu finden.

Ich öffnete es und zog einen Führerschein heraus. Ruckartig bekam ich Gänsehaut am ganzen Körper. Es war seiner. Dardans. Sein Bild auf dem Führerschein sah so perfekt aus. Ich strich mit dem Daumen darüber, aber was suchte er hier?! War ich denn nirgendwo frei von ihm? Es sollte nicht so sein.

Ich schaute wieder umher. Ich sah unbekannte Gesichter, aber nicht ihn. Ich ging mit der Brieftasche herum und versuchte ihn ausfindig zu machen, doch ich fand ihn einfach nicht.

Die Musik ging wieder los und der Großteil der Gäste ging wieder auf die Tanzfläche. Gut, denn so gewann ich wieder den Überblick.
Ich blickte von der Küche zur Tanzfläche und wieder zur Küche. Ich stand auf und begann herumzulaufen. Das Portemonnaie hielt ich fest in der Hand. Ich kannte fast keinen und somit konnte ich mir auch nicht erklären, wieso er hier auf der Hochzeit war. Ich beschloss zum Auto zu gehen und das Portemonnaie in meine Tasche zu packen. Ich wusste ja nicht, ob ich ihn überhaupt sehen würde.

Ich öffnete die Eingangstüren, woraufhin mir eine kühle Brise entgegenkam.
Was ich daraufhin zu sehen bekam, verschlug mir die Sprache.



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Hey ihr Süßen! 🎀
Sorry für das späte Update! Ich hoffe ihr habt das Buch nicht vergessen! 😨😨😨

Bleibt dran, denn BALD kommt KAPITEL 50 UND DANN GEHT ES AB LEUTE! Ich weiß jetzt ist es eher langweilig, aber Kap50 wird reinhauen!!! Was denkt ihr wird es sein?

Xoxo💖💖💖

Liebe, Ehre & etliche Hindernisse (🇦🇱)Where stories live. Discover now