Nachforschungen

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Nachforschungen

„Na los. Ihr müsst euch beeilen. Die erste Stunde geht in fünf Minuten los!“, drängte Romy uns.

Sie hatte uns wie angekündigt heute morgen geweckt, war mit uns in die Große Halle zum Frühstück gegangen und hatte uns dann die Schule gezeigt. Wir waren in den Kerkern und in der Eulerei gewesen. Sie hatte uns die Klassenzimmer für Verwandlung und Zauberkunst gezeigt und wir hatten einen kurzen Abstecher nach draußen gemacht, damit sie uns die Gewächshäuser zeigen konnte. Parvati und ich waren ihrer Führung gähnend gefolgt und ich hoffte, dass ich mich später an alle Treppen und Gänge erinnern würde. Und zu allem Überfluss bewegten sich die Treppen ja auch noch. Wenn ich irgendwann jedoch keine Ahnung vom Weg haben sollte, musste ich ja nur Hermine folgen. So wie sie schaute, hatte sie im Kopf wahrscheinlich schon eine detaillierte Karte von Hogwarts erstellt. Ich konnte nichts dagegen machen. Sie wurde mir immer unsympathischer.

Unsere erste Stunde würde Zauberkunst sein. Ich beschleunigte meine Schritte, denn momentan waren wir in einem völlig anderen Teil des Schlosses. Ich versuchte mich zu orientieren, doch ich wusste nicht einmal in welchem Stockwerk ich hier war. Parvati und ich wechselten ratlose Blicke.

„Schau mal da Fred!“

„Ja George, das sie irgendwie aus, als hätten die kleinen Erstklässler sich verlaufen.“

Ich wandte mich um und entdeckte die Weasley-Zwillinge. Das hatten wir gerade noch gebraucht.

„Braucht ihr Hilfe?“, fragte der eine.

„Mein Name ist George, aber ihr könnt mich auch Fred nennen!“

„Das machen etwa 50% aller Leute.“, fügte der andere hinzu.

„Was habt ihr jetzt?“

Ich seufzte innerliche. Ich wollte keine Hilfe, aber es wäre lächerlich die Hilfe abzulehnen. „Zauberkunst.“

„Wartet, wir zeigen euch den Weg.“, rief einer der Jungen und lief den Korridor entlang. „Noch besser, wir zeigen euch den kürzesten Weg.“

Erstaunt beobachtete ich, wie er hinter einer Rüstung verschwand. „Habt ihr denn keinen Unterricht?“, fragte ich erstaunt.

„Wir kommen aus Prinzip zu spät.“, sagte der Zwilling der hinter mir stand. „Warte doch mal Fred!“

Durch den Geheimgang hinter der Rüstung kamen wir im Korridor zum Zauberkunstklassenraum heraus. Einer der Zwillinge war schon wieder durch den Geheimgang verschwunden, der andere tat so, als würde er uns mit einem unsichtbaren Hut grüßen.
„Ähm, dankeschön äh...“

„George.“

„Dankeschön George.“

Er nickte und lief seinem Bruder nach. Kopfschüttelnd rannte ich Parvati hinterher, die schon beinahe das Klassenzimmer erreicht hatte. Vor dem Klassenzimmer standen auch schon die anderen Schüler. Auch Harry Potter. Neugierig und mit der Gewissheit, dass kein Zwilling mich erwischen würde, beobachtete ich ihn. Von hinten kam eine Gruppe Rawenclaws auf und zu, auch Padma, Lisa und ihre Freundin Mandy waren dabei. Wir würden die Zauberkunststunden gemeinsam haben. Während ich Lisa begrüßte und sie sofort begann, mir von einem Streich des Poltergeistes zu erzählen, knüpften Padma und Parvati erste Bekanntschaften mit Lavender Brown, einem der Mädchen aus unserem Schlafsaal. Nach der Zauberkunststunde machten wir uns bereits zu dritt auf den Weg zu Zaubertränke, Parvati, Lavender und ich.

Professor Snape, der Lehrer für Zaubertränke war nicht sonderlich nett. Doch ich konnte mich über seine ignorante Haltung mir gegenüber sogar noch glücklich schätzen. Harry Potter zog er während der Stunde eine ganze Hand voll Punkte ab und seine Gründe dafür waren lächerlich. Nach der Stunde und als wir genügend Abstand zu den Kerkern hatten, fielen wir über ihn her und bedachten ihn mit den wüstesten Schimpfwörtern, die uns in den Sinn kamen.

Schwarz wie die Nacht: Freundschaften (Harry Potter Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt