Kapitel 5 | ✔

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Kapitel 5

Dienstag Abend

"Rose, räumst du jetzt endlich mal dein Zimmer auf?", frustriert schaut mich meine Mutter an.

"Nö.", antworte ich daraufhin und schaue weiterhin auf meinen Laptop.

"Rose! Verflucht nochmal!" Langsam aber sicher scheint meine Mutter am Rande ihrer Verzweiflung zu sein.

"Was ist los mit dir? Habe ich dir irgendwas getan?", verzweifelt setzt sich meine Mutter an meinen Schreibtisch und schaut mich dabei frustriert an.

Ich schlucke. "Nein, hast du nicht.", antworte ich leise.

"Dann bitte sag mir, was mit dir los ist. Mir geht es genauso schrecklich wie dir, aber wir können nichts dagegen machen außer abwarten."

"Ich vermisse Papa...", murmle ich und schiebe meinen Laptop auf die Seite. "Ich habe einfach kein Bock mehr irgendetwas zu tun, wenn ich mir nebenbei ununterbrochen Sorgen mache wegen ihm."

"Ich versteh' dich, Rose. Aber wir müssen weiter machen, so ist das Leben." Verständnisvoll kommt sie zu mir und umarmt mich.

"Ich vermisse unsere beiden Kerle.", gibt sie zu.

"Aber räum' jetzt dein Zimmer auf!", meint sie leicht lachend.

"Na gut.", seufze ich und stehe auf.

Meine Mutter macht sich auf dem Weg mein Zimmer zu verlassen, als ich sie stoppe.

"Mom? Denkst du Papa lebt noch?", frage ich leise, aber dennoch so laut, dass sie es versteht.

Langsam dreht sie sich zu mir um. "Schatz, ich weiß nicht wo er stationiert wurde, aber ich bin mir sicher, dass er noch lebt. Er überlebt immer." Aufmunternd zwinkert sie mir zu.

Wie man sich denken kann, ist mein Vater ein Soldat.

"Nun räum auf!", mit den Worten verlässt sie mein Zimmer.

Ich seufze und schaue mich um. "Das kann ja mal was werden."

**

"Janice was ist passiert?", völlig überrumpelt starre ich meine Freundin an, wie sie völlig durchnässt vor meiner Haustür steht.

"Er -Er-", sie unterbricht sich, indem sie laut anfängt zu weinen.

"Oh, Gott!", ich schaue sie verzweifelt an, da ich sie noch nie so zerbrochen gesehen habe.

"Komm erstmal rein, du holst dir sonst den Tod.", meine ich dann und zerre sie ins Trockene.

Dass es ausgerechnet heute Nacht regnen muss. Naja es ist nicht ungewöhnlich. Es ist eben typisch England, obwohl so oft wie jeder es immer sagt, regnet es hier nicht.

"Möchtest du einen warmen Kakao?", frage ich sie leise, um meine Mutter nicht aufzuwecken, und schiebe sie zur Küche.

Sie nickt und hat sich so langsam aber beruhigt und weint nicht mehr wie eine hysterische Person.

Ich nehme mir irgendeine Tasse aus dem roten neuen Schrank und stelle die Tasse, eine Batman Tasse, nur so zur Info, unter unsere Kaffee/Kakao Maschine. Schnell drücke ich den Knopf, womit ich schnell einen warmen Kakao bekomme.

"Ich hole dir was zum Anziehen.", informiere ich sie und mache mich leise auf dem Weg nach oben.

Ich greife, ohne was bestimmtes zu suchen, nach einer Jogginghose und einen zu weiten Pullover von meinen Onkel und hetze nach unten.

Als ich in die Küche komme, sitzt sie immernoch wie versteinert auf dem Stuhl und starrt auf den Boden.

Ich reiche ihr die trockenen Klamotten und deute auf die Tür gegenüber der Küche.

Sie nickt und schaut mich nun dankbar an. "Danke."

Ich mustere sie und bin froh, dass ich nicht so schnell aus der Fassung zu bringen bin, da Janice ein blaues Auge hat und furchtbar aussieht.

Ich setze mich etwas erschöpft auf den Stuhl, wo wenige Sekunden Janice gesessen hat, hin und warte auf sie.

Es dauert ungefähr 8 Minuten und 33 Sekunden, bis sie zurück in die Küche kommt.

Ich reiche ihr den Kakao und deute auf das Wohnzimmer.

"Was ist passiert?"

NoahWhere stories live. Discover now