Kapitel 69

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Kapitel 69

29.04.2016
Freitag

"Dieser Kerl regt mich auf.", meckert Phil herum, als wir um die Ecke laufen und somit Noah nicht mehr sehen können.

"Phil, versuch wenigstens etwas nett zu sein, ich weiß, dass du zur Zeit zu jeden Böse bist ab-"

"Ich bin wie immer!", bestreitet er und bekommt von mir einen ungläubigen Blick.

"Das ist eine Lüge, Phil."

"Nein!"

Ich seufze. "Doch und diskutier jetzt nicht mit mir."

"Nagut vielleicht ein bisschen gemeiner."

Jaja natürlich nur ein bisschen.

"Ist doch jetzt egal."

"Hm, du solltest aber wirklich mal mit deinem Hündchen darüber sprechen was er vorhin abgezogen hat.", meint Phil.

"Ja, ich werde mit ihm schon darüber reden.", verspreche ich genervt.

"Wie kannst du nur so ruhig bleiben?", fragt er leicht fassungslos.

Ich atme einmal tief ein und aus. "Glaub mir, Phil. Ich bin alles aber nicht ruhig."

Er sagt nichts und schaut mich bloß an.

"Ich versuche nur die Fassung zu behalten und dabei versuche ich auch Noah zu verstehen.", erkläre ich ihm.

"Du bist eine fantastische Freundin. Noah kann es schätzen, dich zu haben.", sagt Phil und zieht mich in eine Umarmung.

"Ja, ich weiß."

Er lacht leise. "Wie geht es dir eigentlich?", frage ich.

Er seufzt leise. "Ich lebe noch. Das reicht doch als Antwort?"

Ich nicke leicht. "Wir müssen bald mit Bryan red-"

"Nein. Ich werde nicht mit ihm reden."

"Phil, die Beerdigung ist morgen."

Er sagt nichts, schaut mich nicht an und läuft einfach weiter.

Oh man, Phil.

**

"Ich komme gleich wieder.", verabschiede ich mich von Phil.

Dieser nickt bloß und schaut meiner Mutter beim Kochen zu.

Schließlich öffne ich die Tür und sehe, dass Noah davor steht.

"Können wir reden?", fragt er.

"Ja, ich wollte mich gerade zu dir auf dem Weg machen.", antworte ich knapp.

"Dann lass uns spazieren gehen."

Nach einer Weile sind wir schließlich im Park gelandet.

"Noah..Was hast du mit deiner Ex zu besprechen?", frage ich mit leiser Stimme.

"Ich denke es nützt nicht, wenn ich sage es ist egal?", fragt er und lacht leicht.

Ich nehme seine Hand in meiner. "Sag einfach die Wahrheit."

"Du wirst mich hassen.", erwidert er.

"Noah. Jetzt sag es einfach."

"Sharon und ich hatten bloß eine Fick-Beziehung.", fängt er an zu erzählen.

"Ich war früher ein ziemlicher Arschloch."

Ich ziehe eine Augenbraue hoch. "Bist du doch heute auch noch.", necke ich ihn.

Doch es ist ihm gerade nicht nach Scherzen zumute.

"Ich - Ich war wirklich eine richtiges Arschloch, Rose.", er schaut mich ernst an.

"Ich hatte scheiß Freunde und wie das Sprichwort so heißt.. 'Umgang formt'. Ich habe Drogen genommen, Drogen Verkauft... Das übliche Badboy 0815 Klischee.", er lacht verächtlich.

Ich schaue ihn mit großen Augen an. "Dieser Kerl mit Sharon.. Ist der auch von deinen früheren Freunden? Schuldest du denen was?", frage ich.

"Nein.", er lacht leicht. "So klischeehaft bin ich auch mal wieder nicht, ich habe genug Geld um meine nicht vorhandenen Schulden zu bezahlen. Er will, sagen wir mal, Rache."

"Warum?", frage ich.

"Wie gesagt, ich war Drogensüchtig und ich - ich habe Scheiße gebaut."

"Drogensüchtig?", frage ich fassungslos.

Er nickt. "Ich bin eigentlich 19 Jahre alt. Ich war ein Jahr lang in einer Entzugsklinik."

Oh gott, das sind zu viele Sachen die ich verdauen muss.

"Oh man."

"Ja."

"Ja."

"Ich denke du musst das erstmal verdauen, deshalb werde ich dich nach Hause begleiten und dann schreibst du mir einfach, okay?", er lächelt mich sanft an.

"Okay. Und was ist mit Sharon und den Typ?", frage ich nach.

"Um die kümmere ich mich schon.", damit war für ihn die Sache abgehackt, doch irgendwie glaube ich, dass er mir noch mehr verheimlicht.

NoahWhere stories live. Discover now