Und was ist mit Newt?

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(Hannahs Sicht)
Alles was ich sah, waren die kalten, grauen Wände des Labyrinths.
Ich erblickte hinter einer der Toten Wände wie dahinter blonde Haare verschwanden. Ich folgte ihnen. Wieder konnte ich meinen Körper nicht kontrollieren. Es war einfach ein grausames Gefühl nicht zu wissen was man wohl als nächstes tat.
Ich rannte um Ecken und Wendungen. Ich erkannte nichts aber mein Körper führte mich durch die Engen Gassen. Dann sah ich den Jungen zu dem diese blonde Haare gehörten. Er stand einem Griever gegenüber. Ich starrte nur auf das schleimige Metallische Ding und es schaute mich an. Dann sah mich Newt. Er kniete vor mir. Er betete. Aber ich starrte nur den Griever an und schließlich nickte ich. Der Griever setzte zum Angriff an. Oh Gott was hatte ich gerade getan? Er packte sich Newt und schleuderte ihn von mir fort. Dann drehte ich mich um und dachte noch einmal an das panische Gesicht von Newt als er von mir gerissen wurde. Aber ich lief einfach weiter. Immer weiter, bis ich seine verzweifelten Rufe nicht mehr hören konnte.

Ich wurde von einem entsetzlichen Schrei geweckt. Schweißgebadet fuhr ich hoch und blickte mich panisch um. Ich beruhigte mich wieder als ich in Theos Gesicht blickte der vor Schreck vom Stuhl gefallen war. Dann bemerkte ich, dass ich es war die geschrien hatte. Verzweifelt blickte ich mich um. Aber es war alles friedlich. Bis auf die Tatsache dass ich wahrscheinlich alle Lichter mit einem Herzinfarkt aus dem Schlaf gerissen hatte. Manche schauten mich mitleidig an, manche aber auch ziemlich wütend.
Ich schaute wieder zu Theo der mittlerweile wider aufgestanden war und nun vor mir stand. ,,Alptraum?", fragte er mich mitleidig. Ich nickte und setzte mich auf. ,,Dann erzähl mir mal was passiert ist." Er setzte sich neben mich und wartete geduldig bis ich mich beruhigt hatte und mein Herz wieder einigermaßen gleichmäßig schlug. Dann fing ich an zu erzählen. Mir Schoßen die Tränen in die Augen als ich daran dachte wie ich Newt dem Griever überlassen hatte.
,,Ich verstehe meine Träume einfach nicht. Sie sind so real, aber ergeben einfach keinen Sinn." Ich dachte an den Traum der mir bisher am wirklichsten vorkam. Der in dem ich die Glasscherbe in meinem Körper spürte. In diesem Augenblick stach etwas in meinem Bauch. Ich verkrampfte mich. Ich schlang meine Arme um meinen Unterkörper und schrie. Ich schrie einfach. Die Lichter waren sowieso schon alle wach. Theo packte mich schnell und lief mit mir in Richtung Sani Haus. ,,Nein", sagte ich mit Schmerz verzehrtem Gesicht. ,,Er ist hier." Doch als er die Tür auftrat da er ja keine Hand frei hatte, sah ich niemanden. Wo war er denn jetzt schon wieder? In diesem Moment kam panisch Jeff hinter uns rein. ,,Hannah du Strohkopf was hast du wieder gemacht?" Ich wollte mit den Schultern zucken, denn ich wusste es ja wirklich nicht aber ich denke er sah keinen wirklichen Unterschied zu meinen sich schwer auf und ab hebenden Schultern und einem leichtem zucken. ,,Was ist denn passiert?", schrie er jetzt gegen meine Schreie Theo an. ,,Keine Ahnung irgendetwas ist mit ihrem Bach glaube ich." Jeff kam zu mir herüber und zog mein Oberteil bis kurz unter meinen Bauchnabel hoch. Weiter ließ ich ihn garnicht. Ich presste meine Hände so stark auf das stechende Gefühl. ,,Halt ihre Arme fest." Theo gehorchte und zog meine Arme von mir weg. Das war nicht gerade leicht für ihn den ich strampelte und versuchte mich mit allem was ich hatte zu wehren.
,,Was ist denn das?", hörte ich Jeff rufen. Er berührte meinen Bauch oder was auch immer er da sah und ich zuckte zusammen und schrie nur noch mehr. Solche Schmerzen hatte ich noch nie gefühlt. ,,Theo oberste Schublade." Mit einem Satz war Theo an der besagten Schublade und holte eine Spritz raus, die mir nur allzu bekannt vorkam. Nicht schon wieder diese Beruhigungsspritze! Jetzt setzte ich auch meine Beine ein. Doch da hatte mir Jeff die Spritze schon rein gerammt und dann wurde alles schwarz und friedlich.
Als ich am nächsten Morgen wach wurde hatte ich schon alles vergessen was in der letzten Nacht passiert war. Warum war ich nochmal hier? Ich versuchte mich aufzusetzen. Als ich den 45 Grad Winkel erreicht hatte zischte ich auf. Mein Bauch brannte und schnell ließ ich mich zurück auf die Liege geleiten. Ich glaube ich lag noch zwei Stunden so da als dann endlich Theo rein kam. ,,Hannah!" Er war mit zwei Riesen Schritten bei mir und umklammerte mich.
Er tat ja so als wäre ich fast gestorben. Allerdings bei meinem Glück konnte ich mir das sehr gut vorstellen.
,,Was ist passiert? Was hab ich?" Theo blickte mich entsetzt an. ,,Du weißt nicht was passiert ist?" Ich überlegte kurz und schüttelte dann energisch meinen Kopf. Als er mir alles erzählte wurde ich kalkweiß. Jetzt fiel es mir wider ein. Schnell tastete ich meinen Bauch ab. Aber alles was ich füllte war ein riesiger Verband der sich komplett um meinen Bauch befand und mich festhielt als ob er Angst hätte, ich könnte jede Sekunde auseinander fallen.
,,Und was hab ich jetzt?" ,,Ich versteh das auch nicht so richtig aber du hattest einen riesigen riss. Und du hast jede Menge Blut verloren. Du solltest dich ausruhen und noch etwas schlafen ok?" Schlafen. Daran dachte ich überhaupt nicht! ,,Und was ist mit Newt?", fragte ich vorsichtig. Theo schaute nur finster auf den Boden. ,,Du solltest ihn vergessen, dass wäre das beste!" Mir stiegen die Tränen in die Augen. ,,Theo!", schrie draußen eine Stimme und ich wusste dass sie Gally gehörte. ,,Theo!" Er seufzte. ,,Ich sollte mal wider zur Arbeit gehen."
Im Türrahmen drehte er sich noch einmal zu mir um. ,,Ist alles ok?"
,,Jaja schon gut." Dann verschwand er. Von wegen schon gut. Nichts war gut. Ich hatte Newt für immer verloren.
Ich ließ meinen Tränen freien Lauf. Ich erinnerte mich an die wunderschönen Zeiten mit ihm. Wie er mich hier rum geführt und ständig herumgetragen hatte, wie er sich um mich gekümmert hatte als ich krank war und wie ich bei ihm schlief. Wie schön alles bei unserer Dreckschlacht war oder am See. Ich vermisse dass jetzt schon unheimlich und dass nie wieder mit ihm machen zu können, zog mir den Boden unter den Füßen weg. Sicher wir hatten uns sehr oft gestritten und einer dieser Streitereien hatte ihn ins Grab gebracht. Wenn er doch nur nicht weggelaufen wäre. Wenn ich doch nicht auf die Mauer eingeschlagen hätte, wenn er doch nur nicht diese beklonkte Regel hatte aufstellen müssen.
Ich schluchzte, selbst wenn ich an ihn dachte tat es unheimlich weh. Aber am meisten taten mir seine letzten Worte weh.
Ich hasse dich. Innerlich hoffte ich natürlich dass das alles bloß mit dem Grieverstich zu tun hatte aber ich wusste es besser. Er hatte mich wirklich gehasst. Ich verbrachte den gesamten Tag im Bett, dachte über meine Scheußlichen Träume und wie ich Newt dass alles erzählt hatte nach. Das konnte von ihm doch nicht alles gefälscht sein oder? Und wenn ja warum hatte er dass getan? Wahrscheinlich nur weil er der Anführer war. Er bereute das wahrscheinlich gerade alles. Und wahrscheinlich hatte er mich nie gemocht.
Wahrscheinlich, eben es war nur wahrscheinlich, ich wusste es nicht. Aber ich würde auch nie die Gelegenheit haben ihn zu fragen.
Aber gab es nicht sowas wie ein Gegenmittel? Hatte er mir nichts davon erzählt? Ich sprang auf zuckte und brach mit einem quietschen zusammen. ,,Ahh!" Mist ich hatte meine Verletzung vergessen.
Da kam Clint herein. Der zweite Sani musterte mich. ,,Was machst du denn da?", fragte er mich während er mir auf half. ,,Mich umbringen", antwortete ich knapp und für einen Moment bemerkte ich ihn Clints Gesicht entsetzten ehe er bemerkte dass das nur ein Scherz war.
,,Bleib im Bett! Sonst muss ich dich anbinden." Darüber musste ich schmunzeln. Der Sani verließ die Hütte und ich lag erneut alleine hier.
Was mach ich denn jetzt? Es war mittlerweile schon fast dunkel. Ich langweilte mich gerade zu Tode, als mich ein Schrei aus den Gedanken riss. Es war ein entsetzlich, nach Gnade flehender schrei. Es war Newts Schrei. Entsetzt stieg ich aus dem Bett. Meine Verletzung brannte unheimlich. Ich konnte diesen Schmerz garnicht beschreiben. Langsam wurde mir alles schwarz vor Augen aber ich hielt durch. Ich erreichte die Tür und schaute hinaus. Hätte ich mal nicht. Was ich sah konnte ich nicht in Worte fassen. An der Toröffnung
Standen alle Lichter in einem Halbkreis mit Lanzen und Speeren. Und ich wusste jetzt würde er verbannt werden.

Skorpions-beginning of the run✔️Where stories live. Discover now