Kapitel 17

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Lily


Der Samstag kam, ohne, dass ich Alicia erzählen konnte, was mit James und mir war. Ich hatte ihr zwar erzählt, dass ich ein Date hatte, aber die Worte "Und zwar mit James' hatten meinen Mund nicht verlassen. Auch James hatte es nicht geschafft, irgendwem davon zu erzählen, was mich wirklich gewundert hatte, denn sonst wusste die ganze Schule innerhalb von weniger als einer Stunde, wer seine neue war... anscheinend war ich anders, was mich aber nicht wirklich störte.

An diesem morgen war ich ziemlich früh wach, lag aber noch eine ganze weile ich meinem Bett und las. Irgendwann, ich glaube es war knapp zehn nach acht, hörte ich wie ein Vorhang bei Seite gezogen wurde, ich hörte Schritte, dann wurde der Vorhang an meinen Bett auf gezogen und eine verschlafen aussehende Alicia stand vor mir. "Lily, du musst- oh, du bist ja schon wach", murmelte sie. "Ich geh' ins Bad", meinte sie dann und schlurfte aus dem Schlafsaal.

Als wir in die große Halle kamen, waren James, Remus, Sirius und Peter noch nicht da. Wir setzten uns nebeneinander auf die Bank des Gryffindortisches und begannen zu essen. "Was ziehst du eigentlich später auf dein Date mit Mr. X an?", fragte meine beste Freundin mich, als ich mir gerade eine Zweite Portion Müsli nahm. Ich zuckte nur mit den Schultern. Sie seufzte. "Lily, wann wirst du endlich verstehen, dass man auf ein Date nicht einfach irgendwas anziehen kann?" "Alicia, wann wirst du endlich verstehen, dass ich das nie verstehen werde", ahmte ich ihren Tonfall nach. "Wahrscheinlich nie", grinste Alicia und wir wanden uns wieder unserem Frühstück zu.

"Also ich würde ja sagen, du ziehst das hier an", sie hielt einen grünen Pullover, mit einer Jeans hoch, dazu eine dünne goldkette und eine goldene kleine Uhr. Damit war selbst ich zufrieden. "Danke, Alicia. Seit wann weist du so gut, was mir gefällt?", grinsend nahm ich die Sachen entgegen und zog mich um. Der Pullover war vorne etwas kürzer als hinten und war locker geschnitten, dafür war die Jeans ziemlich eng aber trotzdem sehr bequem. Die Kette und die Uhr machten das ganze perfekt.

Auch Alicia strahlte. Nachdem ich eine schwarze Jacke und dazu passende Schuhe angezogen hatte und meine Tasche über meine Schulter gestreift hatte sah ich noch ein letztes mal in den Spiegel, der an der Wand hing.

"James ist es eh egal, was du an hast. Er würde dich auch mögen, wenn du in einem pinken Schlafanzug zu dem Date kommen würdest", meinte Alicia und lachte, als sie mein erstauntes Gesicht sah. "Wo- woher...", stammelte ich. "Meinst du etwa, ich sehe nicht, wie ihr euch beim essen Blicke zu werft? Oder wie verträumt du im Unterricht manchmal in seine Richtung schaust? Ich bin deine beste Freundin. Ich kenne dich", sagte sie, als sie sich wieder beruhigt hatte. "Aber glaub ja nicht, dass ich es dir nich übel nehme, dass du mir nichts gesagt hast." "Wusste nicht wie...", murmelte ich, leicht verlegen. "Weis es noch jemand?", fragte ich dann. Alicia schüttelte den Kopf. "Nicht dass ich wüsste." "Okay", nickte ich und umarmte sie. "Bis später." "Mach's gut", Alicia winkte kurz, als ich die Tür des Schlafsaals öffnete und mich auf den Weg zur Eingangshalle machte.


***

James


Nervös fuhr ich mir mit meiner Hand durch meine Haare, was sie wahrscheinlich noch unordentlicher aussehen lies, als sie eh schon waren... Obwohl, wirklich möglich war das nicht. Ich stand in der leeren Eingangshalle, die vom Sonnenlicht, das durch das offene Eichenportal flutete, erhellt wurde. Ich war mit Absicht einige Minuten zu früh los gegangen, damit Lily auf keinen Fall auf mich warten musste.


Plötzlich hörte ich Schritte. Schnelle, leichte Schritte die leise von den Wänden wieder hallten. Dann tauchte Lily am oberen Treppenabsatz auf. Sie lächelte mich an und rannte die Stufen zu mir hinunter. "Du siehst gut aus", sagte ich grinsend als sie vor mir stand. Es war eigentlich untertrieben: Lily sah fantastisch aus. "Danke", strahlte sie. "Du auch." Sie hackte sich bei mir ein und gemeinsam verließen wir das Schloss. Schweigend liefen wir den von Gras bewachsenen Hügel hinunter.

"James?", meinte Lily plötzlich. "Hm?" "Kann ich dich etwas fragen?" "Alles was du willst." Sie zögerte. Schien zu überlegen, wie sie ihre Frage formulieren sollte. Sie atmete tief durch, blickte zu mir auf und sagte: "Die ganzen Jahre über, hast du dich benommen, wie ein Idiot... hast meinen besten Freund beleidigt und schikaniert. Hast mich jeden Tag genervt, ob wir zusammen ausgehen und hattest trotzdem alle zwei Tage 'ne andere... Was hat sich geändert?" Fragend sah sie mich an, ich wendete den Blick ab und starrte zu Boden. Ja, was hatte sich geändert?


"Eigentlich nichts", meinte ich schließlich. "All die Jahre, wollte ich dich immer nur beeindrucken. Schon im ersten Jahr, mochte ich dich irgendwie... ich hatte Angst, dass du mich- übersiehst..."

Kurz wusste ich nicht, was ich sagen sollte. "Letztes Jahr, nachdem diese Sache mit Snape passiert ist, hab ich dann wohl kapiert, dass ich damit nicht wirklich weiter komme... Davor, dachte ich, dass du nur auf mich aufmerksam wirst, wenn du merkst, wie toll alle anderen mich finden... War ein ziemlicher Idiot..." "Oh ja, das warst du", lachte Lily. "Oh, entschuldige", fügte sie sofort hinzu.

Den Rest des Wegs schwiegen wir, aber es war ein anderes Schweigen. Wir sagten nichts, weil wir diesen Moment genießen wollten. "So, wo willst du hin?", fragte ich Lily, als wir in Hogsmead angekommen waren. "Keine Ahnung... wo gehst du denn am liebsten hin?" Fragend sah sie mich an.

"Also, ich denke mal, Madamme Puddifoots Café können wir ausschließen...  außerdem glaube ich, dass der Eberkopf eher nicht so nach deinem Geschmack ist... also, wie wär's mit dem drei Besen?" Grinsend nickte Lily.

Ich hielt ihr die Tür auf, als wir vor dem Pup standen. Sie schenkte mir ein lächeln und trat ein, ich folgte ihr. Der Pup war, wie immer, ziemlich voll. Allerdings waren nur sehr sehr wenige Hogwartsschüler da: Nur eine Gruppe Hufflepuffs saßen an einem Tisch in der hinteren Wand des großen Raumes. Ich holte uns beiden ein Butterbier und gemeinsam setzten wir uns an einen Tisch.

Wir unterhielten uns, verstanden uns super. Es war ein wundervoller Nachmittag. Auf dem Heimweg machten wir mit Absicht ein paar Umwege, um Beobachter zu vermeiden und als wir gerade in eine Gasse einbogen, die uns auf den Feldweg zum Schloss bringen würde, fiel mir etwas auf: wir wurden beobachtet. Ein großer mir nur zu bekannter schwarzer Hund, starrte uns an.

"Sirius", knirschte ich. "Ich weis, dass er uns beobachtet... ignorier ihr einfach", sagte Lily. Geschockt sah ich ihn an. "W-Wie... woher weißt... davon...?" Lily lachte. "Glaubt du ernsthaft, dass ihr so etwas vor Lily Evans geheim halten könnt?"

Ich konnte es nicht fassen. Wie war das möglich? Wie konnte Lily nur davon erfahren? "Wie hast du es rausgekriegt?", fragte ich, aber sie schüttelte den Kopf. "Verrat ich dir nicht."

Wir setzten unseren Weg fort. Eigentlich wollte ich nicht, dass dieser perfekte Nachmittag endete, aber schneller als es mir lieb war standen wir schon wieder in der Eingangshalle.

"Danke, für den Nachmittag", sagte ich, als wir uns gegenüber standen. Sie schmunzelte. "Ich liebe dich, Lily", flüsterte ich, ihr lächeln wurde breiter. "Ich dich auch." Unsere Gesichter waren nur noch Millimeter von einander entfernt, als das Geräusch vieler Stimmen uns auseinander schrecken lies.   

*****

Hey ihr lieben,

Info: ich werde die bisherigen Kapitel dieser Fanfiktion überarbeiten, weil mir einfach aufgefallen ist, dass ich mit der Formulierung mancher Sätze selbst nicht zu frieden bin... ich hab keine Ahnung, wie lange das dauern wird, als bitte nicht böse sein wenn eine Zeit lang kein neues Kapitel kommt.

Okay, bis dann

Sternchen*







Jily FanfiktionWhere stories live. Discover now