Epilog

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Lily

Es waren Zeiten der Angst. James, den ich geheiratet hatte, und ich wurden verfolgt und mussten uns in einem Haus verstecken. Nur wenige wussten, wo wir waren. Eigentlich nur Dumbledore, Alicia, Remus, Sirius und Peter.

James hasste es. Er wollte aus dem Haus raus, dem Orden helfen Voldemort zu stürzen... wollte nicht nur herum sitzen, wie er es gerne nannte. Das einzige, was James abzulenken schien, war unser Sohn Harry. Er war ein knappes Jahr alt und sah James jetzt schon ähnlich... Bis auf die Augen.

James spielte gerade mit Harry, als ich das Wohnzimmer betrat. "James?", sagte ich und setzte mich neben ihn. Er hatte Harry auf seinem Schoß und als das Baby merkte, das sein Vater seine Aufmerksamkeit nun nicht mehr ihm schenkte patschte Harry ihm mit seiner winzigen Hand ins Gesicht, sodass James' Brille verrutschte. Harry quitschte glücklich.

"James, ähm... wir bekommen noch ein Kind", sagte ich und grinste. Ihm kappte der Mund auf und von einer Sekunde auf die andere veränderte sich sein Überraschter Gesichtsausdruck in ein breites Grinsen. "Hast du gehört, Harry? Du bekommst ein Geschwisterchen", grinste er unseren Sohn an, nachdem er mich umarmt hatte.

"James, da gibt es noch was, worüber ich mit dir sprechen will", sagte ich nach einigen Sekunden ernst. James' Lächeln verblasste ein wenig. "Um was geht's?", fragte er, leicht besorgt. Ich atmete  tief ein und aus, was ich sagen würde, würde James nicht gefallen. "Ich würde gerne Severus besuchen und ihn fragen, ob er Pate für das Baby werden möchte." Er sah mich an. Mit offenem Mund und die Brille immer noch schief auf der Nase.

"Du möchtest, dass ein Todesser, Pate für unser Baby wird?", fragte er. Ich nickte. "Du weist so gut wie ich, dass Severus kein Todesser mehr ist. Er ist Spion für Dumbledore. Severus ist auf unserer Seite", versuchte ich ihn zu überzeugen. James atmete tief durch. Wieder und wieder.

Irgendwann nickte er. "Okay", sagte er. "Okay... aber nur, weil ich dich so verdammt sehr liebe." "Danke", flüsterte ich und zuckte gleichzeitig fürchterlich zusammen: das Gartentor quitschte. Besucher kündigten sich eigentlich immer an und selbst wenn nicht: es Abend um diese Zeit würde doch niemand mehr auf der Straße rumlaufen! Doch nicht in diesen Zeiten, in denen jeder Schritt vor die Tür gefährlich war. "Wer?", flüsterte ich, kaum hörbar. Sogar Harry schien verstanden zu haben, das etwas nicht stimmte, denn er war ganz still geworden und sah uns fragend an.

Langsam, darauf bedacht die Dielen nicht knarzen zu lassen, stand James auf. Nachdem er Harry auf meinen Schoß gesetzt hatte. Er ging langsam auf den Flur und in dem Moment hörte ich, wie die Tür auf gesprengt wurde. Ich stand mit stark pochendem Herzen auf und ging auf James zu. "Lily!", rief er. "Lily, er ist es! Nimm Harry und lauf! Ich halte ihn auf."

Ohne richtig nach zu denken rannte ich die Treppen nach oben in Harry's Kinderzimmer, konnte hören wie Lord Voldemort den Todesfluch sprach und mein Herz fühlte sich an, als würde es in tausend Teile zerspringen. Tränen liefen mir über die Wangen und tropften auf Harry's Stirn.

"Ma-ma?", fragte das Baby tapsig und patschte mit seiner kleinen Hand auf meine Wangen um die Tränen ab zu wischen. Ich war wie gelähmt. Vorsichtig legte ich Harry in sein Bettchen.

"Harry, du wirst so sehr geliebt. So so sehr. Du musst immer gut auf dich aufpassen, hörst du? Du musst mutig sein", flüsterte ich meinem Sohn zu, er weinte, genau wie ich. Dann platzte die Tür auf.

Eine Kapuzengestalt stand im Türrahmen. "Nicht Harry. Bitte nicht Harry. Töte mich, aber bitte lass Harry leben", flehte ich. "Geh bei Seite, dummes Mädchen. Oder willst du sterben wie dein Mann?"

Schützend breitete ich die Arme vor Harry aus. Langsam hob der dunkle Lord seinen Zauberstab. 'Das war's', dachte ich. 'Oh Merlin. Bitte schick uns ein Wunder, das Harry beschützt'

Jily FanfiktionOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz