Marie hatte endgültig die Schnauze voll, sie fühlte sich immer mehr wie eine Gefangene und spürte die schwere Last die nun auf ihren Schultern lag. Hatte Astajeth überhaupt eine Ahnung was er da von ihr verlangte? war es ihm vielleicht sogar egal? fest stand das er sie von Anfang an ausnutzen wollte und nun würde sie ihn zur Rede stellen.
Entschlossen folgte Marie der langen Treppe die weit nach unten in die Tiefe führte. Eigentlich war der Zugang zu den Katakomben verboten und nur die ältesten und mächtigsten ihrer Art hatten die Befugnis diesen Ort zu betreten doch es interessierte Marie nicht, sie konnte nicht länger warten und würde noch Heute mit ihm sprechen.
jede Treppenstufe die sie näher an ihr Ziel brachte ließ die alten Steinwände näher kommen und bald schon hatte sie das Gefühl von ihnen eingeengt und bedroht zu werden. Die Warnung diesen Ort zu verlassen lag wie ein unsichtbarer Schleier in der Luft und brachte ihr innerstes durcheinander. Zweifel machten sich in ihr breit, war es wirklich eine gute Idee gewesen hierher zu kommen und den Zorn der Ältesten auf sich zu ziehen?
Die Antwort lautete ja denn sie musste ein für alle mal ihren Standpunkt klar machen und Astajeth mitteilen das er sich eine andere suchen musste um seine Pläne in die Tat umzusetzen. Niemals würde Marie ihre beste Freundin den Vampiren ausliefern, dafür bedeutete Lea ihr viel zu viel. Nach wenigen Minuten erreichte sie eine schwarze Marmortür an dessen Knauf sich ein Vampirkopf mit roten Rubinen als Augen befand und dem Besucher seine Fänge zeigte. Marie fühlte sich als würde sie in einem Horrorfilm mitspielen als sie einen Schwarzen Ring zwischen die Finger nahm und zweimal laut klopfte.
Das Geräusch hallte durch die Mauern und lies sie zusammenzucken. Die Tür öffnete sich wie von selbst und Marie folgte einem schmalen Gang der sie zu einer Abzweigung führte und in weitere, noch engere Wege mündete. Es kam ihr so vor als würde sie sich durch ein Labyrinth aus staubigen Tunneln kämpfen und bald schon wurde ihr bewusst das es keinen Sinn hatte weiter zu gehen denn die Katakomben schienen endlos zu sein und wenn Astajeth nicht gefunden werden wollte, würde sie ihn auch nicht finden.
Einige Spinnenweben hingen von der heruntergekommenen Decke und grade als Marie umkehren wollte konnte sie in der Dunkelheit eine weitere Tür ausmachen. Ihre Finger drückten den kalten Türgriff hinunter und sie betrat einen von Schmerz und armen Seelen geplagten Raum. Die Gerüche welche wie ein Sturm über sie einbrachen raubten ihr den Atem. Schweiß, Verwesung und Angst waren in dem Gewirr aus verschiedenen Gerüchen auszumachen. Die Intensität brachte Marie völlig aus dem Konzept und ihre Selbstbeherrschung wurde auf eine harte Probe gestellt als der verlockende Duft nach Blut ihre Nase erreichte und sie zu überwältigen drohte. Die Fangzähne pochten vor verlangen und beinahe hätte sie ihm nachgegeben und sich auf den zappelnden Mann gestürzt der an einer Stahlkette von der Decke baumelte und wie ein Wurm am Harken darauf wartete gefressen zu werden.
Bevor sie wusste wie ihr geschah packten kalte Hände ihren Körper und drückten sie hart gegen die Steinmauer sodass der Putz von den Wänden fiel. Finger umschlossen ihre Kehle und drückten fest zu während sie verzweifelt versuchte nach Luft zu schnappen. Der ganze Raum drehte sich und bald schon blitzten Sterne vor ihr auf. "Was machst du hier Marie, du weißt doch das du hier unten nichts zu suchen hast "Astajeths stimme war völlig verzerrt und nichts an ihm wirkte menschlich "Ich habe dich ausdrücklich davor gewarnt hierher zu kommen". Wenn er noch weiter zudrückte würde ihr Kopf gleich auf den Boden fallen und der Alptraum vorbei sein doch er ließ ihren Hals los und sie sank auf den Boden.
Astajeth drehte ihr den Rücken zu und bewegte sich zu einem Tisch auf dem einige Totenschädel platziert und merkwürdige schwarze Symbole eingraviert waren. Seine Hände umschlossen einen kleinen Dolch von dessen Spitze Blut tropfte. Nun konnte Marie seine Gestalt deutlich wahrnehmen und sie hatte nur wenig mit dem Mann zutun der ihr einst geholfen hatte aus der Hütte zu entkommen.
Seine Fingernägel waren länger als sonst, der Körper hager und die Knochen traten deutlich hervor. Allgemein wirkte er gebrechlich, schwächer und viel älter als sonst. Seine von dunkelroten Adern durchzogenen Augen brannten sich in ihren Kopf als er mit der Waffe in der Hand zurückkehrte und sich vor sie auf den Boden kniete um den Dolch direkt an ihren Mund zu halten. Es kostete sie all ihre Kraft um dem drang zu widerstehen die Zunge über die Spitze gleiten zu lassen, es war kaum auszuhalten.
"Es schmerzt, nicht wahr?" er ließ ihr keine Zeit zu Antworten ""es schmerzt sosehr das du denkst jeden Moment die Kontrolle zu verlieren und nachzugeben, das ist der Preis den all jeder von uns zahlen muss" Astajeth erhob sich langsam und wandte seine Aufmerksamkeit dem Mann zu der geknebelt und fest verschnürt an der Kette hin und her zappelte "doch ich weiß das du stark genug bist um der Gier zu widerstehen sonst hätte ich dich nicht auserwählt".
Die Geräusche einer Ratte die sich über die kalten Bodenfliesen bewegte jagte einen Schauer durch ihren schmerzenden Körper. "Es gibt einen Grund dafür warum nur so wenige Alte existieren" die Klinge wanderte nun über die Kehle des Mannes und die Spitze hielt an seinem Puls inne. "Nur wenige Vampire sind in der Lage den schmalen Grad zwischen Gier und Durst nicht zu überschreiten denn mit der Zeit wird das Verlangen größer und viele unserer Spezies erliegen ihm letztendlich, werden wahnsinnig und sterben qualvoll".
Er drehte den Dolch kurz auf der Stelle, achtete aber darauf das die Haut nicht beschädigt wurde und folgte anschließend einem Schweißtropfen der langsam über den Hals seines Opfers nach unten glitt." Ich setze all meine Hoffnungen in dich und weiß das du mich nicht enttäuschen wirst, eines Tages wirst du ebenfalls den ältesten angehören und mehr Macht besitzen als du dir je erträumen kannst, besiege die Gier, erfülle deine kleine Aufgabe und zeig mir das du würdig bist". Der Dolch wanderte über die rechte Schulter, weiter nach unten über seinen Brustkorb.
Marie öffnete den Mund um ihm zu sagen das er die Falsche ausgewählt hatte denn nichts auf der Welt könnte sie dazu verleiten das zu tun was er verlangte doch er kam ihr zuvor. "Solltest du jedoch Vorhaben dich zu weigern oder mich zu Verraten werde ich dir alles nehmen was dir lieb und teuer ist, du wirst deine Menschlichkeit ganz verlieren und wahllos Morden bis du es nicht länger aushältst und dir selbst einen Pflock ins Herz rammst". Wie aufs Stichwort lies er die Klinge tief in das Herz der armen Seele eindringen. Der Mann schrie laut auf und sein Körper zuckte einige male ehe er leblos in den Ketten zusammenbrach.
"Ich habe dir das Leben geschenkt und du wirst dich dafür erkenntlich zeigen oder elendig zugrunde gehen" das Blut spritzte aus der Wunde und tränkte Astajeths Gesicht mit Blut. Er öffnete den Mund und ließ es seine Kehle hinunter laufen. Bereits nach wenigen Sekunden bemerkte Marie wie sich sein Körper veränderte und verjüngte und er wieder zu jenem Mann wurde den sie kannte.
Astajeths Kleidung war Blutverschmiert als er sich auf sie zubewegte. "Akzeptiere was du geworden bist, lerne deinen Durst zu kontrollieren und Beweise mir deine Loyalität dann werden dir alle Türen offen stehen". Unter der Leiche hatte sich eine Blutlache gebildet und sie hörte eindeutig das plätschern von Blut welches die Pfütze weiter vergrößerte.
"Sobald die letzten Wölfe besiegt wurden wird uns nichts mehr aufhalten können, wir werden aus den Schatten treten und die Welt wird sich vor uns verneigen". Astajeths Augen blitzten und Marie konnte eindeutig spuren des Wahnsinns in seinem Blick erkennen. Wieviel Zeit würde ihm wohl noch bleiben ehe er ebenfalls durchdrehte? "ich hoffe ich konnte die Zweifel hinwegspülen die dich auf deinem Weg hierher begleitet haben oder gibt es noch etwas anders über das du mit mir reden willst?"er wirkte freundlich doch etwas dunkles lag in seiner Stimme und Marie fragte sich in was sie da hineingeraten war.
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Gefährtin der Bestie
WerewolfAls Lea sich widerwillig von ihren Freunden zu einem Campingtrip überreden ließ, hatte sie noch keine Ahnung, dass dieser Urlaub ihr Leben verändern wird. Nachdem sie die Zelte im Wald aufgeschlagen haben, nimmt das Unheil seinen Lauf und schon bald...