Traumland - 21.12.

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Über mir strahlt der herrlichste Sternenhimmel, den ich je gesehen habe und hinter mir... Hinter mir ist das brennende Hogwarts... Erinnerungen werden wach... Mir treten Tränen in die Augen. Ich stehe auf einem mit Gras bewachsenen Hügel und starre Richtung Hogwarts.

„Wunderschön und schrecklich zugleich", sagt jemand hinter mir.

George?

Ich drehe mich um.

George.

„Ich muss es wissen, ich bin dort gestorben."

Fred...

Ein Kloß bildet sich in meinem Hals. Das erdrückende Gefühl legt sich auf meine Schultern. So ist es also den Tod anzusehen.

Ich kann nur in seine Richtung starren. Kann nichts sagen, bin stumm wie ein Fisch.

Er lacht. „Starren ist unhöflich, Megan", sagt er.

„Du bist Fred", stelle ich fest.

„Na, ach was. Das hast du ja schnell festgestellt", entgegnet er.

„Was... Wie... Wieso?"

„Keine Ahnung, keine Ahnung und ich schätze, weil du auf George aufpasst", antwortet er mir.

Tue ich das? Passe ich auf ihn auf? Kann schon sein.

„Danke, Magen. Danke, dass du ihn da raus holst...", sagt Fred nun ernst.

Ich begreife noch immer nicht, was er hier überhaupt tut... Ich begreife nicht, wie das möglich ist.

„Komm wir setzen uns", meint er nun.

Setzen? Da stand eben noch keine Bank.

„Guck nicht so Megan. Das ist in deinem Kopf. Das weißt du doch. Es sollte dich nicht verwundern."

Stimmt ja... Nur in meinem Kopf. Ich lasse mich neben ihm sinken.

„Also ist das nicht echt?"

„Woher soll ich das wissen? Ich bin doch nicht Dumbledore", sagt er nur.

„Dumbledore?"

„Jaah, du weißt schon, weiß haariger, alter, weiser Mann, nannte sich unser Schulleiter. Erinnerst du dich?", fragt er höhnisch.

Ich verdrehe die Augen. „Okay, okay."

Noch immer ist mir nicht klar, was er hier in meinem Kopf macht.

„Geht es ihm doll schlecht?", fragt Fred da ernst.

„Er... Naja... Er hat sich abgekapselt. Ich denke ja, es gibt ihm ziemlich schlecht", murmele ich.

„Und den anderen?", fragt er weiter.

„Ginny ist stark wie immer. Sie macht weiter... Ron... Ich glaube es geht ihm schlecht, aber er hat ja noch Hermine."

„Hermine?"

„Jaah, die beiden sind jetzt zusammen."

„Er hat es also geschafft", sagt er zu sich selbst. Ich gehe nicht weiter darauf ein. „Ron und Harry machen eine Ausbildung zum Auror in London. Ich glaube, das hilft ihnen auch ein wenig... Zu deiner restlichen Familie kann ich dir leider nicht viel sagen... Aber ich denke sie haben das gröbste überstanden."

„Das ist gut."

„Ich denke schon", murmele ich.

„Pass für mich auf ihn auf, ja? Er braucht dich..."

„Wieso habe ich deinen Brief gefunden, Fred? Wieso nicht jemand, der ihn kennt, der ihm mehr helfen kann als ich?", frage ich und mir treten Tränen in die Augen.

„Vielleicht war es Schicksal. Und ich glaube, du hilfst ihm besser, als es ein anderer könnte", erklärt er mir und streicht mir über den Rücken.

„Wieso verletzt es mich, dass er Angelina vermisst, Fred?", da ich mich in einem Traum befinde, traue ich mich, den Gedanken laut aus zu sprechen.

Er sieht mich fest an. Blickt mir direkt in die Augen, dann stellt er überrascht fest: „Du liebst ihn."

Ich liebe George? Nein. Oder doch? Also, naja... Es könnte sein... Aber nein, ich glaube nicht.

„Aber er will mich doch gar nicht", entgegne ich.

„Er will dich nicht verletzen, das ist was anderes", erklärt mir Fred.

„Woher weißt du das?"

„Na hör mal, George ist mein Zwillingsbruder!", meint Fred nur lachend.

„Weißt du, ob er mich auch mag?", frage ich Fred zweifelnd.

„Das weißt nur du selbst, Megan, aber denk daran, was er alles für dich getan hat...", entgegnet Fred leise.

„Er hat das Haus für mich verlassen und er hat mir deinen und Angelinas Platz gezeigt..."

„Na siehst du. Hört sich das für dich nicht gut an?"

„Er hat keinen Platz für sowas und das geht viel zu schnell... Ich... Ich sollte nicht so selbstsüchtig sein und ihn in Ruhe lassen", meine ich leise. Mir kullern leise Tränen aus den Augen.

Fred sitzt ein wenig verloren neben mir und weiß scheinbar nicht, was er tun soll.

Doch dann sagt er ernst und ruhig. „Wenn du jetzt gehst, hast du ihn verloren und nicht nur du, dann hat er sich selbst verloren, für immer. Er wird nie wieder der alte sein."

Ein paar Meter neben uns erscheint ein blaues Licht, grob erkenne ich die Form eines Patronusses, er ist zu weit weg, als dass ich eine genaue Form erkennen könnte.

„Das heißt wohl, dass ich gehen muss", meint Fred, „Danke, Megan."

Er geht in Richtung des blauen Lichtes und zusammen laufen sie hinein in einen dunklen Wald.

Ich merke, wie langsam wieder in die Realität gezogen werde. 

Weil wir noch leben (Harry Potter / George Weasley FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt