Hass.

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Als ich Zuhause war ging ich erstmal ins Bad, und verband meine rechte Hand ebenfalls.
Dann ging ich in mein Zimmer und schloss meine Tür ab.
Ich machte das Licht nicht an, ich setzte mich nur vor die Tür und winkelte meine Beine an. Ich schließe immer meine Tür ab.

,,Mach die scheiß Tür auf!",schrie mein Vater.
,,Felix mach die Tür auf!",schrie er.
Ich saß an der Wand und guckte auf die weiße Tür.
Täglich schloss ich mich hier ein.
Mein Vater schlug gegen die Tür.
,, MACH DIE TÜR AUF!",schrie er.
Ich wusste was passieren würde, würde ich die Tür aufmachen.
Ich saß einfach da und hoffte auf die Erlösung durch 10 Schlaftabletten.
Mein Kopf war schwer.
Plötzlich ging die Tür auf.
,,KOMM HER ",schrie er.
Aber ich konnte nicht.
Er kam auf mich zu und zog mich hoch.
,,WAS FÄLLT DIR EIN GELD AUS MEINEM PORTEMONNAIE ZU NEHMEN?!",schrie er.
Ich brauchte Geld um mir Schlaftabletten zu kaufen.
Er schlug mir in den Bauch.
Ich sackte auf den Boden.
Dann sah er die Schlaftabletten.
,,HAH! DU GEHST NICHT SO EINFACH! NOCH NICHT MEIN FREUND!",Schrie er und warf die Tabletten gegen die Wand.
Warum tut er mir das an.
Warum lässt er mich nicht sterben.
Er hat so oft gesagt ich soll mich umbringen.
,,KOTZ ES AUS!",schrie er und trat auf mich ein.
Dann zog er mich hoch und schleppte mich ins Bad.
,,LOS!",schrie er.
,,Bitte ich will sterben..",sagte ich leise.
,,Ich will auch das du dich endlich umbringst! Ich wäre so glücklich dich endlich los zu sein! Aber erst musst du leiden!",schrie er.
,,Bitte lass mich..",sagte ich leise.
,,STECK DIR DEN FINGER IN DEN HALS!",schrie er.
Er drückte mich auf den Boden vor dem klo.
,,Bitte ich will nur hier weg..",sagte ich leise.
,,Erst musst du büßen!",schrie er.
,,Warum..?",sagte ich leise.
,,Du kannst nichts! Du bist eine einzige Enttäuschung! Wegen dir ist deine Mutter weg! Weil du geboren bist ist alles weg! ICH WILL DAS DU DAS KAPIERST",schrie er.
,,Und jetzt kotz die scheiße aus.",sagte er.
Ich steckte mir den Finger in den Hals.
Wieder und wieder. Ich würgte, bis ich meinen kompletten Magen Inhalt auskotzte.
..

,,Es soll aufhören.",sagte ich leise.
,,Dieser Schmerz soll aufhören..",sagte ich leise.
,,Wieso hat er mich nicht sterben lassen.",sagte ich leise.

Ich hatte oft versucht mich umzubringen,damals.
Mit Schlaftabletten, Klingen..
Aber ich bin nicht tot.
Auch wenn ich mich so fühle.

Ich stand auf und ging zu meinem Schrank.
Holte die kleine Schachtel raus und packte eine Klinge aus ihrer Schutzfolie.
Mit Links zog ich tiefe Streifen über meine vernarbten arme.
Aber dieser Schmerz.
Den ich in mir fühle.
Mit mir rumtrage.
Ist viel schlimmer.

Ich wischte mit einem Taschentuch das Blut von meinem Arm und ging ins Bad um den Arm zu verbinden.

Dann ging ich wieder ins mein Zimmer, schloss ab und setzte mich wieder auf den Boden.

,,Felix ich kann das nicht mehr..",sagte meine Mutter.
,,Bitte Mama ich, ich will nicht alleine sein.",sagte ich leise.
,,Ich komme wieder und hole dich. Ich suche eine Wohnung weit weg von hier..",sagte sie.
,,Versprich es mir..",sagte ich.
,,Felix ich werde wieder kommen..",sagte sie leise und drückte mir einen Schlüssel in die Hand.
,,Schließ bitte immer deine Tür ab. Pass auf dich auf. Sei nett und mach was er sagt. Ich komme in einem Monat. ...
Bitte Felix pass auf dich auf..",sagte sie und wischte sich die Tränen weg.
Es war mitten in der Nacht.
Er hatte meine Mutter zusammen geschlagen.
Sie hatte sich vor mich gestellt, weil er mich schlagen wollte, weil ich nicht in die Schule gegangen bin wegen einer leichten Gehirnerschütterung.
Meine Mutter nahm mich nochmal fest in den Arm.
Dann stand sie auf und ging raus.
Sie kam nicht wieder.
Nie kam sie wieder.
Und es wurde schlimmer.
Als er am Morgen merkte das sie weg war.
Hat er mich fast erwürgt.
,,Wegen dir hat sie sich verpisst! DAS WIRST DU BÜSSEN!",schrie er.
Er schlug und trat so lange auf mich ein bis ich einfach nur noch da lag.
...
Der Wunsch zu sterben wurde jeden Tag stärker.
Und als ich realisierte das meine Mutter nie wieder kommen würde..
Begann ich zu sterben.
Es wurde immer schlimmer..
Jeden Tag wurden meinen Gedanken dunkler.
Jeden Tag wurde ich einsamer.
Jeden Tag wollte ich mehr sterben.

Jeden Tag schlug 'mein Vater' mich.
Er ließ seine ganze Wut an mir aus.
Seit ich 10 war schlug er mich.
Erst nur meine Mutter.
Dann wurde immer schlimmer.
Als ich gerade mal 15 war ging meine Mutter.
Als ich 15 war versuchte ich mich umzubringen.
Wieder und wieder.
Aber er wollte mich nicht einfach sterben lassen.
Er wollte mir Schmerzen zufügen.

Und jetzt?
Jetzt sitze ich hier.
Ich bin 19.
Und mein Vater ist nicht hier.
Aber ich spüre diese Schmerzen immer noch.
Aber sie sind schlimmer.
Sie reißen mich auseinander.
Und sterben will ich immer noch.
Und meine Gedanken.
Die Bilder in meinem Kopf.
Sie hassen mich.
Ich hasse mich.

Fassade | Felix HardyWhere stories live. Discover now