Nussbeerensaft

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Ein neues Abenteuer

Eine Kurzgeschichte in Anteran. Der Auftakt zu Sids Abenteuer. Die Geschichte von Sid Weidenfall.

Geschrieben von Tangephelus M. D. E. F. Kyortul

Personen:

Ruzu Johnson

Shaydoren

Sid Weidenfall

Gerom Kendiel

Mesor Kendiel

Belur Rhamun

Sokaron Graufeld

Aris kasmaren


                  

Es war ein ganz normaler Tag in Paduk. Sid schuftete auf dem Hof seines Stiefvaters Gerom. Er war unzufrieden mit seinem Leben, denn er träumte von Abenteuer im fernen Lande Anterans. Doch er konnte nicht, er durfte nicht, für ihn schien es unmöglich. Sid hatte nämlich weder Geld und noch liess es ihm seinen Stiefvater zu, den Bauernhof zu verlassen. Schweiss lief Sid die Nase hinunter und keuchend zog er am Pflug, der sich nur mühsam vorwärts bewegte.

Die Eltern von Sid waren seit Jahren gestorben. Grund dafür war ein Angriff der Wüstenräuber gewesen, die in der naheliegenden Wüste umherzogen und die Dörfer die an den Oasen lagen, wie Paduk, ausplünderten. Paduk war eine besonders grosse Oase und die Stadt blühte zu den Regenzeiten auf. Sids Eltern waren nicht besonders reich gewesen und ihr Haus war ausserhalb der Stadtmauern gelegen, das war auch einer der Gründe gewesen warum seine Eltern gestorben waren. Ehe die Seyterarmee eingreifen konnte und die Räuber fortjagen konnte, waren schon die ersten Häuser ausserhalb der Mauer ausgeraubt und niedergebrannt worden. Sid hatte das Pech gehabt, in eines dieser Häuser gewohnt zu haben.

„Versteck dich Sid!", hatte ihm sein Vater zugerufen und der weinende Sid konnte nicht anders, als sich im kleinen Bunker, der eigentlich für den Fall von heftigen Sandstürmen gedacht war, einzusperren. Mehrere Stunden hatte er im Dunkeln des Bunkers verbracht und als er sich sicher gewesen war, dass die Gefahr nun vorüber gewesen sei, hatte er die Eltern, seine Mutter am Strick aufgehängt und seinen Vater in seiner Blutlache liegend, vorgefunden. Die Seyterarmee war aber nun dort gewesen und hatte geholfen, die Häuser wieder aufzurichten. Schliesslich war dann Sid nichts anderes übrig geblieben, als in das Haus eines engen Freundes seines Vaters, nämlich Gerom, einzuziehen. Er hatte aber nun das Glück, dass sich das Haus innerhalb der Stadtmauern befand.

Es war wieder Regenzeit und Paduk war mit grüner Schönheit überdeckt. Sid fühlte sich in Form, er explodierte fast vor Energie. Durch diese Hofarbeit glaubte er stark geworden zu sein. Er war fest davon überzeugt, dass er nicht auf dem Feld gehörte, sondern für Mehr bestimmt war. Er wollte ein Krieger sein, gegen die Räuber kämpfen, er wollte ein Abenteurer sein und weitgelegene Orte erkunden. Träumend blickte Sid vor sich hin und seufzte.

„Sid! Was soll das? Hör nicht auf zu ziehen!", rief Geroms Sohn, Mesor. Die beiden waren etwa gleich alt, doch sie kamen nicht gut miteinander aus.

„Ich habe nicht aufgehört, was glaubst du? Du hast jetzt aufgehört zu schieben!", schrie Sid zurück.

„Das ist nur deinetwegen! Ich hab's doch gewusst, du bist viel zu schwach!"

„Schwach, sagst du? Ich zeige dir, wer hier schwach ist!" Sid legte sich das Zugseil ab und lief auf Mesor zu.

„Willst du dich etwa mit mir anlegen? Dann komm, nur zu, versuch's!" Sid und Mesor standen sich nun gegenüber.

„Was soll dieser Unsinn schon wieder!?", wandte Mesors Vater ein, der gerade aus der Scheune kam. Er hielt einen Kessel in den Händen und schien ihn gerade mit einem Lappen zu reinigen. „Könnt ihr euch denn nicht einmal für eine Stunde ertragen?" Er stellte sich zwischen den beiden. „Ich glaube es ist Zeit, euch wieder ein bisschen auseinander zu halten. Sid, deine Arbeit ist getan, gönn' dir eine Pause." Sid zögerte ein wenig, denn er wusste nicht recht, ob er nun wegen seines Verhaltens weggeschickt wurde oder nicht.

Ein neues AbenteuerWhere stories live. Discover now