Zur Echse

20 1 5
                                    

                  

Die Sonne brannte am Himmel und liess jeden in Paduk in Schweiss ausbrechen, auch wenn sie noch lange nicht im Zenit stand. Ruzu lief im eiligen Schritt durch die Strassen und blickte alle zehn Meter zurück, um sicherzustellen, dass ihm niemand folgte.

Ich denke, wir haben Sokaron für eine Weile abgeschüttelt, sagte eine Stimme in seinem Kopf.

Gut so, jetzt müssen wir weiter. Du weisst, was wir suchen.

Ich weiss es besser als du.

Ruzu schien müde von seiner langen Suche nach den Kristallen. Seit der Morgendämmerung hatte er schon fast den ganzen Westteil von Paduk abgesucht.

Ich bin mir sicher, er muss irgendwo unter der Erde sein. Und irgendwo in irgendeinem Lokal muss der Eingang sein.

Wir haben viel zu viel Zeit vergeudet und wir sind nicht einen Schritt vorangekommen, sagte Shaydoren. Vielleicht wird es Zeit jemanden zu fragen.

Ruzu blieb abrupt stehen und blickte um sich, hoffte auf irgendwelche Indizien zu stossen.

Ich sehe hier nirgendwo dieses Symbol, dachte Ruzu.

Natürlich nicht, es ist fast unmöglich, die Möglichkeit, mit blossem Auge auf das Symbol zu treffen ist unter einem Prozent. Mit Magie höchstens zehn. Und das nur unter der Bedingung, dass es sich im westlichen Bezirk befindet, was wiederrum zu zehn Prozent der Fall wäre...

Ja, Ja, ist ja gut, ich habe verstanden! Ich frage nach. Trotzdem ist es sehr risikoreich nachzufragen, da ich Sokaron so Spuren hinterlassen werde.

Ruzu blickte zu einem Marktstand. Der Händler war alt und schien vielwissend zu sein, doch er begegnete zu vielen Menschen, sodass Sokaron und seine Untertanen ihn vielleicht befragen konnten, um so Ruzu einzuholen. Das konnte er sich nicht erlauben. So lief er weiter und grübelte nach. Er bog nach rechts ab und sah ein kleines, fast leeres Lokal. Es hatte auch einen eigenartigen Namen, zur Echse. Ruzu war sich nicht ganz sicher, dort irgendwelche Informationen zu bekommen, doch er bemerkte auch, dass er einen grossen Durst hatte und sich eine kleine Pause gönnen wollte. Ruzu trat in das Lokal und setzte sich an den nächstbesten Tisch. An dem Tresen stand ein junger Knabe, der gerade mit dem Wirt sprach. Der Junge war leicht gekleidet, eine ärmellose Veste, kurze Hosen und ein paar Sandalen aus zweiter Hand. Er war schlank, wirkte dennoch nicht mager und er war braungebrannt. Beim trinken hob er seine schwarzen, markanten Augenbrauen und blickte Ruzu an. Der Wirt schien etwas älter, so um die vierzig herum, hatte einen buschigen, roten Bart mit grauen Stränen. Ruzu legte sich die Kapuze ab, um nicht eigenartig und verschlossen zu erscheinen.

„Was kann ich ihnen bringen, junger Mann?", fragte der Wirt ihn freundlich.

„Ähm... Ich..." Ruzu blickte grübelnd auf die Getränkekarte. Darauf Stand:

Alkohol:

·      Semilwein

·      Apfelwein

·      Mortelschnaps

·      Gartenschnaps

·      Hungerbier

·      Freierbier

·      Paduk-Met

Versch. Säfte je nach Jahreszeit

Das ist ja alles nur mit Alkohol!, dachte Ruzu.

Alkohol schwächt den Geist und den Körper. Das kannst du dir nicht erlauben.

Ein neues AbenteuerWhere stories live. Discover now