Stepbrother~ 17

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Stepbrother~ 17

Eine halbe Stunde später saßen wir alle im Wartebereich der Notaufnahme. Keiner sprach ein Wort, nur das Geschluchze von Liz war ab und an zu hören, bis ein Arzt kam.

"Ihrem Sohn geht es den Umständen entsprechend gut, Mrs Hemmings, aber ich würde sie alle doch gerne ebnet sprechen."

Michael's POV:

Erneut saßen mein Vater, Liz und ich, aber diesmal in einem Sprechzimmer des Arztes. Dieser legte einen Ordner auf den Tisch, welcher schwer nach Luke's Krankenakte aussah.

"Ich sage es gerade heraus. Luke Hemmings hat ein ernsthaftes Drogenproblem.", sprach der Arzt mit ernster Stimme, blickte meiner Stief-Mom, meinem Dad und dann mir tief in die Augen. Seufzend fuhr ich mir durch mein gefärbtes Haar. Anscheinend hatten sie noch nichts von Luke's Essstörung mitbekommen.

"Das ist alles meine Schuld! I-ich belaste ihn immer v-viel zu stark...", schluchzte Liz gekränkt, was meinen Vater zusammen zucken lies. Für ihn war es bestimmt auch nicht gerade leicht die Frau, die er so liebte, so leiden zu sehen. Ich litt auch unter Luke's derzeitigem Zustand.

"Liz sag sowas nicht! Das ist seine eigene Schuld. Der Junge ist sechzehn, er weiß sehr wohl was er tut.", rief mein Vater halb laut, wirkte etwas zornig. Ja, er hatte schon irgendwie recht, Luke war eigentlich alt genug um sich seiner Fehler bewusst zu sein, aber anscheinend war er einfach zu dumm oder zu unreif um dies zu können.

"Mrs Hemmings, ich empfehle einen Klinischen Entzug.", schlug der Mediziener vor, legte einige Broschüren auf seinen Tisch, welche ich mir genauer ansah. Die Kliniken sahen eigentlich recht nett aus, aber ich wollte meinen kleinen Lukey, mein Kitten, nicht verlieren. Er war mir doch schon ans Herz gewachsen, auch wenn ich dies nicht gerne zugab.

"Ich soll ihn einweisen?!", kreischte Liz hysterisch und schluchzte wieder auf. Immer wieder murmelte sie 'Mein Baby' oder 'Er ist doch alles was ich hab' und das zerriss mein Herz komplett. Kopfschüttelnd legte ich eine Hand auf ihre Schulter.

"Nein, Liz! Bitte... Bitte geb mir noch eine Chance ihn in die Richtige Richtung zu lenken.", flehte ich, sah bettelnd in ihre tränen gefüllten Augen, welche denen meines BabyBoys doch so unglaublich ähnlich waren, aber eben nur ähnlich. Luke's Augen hatten diesen schellmischen Glanz tief in sich versteckt und glitzerten, wenn er sich freute.

"Noch ist dies nur eine Empfehlung, aber wenn sowas wie heute noch einmal vorkommt, dann wird er zwangseingewiesen!", drohte der Arzt, notierte etwas in seinem Heft. Er überreichte mir einen Zettel auf welchem eine Notfallnummer stand. Dankend steckte ich den Zettel ein.

"Ok, kann ich ihn jetzt mit nehmen?", fragte Liz, sich die Nase putzend. Dad erhob sich schonmal, zog seine Jacke zurecht. Ich lief schon Richtung Tür. Ich wollte nur noch zu meinem Baby!

"Ja, aber er sollte die Schule die Woche über meiden.", bestätigte der Doktor, eine Freistellung unterzeichnend. Nickend nahm meine Stiefmutter das Artest entgegen und lächelte schwach.

"Vielen Dank!", meinte sie noch, verließ dann gemeinsam mit uns den Raum und lief zu Luke's Zimmer. Wenige schritte davor blieben wir aber wie angewurzelt stehen, als wir eine uns unbekannte Stimme, aus dem Zimmer des Blonden, schreien hörten.

Stepbrother || Muke (AU)Where stories live. Discover now