Chapter Twenty Four

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This life is a song, somehow it's sad.

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Lillian's Sicht

Ich rang mit mir selbst. Ich musste meinen vorraussichtlichen Tod irgendwie herauszögern und die Lösung war eigentlich zum Greifen nahe. Ich sah ihn ängstlich an, ich wollte Dexter keines Falls verraten, aber ich hatte keine andere Wahl mehr. "Sprichst du jetzt endlich oder willst du mich noch länger sinnlos anstarren?!", schnauzte er mich an. Ich riss mich von meinen Gedanken los und traf vermutlich die dümmste aber gleichzeitig lebensrettenste Entscheidung die ich je treffen musste. Ich hatte anscheinend schon wieder zu lange überlegt, denn er holte aus und schlug mir direkt mit der flachen Hand auf die rechte Wange, welche sofort anfing zu brennen. Der Schmerz zog sich durch sämtliche Nervenbahnen, bis er sich auf meinen gesamten, schon geschwächten, Körper ausbreitete. Hätte Jake mich nicht schmerzhaft an einem Arm festgehalten, wäre ich gnadenlos zu Boden gegangen. Ich spürte mit jeder Sekunde die verstrich, wie schwach ich eigentlich war. "Antworte mir endlich!", schrie er mich letztlich an. Ich konnte mich einfach nicht mehr konzentrieren, mir fehlte einfach jegliche Energie. "Worauf soll ich antworten?", fragte ich etwas verwirrt, ich konnte mich nicht daran erinnern, was er mich gefragt hatte, es war als würde jede Erinnerung langsam aber sicher verblassen. Ich wusste nicht was los war. War es der Entzug jeglicher Lebensmittel? Die Droge die er mir schon mehrfach gespritzt hatte oder einfach der Schmerz, der jedes andere Gefühl verblassen ließ? "Willst du mich eigentlich komplett verarschen?!", seine Stimme hallte durch meinen, wie leer gefegten Kopf und klang so unendlich weit weg, dass ich Mühe hatte ihn zu verstehen. "Ich...was?", ich wusste nicht mehr, was ich überhaupt von mir gab, mir war schwindlig und ich hatte Probleme Luft zu bekommen. Ich sah vereinzelte schwarze Punkte aufleuchten, hörte ihm nicht mehr zu. "So...müde...", murmelte ich leise.

Jake's Sicht

Ich sah sie verwirrt an, entweder sie konnte wirklich gut schauspielern oder es stimmte wirklich irgendetwas nicht mit ihr. "Hör auf mich zu verarschen...", murmelte ich verwirrt. Sie gab keine Reaktion von sich, ich hielt sie mittlerweile wieder an beiden Armen fest und sah sie skeptisch an. Ich schüttelte sie etwas, doch noch immer bekam ich keine Reaktion von ihr. "Lillian?!", in meiner Stimme lag etwas von dem ich nie geglaubt hatte, dass ich es besäße; Panik. Ich hob sie hoch und trug sie in irgendein Zimmer, ich war mir nicht sicher, ob sie überhaupt wieder aufwachen würde. Ich hoffte, schließlich war ich noch nicht fertig damit, sie zu bestrafen. Ich verließ das Zimmer und suchte Alastair und Dimetri auf. "Al, gibt es bei den Drogen irgendwelche Nebenwirkungen, die du mir verschwiegen hast?", fragte ich ihn, während ich mir mit einer Hand durch meine Haare strich und nervös auf und ab ging. "Naja um ehrlich zu sein, gibt es da die ein oder andere Nebenwirkung...", murmelte er etwas verlegen. "Was?!", fuhr ich ihn an, "Wieso sagst du mir sowas nicht vorher?!" "Ich dachte es wäre nicht so wichtig, ich wusste doch nicht, dass du es ihr so oft spritzt.", erklärte er schnell.  "Und was sind die scheiß Nebenwirkungen?" "Schwindelanfälle, Fieber, Halluzinationen, Kopfschmerzen, Herzrasen, kurzzeitiger Gedächtnisverlust, Aussetzen des Bewusstseins auf unbestimmte Zeit.", zählte er auf, als hätte er eine Gebrauchsanweisung im Kopf. "Al... Sowas musst du mir verdammt nochmal eher sagen!" "Es tut mir doch Leid!", meinte er etwas panisch, wir waren in letzter Zeit alle irgendwie angespannt. "Ist schon gut, sag mir lieber, wie wir die Drogen so schnell wie möglich aus ihrem Körper bekommen.", meinte ich etwas ruhiger, und begann mir im nächsten Moment auch schon die Worst-Case-Szenarien vorzustellen. Sie könnte mir einfach wegsterben und ich hätte nicht mal meinen Spaß daran gehabt. "Naja, wir könnten sie an den Tropf hängen, dann müsste die Wirkung der Droge eigentlich verringert, bis komplett aufgelöst werden.", meinte er. "Ja dann mach das, ich brauch jetzt erstmal meine Ruhe, weckt mich, wenn sie wieder wach ist.", gab ich müde von mir und verschwand in meinem Zimmer.

Lillian's Sicht

Langsam wachte ich auf. Ich hatte Schmerzen und mir war schwindlig. Ich öffnete langsam die Augen und sah nur verschwommen, mir war schlecht. Ich versuchte mich langsam aufzurichten, bekam aber nach kurzer Zeit mit, dass mir dies nicht möglich war. Ich wurde etwas panisch und begann flach zu atmen. "Keine Angst Süße, es wird gleich besser.", seine Worte machten es nicht besser, ich spürte wie ich begann zu weinen. "Nicht weinen, das ist nur die Nachwirkung der Droge, in 5-10 Minuten wirst du dich wieder bewegen können.". Wenn ich gekonnt hätte, hätte ich jetzt den Kopf geschüttelt, doch stattdessen weinte ich nur noch mehr. "Darum geht es mir doch überhaupt nicht! Ich will einfach nur nach Hause!", wimmerte ich kraftlos. "Du bist doch schon zu Hause, wie oft muss ich dir das noch erklären? Du hast mir gehorsam geschworen, als du dich mir unterworfen hast. Ich kann dich nicht mehr gehen lassen, du gehörst zu mir, für immer.", sprach er ruhig, fast schon sanft. "Nein...", flehte ich und spürte langsam wie der Druck aus meinem Körper wich, auch das Sehen fiel mir wieder leichter. Ich versuchte meine Finger zu bewegen und war im nächsten Moment, trotz der Trauer, ziemlich erleichtert, denn ich spürte die Bewegung. Ich drehte langsam meinen Kopf in Jake's Richtung, der mich lächelnd ansah, er schien in Gedanken zu sein. Es machte mir Angst, wie er mich ansah. "Ich hab noch so viel mit dir vor...", murmelte er verträumt, riss sich aber im nächsten Moment wieder zusammen, als er bemerkte, dass ich ihn ängstlich anstarrte. "Aber vorher erklärst du mir, was du mit Dexter geplant hast.", er war wieder ganz der Alte. "Ich habe nichts geplant, wie oft soll ich es dir denn noch sagen?", gab ich trocken zurück. "Lillian, verarschen kann ich mich selbst!", fuhr er mich an. "...Ist aber schöner wenn ich es mache...", rutschte es mir raus. Geschockt von mir selbst, hielt ich mir die Hand vor den Mund, um nicht noch mehr von mir zu geben. "Was?!", zischte er und stand von seinem Stuhl auf und trat an das Bett heran. "Nichts...", murmelte ich, ohne ihn anzusehen. Ich hatte mich in der Zwischenzeit aufgesetzt, ich wartete nur darauf, dass er mich aus dem Bett riss und wieder auf den Boden schmiss. "Ich will aber nicht von dir verarscht werden, ich will die Wahrheit wissen und zwar darüber, ob du etwas geplant hast.", er hob sanft mein Kinn an und sah mir fest in die Augen. Ich konnte seinen Blick nicht deuten. "Ja...", gab ich letztlich nach. Ich hatte mittlerweile die Einstellung erreicht, dass mir vieles egal wurde, ich wollte nicht mehr von ihm unter Drogen gesetzt, geschlagen oder allgemein verletzt werden. "Und was?". "Er kommt her.", gab ich monoton zurück, ohne dabei unseren Blickkontakt zu unterbrechen. "Woher wusste er, dass er herkommen soll?" "Ich hab es ihm gesagt.", lächelte ich schwach und begann erneut zu weinen, da ich wusste, dass diese Situation nicht besser werden würde, Dexter würde es nie rechtzeitig schaffen. "Nein hast du nicht, das hätte ich gehört.", erwiderte er siegessicher. "Oh doch, als wir über Shay gesprochen haben, es war abgemacht, sobald der Name fällt, soll er Linley verständigen und eingreifen.", gab ich zurück und sah, wie ihm all seine Farbe aus dem Gesicht wich. "Du lügst...", wisperte er fassungslos. "Es tut mir leid...", gab ich zurück, so hatte ich ihn noch nie erlebt, er hatte nie die Fassung verloren. "Dann werden wir eben jetzt schon gehen.", meinte er hektisch, hob mich im Brautstil aus dem Bett und verließ mit mir den Raum. Ich war beruhigt, dass ich noch immer meine Sachen anhatte, die ich auch schon vor dem Zusammenbruch getragen hatte. Was mich aber zunehmend beunruhigte, war der Gedanke daran, was genau er jetzt vorhatte und ob Dexter es wirklich nicht schaffen würde.

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Meine Lieben, was soll ich sagen? Das ist das letzte offizielle Kapitel vor dem Ende. Mir fällt es schwer, das sagen zu müssen aber es wird wirklich kein weiteres Kapitel mehr kommen, das Ende jetzt mal ausgenommen. Aber ihr habt auch einen Grund zur Freude, denn ich werde nach dem Ende noch ein paar Spin-off Stories schreiben. Damit wär's das für heute von meiner Seite. Ciao! <3


Lilium - Es fängt Alles erst anWo Geschichten leben. Entdecke jetzt