Kapitel 29

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*Tamara*

Augenblicklich lief ich rot an. Die Hitze, welche sich in meinem Kopf breit machte, pulsierte und brachte mich dazu schnell den Blick zu senken. Schon wieder einmal muss Teddy so etwas mitansehen. Er sieht wie schwach ich bin. Hoffentlich ist er mir nicht böse.

„Süße, es ist alles okay." versicherte mir Zayn, während er mir sanft über meine Wange strich. Schnell nickte ich. ER hatte meinen Rücken noch nicht entdeckt. Ich wette, wenn er sieht, was Daddy und Karl gemacht haben, verachtet er mich. Er wird es bestimmt den anderen Jungs auch zeigen und dann war's das. Dann werden sie Zayn sagen, dass ich einfach hier weggehen soll und er mich vergessen soll. Aber das schlimmste an der ganzen Sache, ich kann es verstehen. Wer würde nicht so handeln. Immerhin bin ich ein kleines Kind, das sie von der Straße kennen. Wer braucht so etwas schon? Richtig niemand.

„So jetzt aber ab mit dir in die Wanne." meinte Zayn und forderte mich somit auf mich in die Wanne zu setzen. Die Tatsache, dass ich noch immer meine Unterhose trug schien ihn nicht zu stören. Wahrscheinlich war es für ihn logisch, dass ich sie ausziehe. Eigentlich für fast jeden Menschen würde es das sein. Aber nun ja. Zayn versuchte mich sanft Richtung Badewanne zu drücken. „Nein" sagte ich plötzlich leise. Ich hatte einfach zu viel Angst mich jetzt umzudrehen und ihm zu zeigen was sich auf meinem Rücken befindet. Schnell ging ich also rückwärts bis ich an der Wand angelangt war.

Ich spürte anhand des Brennens auf meinem Rücken, das gerade etwas aufgerissen sein musste. Wahrscheinlich die vielen Striemen welche ich noch immer trug. Alles andere waren ja eigentlich nur kleine Schnitte oder Narben.

Zayns verdutze Blicke Liesen mich wieder rot werden. „Du vertraust mir doch, oder?" fragte Zayn, während er sich vor mich kniete. Allerdings konnte ich darauf nicht antworten. Ich wollte Zayn nicht verletzen, aber wenn ich die Wahrheit sagen würde, würde ich genau das tun.

Eine warme Hand, welche über meine Wange streichelte, ließ mich aus meinen Gedanken in die reale Welt zurückkehren. „Ich würde dir nie etwas tun. Das weißt du doch. „ flüsterte mir Zayn zu während er mich mit seinen Händen sanft umarmen wollte. Doch schnell drückte ich ihn wieder weg. ER würde meinen Rücken sehen. Seine Reaktion machte mir einfach zu viel Angst.

„Es tut mir leid. Ich kann das einfach nicht" murmelte ich und fixierte während ich das sagte den Boden. Aber schon im nächsten Moment befand ich mich auf seinem Schoss. „War das jetzt wirklich so schl" versuchte Zayn zu sagen. Jedoch brach er ab. Mit meinen Augen verfolgte ich seinen Blick.

Geschockt starrte er darauf. Tränen bildeten sich in meinen Augen. Plötzlich holte er mit der Hand aus. Augenblicklich zuckte ich zusammen und wäre fast von seinem Schoss gefallen, wenn Zayn mich nicht gehalten hätte. Ich habe Angst, große Angst. Er wird mich bestimmt weggeben. Oder mir sonst was antun weil ich ihm nichts davon erzählt habe.

Die erste Träne verließ meinen Augenwinkel. Die zweite folgte kurz darauf.

*ZAYN*

Fuck! Was ist das?! Ich war nicht im Stande dazu auch nur einen klaren Gedanken zu fassen, außerdem war die Kleine schon wieder zurück gewichen. Vielleicht werde ich nie ihr ganzes Vertrauen besitzen. Ich konnte mich jedoch einfach nicht auf diese Tatsache konzentrieren. Ich musste mir einfach nur ihren Rücken ansehen. Viele Striemen, eine davon sogar aufgerissen, der Rest des Rückens war voll mit Narben und kleinen Schnitten. Wer tut einem so süßen Mädchen so etwas denn bitte an? Jetzt versteh ich auch, wieso sie so große Angst hatte vorm Baden. Es mussten höllische Schmerzen sein, außerdem schien es ihr richtig peinlich zu sein. Wenn das die anderen Jungs sehen, rasten sie aus. So etwas ist Menschenunwürdig.. die Person, die Tamara so etwas angetan hat, muss sofort bestraft werden!

Erst jetzt realisierte ich das die Kleine vor mir zu weinen begonnen hatte. Würde ich nach ihr greifen, würde sie wieder nur zurück weichen.

Vorsichtig schnappte ich mir ihren Teddy und überreichte ihn der Kleinen. Augenblicklich hörte Tamara auf zu weinen und kuschelte sich an den großen Bären.

„Süße?" fragte ich vorsichtig. Jedoch bekam ich keine Antwort. Wollte sie wirklich nicht darüber reden? Aber über so etwas muss man reden. Sie wird nie ein normales Leben führen können, wenn sie alles in sich hinein frisst. Doch ehe ich mir noch mehr Gedanken darüber machen konnte unterbrach mich eine leise Stimme. „Tut mir leid, dass ich nichts gesagt habe" murmelte Tamara vor sich hin.

Ist das ihr ernst? Sie wird misshandelt und entschuldigt sich dann bei mir, dass sie mir nichts davon gesagt hatte? Wieder einmal merkte man dass, das Mädchen von Grund auf ein gutes Herz besaß.

Kurzerhand zog ich die Kleine wieder auf meinen Schoss und drückte sie enger an mich. Jedoch darauf bedacht sie nicht weiter zu verletzen. Die Wunden müssten versorgt werden. Aber das hatte noch etwas Zeit. Zuerst musste ich mit ihr darüber reden. Auch wenn sie nicht wollte.

Entschlossen setzte ich also zum Sprechen an.

So Leute!

Wie gefällt euch das neue Kapitel? Ich würde mich wie immer über viele Kommentare und Votes freuen!

Liebe Grüße :*


Unser Mädchen (1D-adopted)Where stories live. Discover now