Kapitel 42

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*Tamara*

Adoptieren? Sie wollten wirklich, dass ich für immer bei ihnen wohne? Das würde heißen, nie wieder Straße, nie wieder Heim, nie wieder alleine sein und immer jemanden der bei mir und Teddy schläft. Ich hätte ein Zuhause? Aber würde ich ihnen nicht zur Last fallen auf Dauer? Mein Mund begann unkontrolliert zu Lächeln. Auch wenn ich eine Last wäre, ich habe Zayn schon wie einen zweiten Papa lieb gewonnen. Ohne ihn würde es mir nicht mehr gut gehen.

„Danke" flüsterte ich und krabbelte von Harrys Schoss auf Zayns. Schnell drückte ich mich ganz nahe an ihn. Ich wollte am liebsten nie wieder von ihm weg. Ich war den anderen zwar auch dankbar aber ich traute mich einfach nicht sie zu umarmen. Wer weiß ob sie das wollten.

„Das heißt wir dürfen dich adoptieren?" fragte Zayn leise nach und lächelte zu mir hinunter. Schnell nickte ich. „Jungs, sie hat ja gesagt!" rief Niall glücklich und Zayn stand mit mir im Arm auf wirbelte mich herum. Ich musste kichern. Schon wieder das Gefühl fliegen zu können, es war atemberaubend. „So jetzt gehen wir aber raus um zu Spielen" meinte Harry ebenfalls glücklich. "Davor gehen wir aber noch brav ne Jacke und warme Schuhe anziehen" meinte Zayn und lief mit mir am Arm nach oben.

Oben angekommen setzte er mich auf sein Bett und kniete sich vor mich. „Prinzessin, wenn dich etwas bedrückt musst du mit uns reden. Das ist wichtig. Hättest du gleich von Anfang an mit uns geredet, hättest du gewusst, dass wir dich nie hergeben würden. „ meinte Zayn und wurde ganz plötzlich ernst. Beschämt senkte ich meinen Kopf. Ich hatte gar nicht daran gedacht mit ihnen zu reden. Ich dachte es war ihre Entscheidung. Ich wollte Zayn doch nicht enttäuschen. Schnell nuschelte ich ein leises „Tut mir leid" und betrachtete stur den Boden. Ich konnte ihm einfach gerade nicht in die Augen sehen. „Süße, sieh mich an" sagte Zayn noch immer ernst. Zögerlich hob ich den Kopf. Aber in die Augen sehen konnte ich ihm nicht. Das war schon immer eine Macke meinerseits gewesen. Ich weiß auch nicht, Daddy hat das damals immer verboten und jetzt krieg ich es gar nicht mehr hin. „Sieh mir in die Augen" meinte Zayn nach wenigen Sekunden. Ich traute mich gar nicht ihm zu wiedersprechen. Also tat ich was verlangt war. Ich fühlte mich unwohl. Ganz schrecklich, wer weiß was er gleich sagen würde. „Wir haben dich lieb, du brauchst dich wegen so etwas nicht zu entschuldigen. Du sollst nur wissen, dass wir alle immer für dich da sein werden. Egal was ist, du kannst mit uns reden okay?" fragte er und schenkte mir ein Lächeln. Augenblicklich musste auch ich lächeln. „Danke" flüsterte ich und umarmte ihn schließlich. Zayn drückte mich fest an sich und gab mir einen Kuss auf meinen Scheitel. „So jetzt gehen wir aber spielen" meinte Zayn und zog mir damit meine neuen warmen Schuhe an und eine Winterjacke. Er selbst zog sich auch noch schnell an und schon waren wir nach unten verschwunden.

*Harry*

Die Kleine tat mir leid. Sie musste schon so viel durchmachen. Ich möchte am liebsten einfach nur für sie da sein und ihr ihre schrecklichen Erinnerungen abnehmen. „Leute?" riss mich plötzlich eine laute Stimme aus meinen Gedanken. Es war Zayn welcher mit Tamara am Arm die Treppe herunter stürmte. „Okay Süße du gehst jetzt mit Harry spielen und ich geh einkaufen. Und die anderen wissen ja was sie zu tun haben. „meinte Zayn und drückte mir die Kleine auf den Arm. „Ich hab dich lieb" flüsterte er ihr zu und verschwand somit aus der Wohnung ehe Tamara noch etwas erwidern konnte. Die Kleine auf meinem Arm streckte die Hand nach Zayn aus und flüsterte noch ein leises „ich dich auch". Das hatte er mit Absicht gemacht. Da war ich mir sicher. Aber so musste sich die Kleine wenigstens an uns gewöhnen. So wie ich Zayn kenne hätte er Tamara am liebsten mitgenommen aber das ging nun Mal nicht.

„Lässt du mich runter?" fragte sie leise und wirkte plötzlich wieder so schüchtern und zerbrechlich. „Du musst keine Angst vor mir haben, das weißt du oder?" fragte ich sie leise. Tamara jedoch biss sich nur auf die Unterlippe und schaffte es nicht, mir in die Augen zu sehen. Dann musste ich es ihr wohl beweisen. „Komm wir gehen spielen" sagte ich und setzet sie bei den Worten am Boden ab.

Unser Mädchen (1D-adopted)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt