• Twentythree: This is for my Father. •

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+ + + JUSTIN'S P.O.V. + + + 

Es war nicht schwer Demitris Standort herauszufinden. Ich meine, welcher Entführer war auch so dumm, und ließ das GPS-fähige Handy der Entführten angeschaltet? 
Die Jungs und ich schlichen uns langsam an das Gebäude heran. Demitri würde schon noch sehen, was er davon hatte, mir meine große Liebe wegnehmen zu wollen. Ich war wütend. Und das sehr. Nicht einmal Lily würde mich davon abhalten können, Demitri umzubringen. Ich bezweifelte, dass sie mich überhaupt davon abhalten wollte. 

Die verrottete Eingangstür stand einen Spalt offen. Man konnte sie wahrscheinlich gar nicht richtig schließen. Ich spähte durch den Spalt hindurch und sah Demitri mit seinen Jungs an einem alten Holztisch sitzen. Sofort schäumte die Wut in mir auf und ich war wirklich kurz davor hineinzustürmen und sofort alles zu Ende zu bringen. Doch ich musste mich zurückhalten. Sonst würde ich es wahrscheinlich nicht überleben. Ich brauchte meine Jungs und ich war ihnen unheimlich dankbar, dass sie mir in dieser Situation zur Seite standen. 

Der Plan war, dass ich zunächst alleine hineingehen würde. Nachdem ich Demitri und die anderen von der Tür weggelockt hatte, würden meine Jungs sich ebenfalls ins Gebäude schleichen und von hinten angreifen. Und so taten wir es auch. Ich quetschte mich so durch die Tür, dass sie -erstaunlicher Weise- keine Geräusche von sich gab aber auch so, dass Ryan mich beobachten konnte. "Demitri" sprach ich laut und deutlich. Die Wut und der aufkommende Hass waren nicht zu überhören. Sofort drehten sich alle um und sahen mich nicht überrascht an. Wahrscheinlich hatten sie sich darauf vorbereitet, dass ich hier aufkreuzen würde. Aber so wie ich Demitri kannte, würde er denken, dass ich alleine hier wäre. Aber Gott sei Dank war ich das nicht. 

"Justin, wie schön dich hier zu sehen." Demitri lächelte gespielt. "Spar dir deine überhebliche Freundlichkeit, Demitri.  Wo ist Lily?" Ich verschränkte die Arme vor meiner Brust und ging langsam in meine Position, so, dass ich eine perfekte Sicht auf die Tür hatte und Ryan sein Zeichen geben konnte. "Irgendwo hier. Ich kann dir aber nicht garantieren, dass sie noch am Leben ist. Vielleicht ist sie inzwischen verhungert oder verdurstet. Manchmal habe ich vergessen, dass sie ja auch Nahrung braucht." Er wollte mich provozieren. Das wusste ich genau. Und weil ich genau das wusste, war ich mir auch sicher, dass es Lily gut ging. "So so.." Ich musste sicher gehen, dass ich die volle Aufmerksamkeit auf mich gerichtet hatte und dann kam der Moment an dem ich mir die Nase rieb. Ryans Zeichen. Ich zog blitzschnell die Knarre aus meiner hinteren Hosentasche und richtete sie direkt auf Demitri. Dass seine Männer -es waren sechs an der Zahl- alle ihre Waffen auf mich richteten, ließ mich schon etwas schlucken aber ich wusste, dass ich sicher war. "Justin...was denkst du dir dabei? Kannst du nicht zählen? Du bist in der Unterzahl." Er lächelte verschmitzt und kreuzte seine Arme. Ich lachte ebenfalls kurz auf und zog eine Augenbraue in die Höhe. Ryan, Chaz, Alex, Greta Aileen, Lucia -und sogar Collin- hatten sich mittlerweile in einer Reihe hinter Demitri und seiner Gruppe positioniert und hielten die Waffe auf sie gerichtet. Alles in Allem war es ein ziemlich abgekartetes Szenario. "Ach, bin ich das?" Und in diesem Moment drückte Ryan den Abzug und ließ einen Schuss durch die Decke gehen. Sofort fuhren alle um und Demitris Männer gingen auf Ryan und die Anderen los. Natürlich waren sie auf so einen Angriff nicht vorbereitet und hatten deswegen keine Waffen bei sich.  

Wenige Momente später hatte Ryan einen etwas schmächtigeren von ihnen auf den Boden gedrückt und jagte ihm die Kugel in die Brust. Es war ziemlich makaber, dass auch Greta, von der man solch eine Kaltherzigkeit eigentlich nicht kennt, einige Augenblicke später dem nächsten das Leben nahm. Meiner Meinung nach hatten sie es nicht anders verdient. Für mein Mädchen ging ich über Leichen. Und diesmal war es keine Metapher. 

+  +  +  LILY'S P.O.V  +  +  +

Ich hörte Stimmen konnte aber nicht genau verstehen was sie sagten. Ich war mir aber zu mehr als einhundert Prozent sicher, dass sich Justins Stimme unter den Redenden befand. Und das gab mir eine unheimliche Sicherheit. Als ich plötzlich Schüsse hörte war mir allerdings doch etwas mulmig zumute. Sie wurden lauter als Valentina die Tür öffnete. "Du musst hier raus." Mit einer Zange knipste sie die Kabelbinder auf, die sich unbehaglich um meine Gelenke schnürten. Sie half mir aufzustehen und unauffällig wollten wir an der Kampfszene vorbeilaufen. Ich sah, dass es Justin gut ging. Einige Blessuren hatte auch er davon getragen. Allerdings war ich froh, dass er nicht wie damals in Paris blutend auf dem Boden lag. Seine Lippe war aufgeplatzt und es schien, dass sich ein blaues Auge bilden würde. Nichts, womit er nicht zurecht kommen würde. Ich hatte so sehr gehofft, dass Valentina und ich ungesehen bleiben würden. Doch wie es das Schicksal wollte, blieben wir das nicht. 

Behind The Broken HeartsWhere stories live. Discover now