• Seven: I can't stand it. •

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Wir fuhren in vollkommener Stille durch die Straßen Tallahassees. Im Radio lief ein langsamer Song von den Arctic Monkeys. Ich kannte den Song, aber nicht seinen Namen. Mein Kopf ruhte an der kühlen Fensterscheibe. Ich fühlte mich en wenig wie in einem schlechten Liebesfilm. Oder besser noch, einem Liebesroman. So stellte ich mir immer die typischen Szenen vor, in denen die Protagonistin des Buchs die typische Wendung erfahren muss, in der ihr etwas wunderbares oder schreckliches passiert -sie zum beispiel von ihrem Helden verlassen wird- und sie nachdenkend mit der Bahn oder mit dem Taxi zu einem Ort fährt, den man nicht sonderlich oft erfährt. Je nach dem ob die Wendung gut oder schlecht war, lehnt sie ihren Kopf ans Fenster, lächelt oder weint und im hintergrund wird ein langsames Lied gespielt. Ich will damit nicht sagen, dass jedes Buch so abläuft aber ich habe schon viele Filme mit soclehn Szenen gesehen. Bücher sind meist ohnehin besser als die Filme. In Büchern existiert noch die eigene Vorstellung in der man seine eigenen Charaktere im eigenen Kopf erschafft. Dann ist es an den Schauspielern, die Charaktere zum Leben zu erwecken. Aber genug davon.

Irgenwann stoppte Collin das Auto. Vor einem -zugegeben- mordsmäßig großem Haus. Wenn ich mich recht an die Villa im Wald von Miami erinnerte, war diese hier noch um einiges größer. Verständlich -Nikki und Jonathan waren ja jetzt auch mit von der Partie. Ich schluckte. "Hier trennen sich unsere Wege. Viel Glück, Lily." Collin lächelte mir ermutigend zu und nickte mit seinem Kopf in Richtung des Hauses. Ich fasste all meinen Mut zusammen und stapfte hinüber. Collin war schon verschwunden. Mein Finger fand die Klingel, war aber offensichtlich nicht stark genug ihn zu drücken. Besser gesagt, war ich nicht stark genug dazu. Um ehrlich zu sein, hatte ich eine scheiß Angst. Mein Herz fing an zu rasen und meine Hände begannen zu schwitzen. Eine Eigenschaft auf die ich ehrlich gesagt nicht gerade stolz war. Aber was sollte man machen, nicht wahr? Ich entschied mich dazu, mich für einige Momente auf der Treppe zu beruhigen.

"Hast du vor noch reinzukommen oder willst du die ganze Zeit da unten auf der Treppe versauern?" Mein Kopf schoss in die Höhe, aus der die Stimme kam -Justins Stimme. Er stand auf dem Balkon, mit seinen Unterarmen auf das Gelände gestützt. Erwartungsvoll zog er die rechte Augenbraue in die Höhe -eine Eigenschaft die ich schon früher bei ihm beobachten und schließlich feststellen konnte. Ich erhob mich schlagartig aus meiner Position und lächelte schief. "Ich mach dir die Tür auf." Er stieß sich von dem metallenen Gelände ab und machte sich auf den Weg. Ich glaubte zu hören, wie er kicherte. Ich wartete geduldig bis sich die Tür öffnete. "Ich hab' schon auf dich gewartet." Wir umarmten uns flüchtig und anschließend folgte ich ihm hinein. Die Einrichtug erinnerte mich ein wenig an die damalige in Miami. Hier und dort lagen einige Zettel herum auf die etwas gekritzelt war. Der Kontrast zwischen Hell und Dunkel war klar zu erkennen. "Möchtest du irgendwas trinken oder essen? Nein -lass mich raten! Kaffee mit Milch und Zucker, stimmts?" Ich nickte zaghaft. Er hatte mich also ebenfalls noch gut in Erinnerung. Ich folgte ihm in die Küche und stzte mich auf einen der Barhocker. Ich beobachtete ihn genau; jede seiner Bewegungen. Nach einiger Zeit gesellte er sich zu mir und schob mir die Tasse zu. Danken nahm ich einen kleinen Schluck. Wie ich erwartet hatte, war der Kaffee genau nach meinem Geschmack.

"Also, willst du loslegen?" Justin klang urplötzlich bedrückt, als hätte er etwas auf dem Herzen, dass ihn Blockierte. Etwas das sagte Du kennst die Geschichte, wozu nochmal den ganzen Schmerz durchmachen? Wozu nochmal alles anhören? Wozu sich nochmal an alles erinnern? Trotzdem schien er zu wollen, dass ich ihm erzählte warum. Das warum schien das ausschlaggebende Wort zu sein, nach welchem sein Herz durstete. Ich nahm tief Luft und begann zu erzählen. (Entschuldigt, dass ich jetzt alles genau aufschreibe, aber sonst wird es nachher verwirrend wird mit der Geschichte und etwas anderem aber ihr werdet schon sehen, was ich damit meine :D Außerdem wisst ihr dann auch noch mal alles genau, falls ihr was vergessen habt :D)

Behind The Broken HeartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt