• Four: I guess you forgot who I am. •

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LILY'S P.O.V

Ich wachte auf und das Bett neben mir war leer. Ich trottete in die Küche und fand ein Tablett mit fertigem Frühstück vor. Daneben lag ein handgeschriebener Zettel.

Guten Morgen Liebling,

Ich hoffe du hast gut geschlafen. Du hast gestern so erschöpft ausgesehen also dachte ich mir, damit du wenigstens einen angenehmen Morgen hast, mache ich dir Frühstück.  Mach dir einen schönen freien Tag.

Ich liebe dich, Aaron ♡

Ein schiefes Grinsen legte meine Lippen in eine Kurve. Ich legte den Zettel wieder ab und nahm einen Schluck von dem immer noch warmen Kaffee. Nachdem ich mein ausgiebiges Frühstück beendet hatte, ging ich duschen. Genauso ausgiebig, wie ich gefrühstückt hatte. Ich zog mir gemütliche Kleidung an, die ich an meinem freien Tag trägen würde. Eine einfache Jogginghose, eines von Aarons T-Shirts und dicke, flauschige Socken. Ich fletzte mich auf das große Sofa und schaltete den Fernseher ein.

Es lief nichts großartiges. Ich überlegte ob ich zu Aaron ins Krankenhaus fahren sollte um ihn kurz zu besuchen allerdings kam ich nicht dazu eine Entscheidung zu treffen, denn es klingelte an der Tür.

Als ich sah wer da vor der Tür stand wollte ich die Tür am liebsten wieder zuschlagen. Doch ich wurde daran gehindert. "Lily, bitte warte." Ich öffnete langsam die Tür und hob genauso langsam meinen Kopf. Sein Blick fing mich sofort ein als hätte er mich in einem Käfig eingesperrt aus dem ich nur schwer entfliehen konnte -wenn ich hätte fliehen wollen.

"Was willst du und woher weißt du wo ich wohne?" Zugegeben, meine Ausdrucksweise und meine Stimme zeugten nicht gerade von Liebe und Zuneigung. "Ich glaube du hast vergessen wer ich bin. Du hättest erwarten müssen, dass ich herausfinde wo du wohnst wenn ich es will." Großartig, seinen arroganten Humor hatte er also in den zwei Jahren nicht abgelegt. "Also wolltest du mich davor nicht finden. Sag mir einfach was du willst, Justin."

Wenn ich so darüber nachdachte,  hatte ich recht. Wenn er wirklich gewollt hätte,  hätte er mich finden können egal wo. "Ich hatte nicht einzigen Anhaltspunkt. Im Gegensatz zu jetzt. Ich wusste noch nicht einmal ob du noch in Florida geschweige denn in Amerika bist. Und ich bin hier, weil ich mit dir reden will." Er schaute unter seinen dichten Wimpern zu mir auf. Ich seufzte. "Justin, das geht nicht. Nicht hier und nicht jetzt. Aaron er-.." Justin unterbrach mich indem er schnaubte und anfing zu reden. "Aaron? Heißt er so, ja? Du liebst ihn nicht." Erschrocken sah ich auf. "Woher willst du das wissen? Natürlich liebe ich ihn." Ich würde lauter; mit jedem Satz. "Ich sehe es dir an. Ich habe gesehen wie du ihn angesehen hast. Mich hast du anders angesehen. Meine Theorie stimmt natürlich nur, wenn du mich tatsächlich geliebt hast." Ich würde wütend. Justin hingegen schien die Ruhe selbst zu sein.

"Unterstelle mir nicht noch einmal, ich hätte dich nicht geliebt. Hätte ich das nicht getan, wäre ich nicht an Depressionen erkrankt nachdem ich dich verlassen habe. Ich habe das für dich getan, Justin. Wenn du wüsstest,  warum ich dich verlassen habe, nein, musste. Glaub mir du hättest genauso gehandelt, wenn du in meiner Haut gesteckt hättest." "Dann sag mir verdammt nochmal warum du gegangen bist, Lily. Ich will mir einfach nur sicher sein, dass ich das Richtige getan habe als ich mein Leben mit Nikki weitergelebt habe anstatt nach dir zu suchen." Justins Blick war bittend; beinahe flehend. 

"Versteh' doch einfach, dass ich es dir nicht sagen kann. Das wäre nicht gut für uns beide. Ich habe einfach angst davor was passiert, wenn ich es dir verrate." "Wenn du mich gut genug kennst, weißt du, dass ich keine Ruhe geben werde, bis du mir gesagt hast, was ich wissen will. Wir haben uns nicht zum letzten mal gesehen. Nicht dieses Mal." Und damit verschwand er.

Ich hatte den ganzen Tag damit verbracht, alte Fotos und Dinge von Justin und mir anzugucken, die ich in einer Kiste aufbewahrte; versteckt vor Aaron in meinem Kleiderschrank. Ich fand ein ganz besonderes Foto. Ich lag im Krankenhausbett und Justin drückte mir einen Kuss auf die Stirn. Er trug den orangenen Overall und die Fußfessel. Ich wusste, dass er sie trug obwohl es nicht zu sehen war. Es war der Tag, an dem Logan mich verletzt und Justin dafür beschuldigt hatte. Ich weiß noch genau, wie Nikki das Foto geschossen und als meinen Hintergrund eingestellt hatte.  

Wütend auf mich selbst -weil ich es mir mit Justin versaut hatte- schmiss ich den Karton zurück in meinen Schrank und trocknete meine Tränen weg. Ich wollte stark sein; nicht auf Justins Worte hören. Ich liebte Aaron, dessen war ich mir sicher. Zwischen uns beiden wäre ohnehin nie mehr etwas möglich gewesen; er war der Vater von Nikki's Sohn. Der Vater des Sohnes meiner ehemaligen besten Freundin. Das war der schwerste, schmerzvollste Fakt an der ganzen Sache. 

Als hätte er auf sein Stichwort gewartet, schloss Aaron die Tür auf. Ich hoffte, dass der weinerliche Ausdruck aus meinem Gesicht verschwunden war. Scheinbar merkte Aaron nichts davon; er begrüßte mich wie immer. "Wie war dein Tag, Honey?" Er setzte sich neben mich auf das Sofa und legte einen Arm um mich. "Gut, und deiner?" Mein Kopf legte sich automatisch auf seine Schulter. "Nichts neues. Was hältst du davon, wenn wir heute Essen gehen? Du darfst aussuchen." Schlug Aaron vor. Ich war sofort hin und weg von dieser Idee. Mir würde Ablenkung gut tun -auch wenn Aaron nicht wusste, dass ich überhaupt Ablenkung benötigte.

"Liebend gerne. Was hältst du von Mexikanisch?" Aaron nickte und bejahte somit meinen Vorschlag. Wir saßen noch ein wenig auf der Couch und unterhielten uns bevor wir uns schließlich frisch machten und uns auf den Weg zu unserem Lieblingsmexikaner machten.

Ich konnte mich nicht wirklich auf das gemeinsame Essen konzentrieren. Es brannte sich immer wieder in meinen Kopf wie Justin mich angesehen hatte, als ich ihm sagte, dass ich ihm nicht verraten würde warum ich gegangen bin. Irgendwie sah er verletzt und enttäuscht aus. Ich hatte es schon immer gehasst, wenn er solche Gefühle hegte; aus welchem Grund und für wen auch immer. Das Einzige, was ich noch immer wollte war, dass er glücklich war. Und das könnte ich nur erreichen, wenn ich ihm die Wahrheit sagen würde.

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Hallihallo :)

Wie versprochen, das zweite Update diese Woche :)

Es würde mich interessieren, was ihr denkt was im Laufe dieser STory noch alles passieren wird. Irgendwelche Ideen? Raus damit! :D

Das war's erstmal von mir, wir lesen uns im nächsten Kapitel :)

MUCH LOVE ~ Adriana_Lover ♥

Behind The Broken HeartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt