Frozen Heart

Kapitel 54

Kapitel 54

Niall's POV

Sie schlief erneut ein. Ihr Atmen wurde ruhiger, als ich ihr über den Rücken strich. Was auch immer in ihrem Kopf vorging, machte mir Angst.

Sie war nervös und müde - vielleicht hatte sie ja etwas Falsches gegessen. Das Essen hier sah auch nicht besonders gut aus, aber wir brauchten Protein. Sie brauchte Protein. Sie wurde immer dünner. Die Knochen traten sichtbar hervor, wie Schatten auf ihrem Körper.

Sogar ihre Wangenknochen traten nun sichtbar hervor. Das war nicht gesund.

Ungefähr eine halbe Stunde, nachdem die Frau gegangen war, öffnete sich die Tür. Ich hatte ihr den Rücken zugedreht, da ich Mirabella betrachtete.

„Also was hat dieser Bastard gesagt?", fragte ich leise, damit Mirabella nicht aufwachte.

Die Frau gab keine Antwort, also drehte ich mich um. Ich zog scharf die Luft ein und spannte meinen Kiefer an.

„Du Arschloch.", zischte ich, als ich Lord Tomlinson im Türrahmen sah. Es kostete mich einige Kraft, ihn nicht sofort zusammenzuschlagen. Das einzige, was mich davon abhielt, war Mirabella.

Gott, ich wollte ihn töten. Sein Gesicht war dunkel und er war sicher hier, um sie mir wegzunehmen oder mich zu töten. Ich würde nichts davon geschehen lassen, doch ich würde eher sterben, als Mirabella etwas zustoßen zu lassen.

Doch nun wollte ich sie erst einmal schlafen lassen. Sie musste nicht hier mit reingezogen werden.

Ich stand auf und lief zur Tür, wo ich ihn auf den Flur drückte und die Tür hinter mir schloss.

„Was zum Teufel willst du?", fragte ich und drückte ihn an die Wand. Er hatte neue Klamotten an und hatte sich etwas gewaschen, doch er sah noch immer scheiße aus.

Er richtete sich auf, wie der Lord, der er war.

„Der König will seine Tochter zurück.", antwortete er warnend.

Da ich nun Mirabellas Atmen nicht mehr hören konnte, hatte ich nicht mehr das Verlangen, mich zu kontrollieren.

Ich schlug ihm ins Gesicht.

Er zuckte fast nicht zusammen. Meine Faust tat weh und ich wusste, dass sie verletzt war, doch ich wollte ihn so leiden lassen, wie ich es in meinem Traum hatte müssen. Es war nicht real gewesen, doch was war das bitte noch? Das einzige, das mir wichtig war, lag im Raum hinter mir und schlief.

Er blickte mich wütend an und sagte noch einmal das gleiche, als würde er es darauf anlegen, getötet zu werden.

„Der König will seine Tochter zurück."

Ich ballte wütend meine Fäuste zusammen. „Nur über meine Leiche."

Er lächelte und trat einen Schritt vor, ehe er seine Arme hinter seinem Rücken verschränkte. „Ich hatte gehofft, dass du das sagen würdest."

Dann wurde alles schwarz.

Mirabella's POV

Niall rüttelte mich sanft wach, doch ich wollte schlafen. Ich fühlte mich friedlich, war nicht krank und Lord Tomlinson oder mein Vater hatten mich nicht gefunden. Ich drehte mich weg und zog die Decke enger um mich.

Dann kicherte Niall - doch es war nicht sein Kichern. Ich kannte Nialls Lachen. Es war selten und süß und warm. Diese Lache war zu hell, zu lebendig.

Ich öffnete meine Augen und spannte meinen Körper an. Gott, wo war Niall? Er war hier gewesen, als ich geschlafen hatte. Wo war er jetzt?

„Eure Hoheit.", rief die Stimme sanft. „Es ist Zeit, aufzuwachen."