29.

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Es fühlt sich gut an mit Eaven hier auf dem Dach zu sitzten, allerdings werd ich das Gefühl nicht los das er mir irgendwas verschweigt.
Ich spüre das ihm irgendwas durch den Kopf geht.
Was will er vor mir geheim halten?
"Alles klar bei dir?" fragt er mich besorgt.
Ich spüre seinen warmen Atem in meinem Nacken.
Ich nicke und höre ihn leise lachen.
Ein Lächeln schummelt sich in mein Gesicht und löscht jegliche Sorgen aus meinem Kopf.
Der Himmel leuchtet in dem schönsten blau was ich jemals gesehen habe, die Sonne scheint die Wolken verdrängt zu haben damit sie ihr Licht und ihre Schönheit präsentieren kann.
Auf Bildern wird die Sonne als gelber Kreis dargestellt, der uns erblinden lässt.
Im System gab es Ausgangsverbot wenn sie zu sehr schien und alle Fenster im Hause mussten abgedunkelt werden.
Ich habe nie verstanden warum.
Es ist das erste Mal in meinem Leben, das ich Sonnenlicht auf meiner Haut spüre, es ist warm und und fühlt sich gut an.
Ich schließe die Augen und lehne mich mit dem Kopf an seine Schulter.
"Was ist?" fragt er mich besorgt.
"Nichts. Ich genieße nur das Sonnenlicht und das du neben mir bist." antworte glücklich und drehe meinen Kopf so das ich ihm in die Augen sehen kann.
Er blickt auf mich herab und schenkt mir ein Lächeln.
"Das freut mich. Genieße es weiterhin."
Er kommt meinen Gesicht so nahe das sich unsere Nasenspitzen berühren.
Ich kann seinen ruhigen und gleichmäßigen Atem hören und auf meiner Haut spüren.
Ich lächele
"Das werde ich." flüstere ich und küsse ihn sanft. "Das will ich hoffen meint er mit seinen Lippen nahe an meinen.
Er lächelt und sieht mir in die Augen.
Durch das Sonnenlicht bekommen Eaven Augen einen leichten grünen schimmer.
Wenn ich könnte würde ich ein Leben lang mit Eaven hier oben sitzen und ihm in die Augen sehen.
Die Erde scheint still zu stehen und einzig und allein wir zwei sind die einzigen die fähig sind zu atmen.
Je länger ich ihn ansehe umso größer wird das kribbeln in meinem Bauch.
Doch mir ist bewusst die Erde steht nicht still sie dreht sich weiterhin und wir drehen uns mit. Die Zeit steht nicht still und das wird sie nie, auch wenn man sie nicht fühlt, sieht oder bis auf das ticken einer Uhr hört.
Sie war und ist immer anwesend, Egal ob es passt oder nicht.
Eigentlich sind wir alle gefangen.
Gefangene der Zeit, sie bestimmt wann wir geboren werden und wann wir sterben, wie alt wir werden oder was uns passiert, es liegt einzig und allein an uns Menschen welchen nutzen wir aus der Zeit ziehen.
Ob wir sie verschwenden, wie die Gefangenen im System, oder ob wir sie nutzen und die Zeit die uns bleibt Leben wie wir, abgeschieden vom System und selbstständig.
Eavens piependes Jackendingensbums holt mich aus meinen Gedanken und weg von diesem Moment, unserem Moment.
Er friemelt hektisch an seiner Jacke herum bis er den Krachmacher gefunden hat.
Es ist das erste Mal das ich dieses Ding richtig sehe. Es hat ein schwarzes Gehäuse und ein blinkendes Bild und piept unglaublich nervig.
Er fährt schnell mit einem Finger über das Bild und hält es sich an Ohr.
Eaven rollt genervt mit den Augen und blickt in die ferne.
"Mhmm...Dein Ernst?!
Ich mach da nicht mit du weißt wie gefährlich das ist!... Wie Tess auch?
Das sollt ihr den älteren überlassen!...
Mach doch was du willst, aber ich garantiert nicht... Soll die doch von mir halten was sie will...
Wenn sie das tut bring ich sie um, egal ob Leiterin oder nicht!"
Eaven schnaubt wütend auf und steht auf.
Ich sehe hoch zu ihm.
Wer auch immer das war hat das Gleichgewicht in Eaven eindeutig zum schwanken gebracht.
Eaven will gehen.
Ich stehe hektisch auf und halte ihn an der Hand zurück.
"Wo willst du hin?" frage ich und sehe in seine Augen.
Sie blitzen vor wut und glitzern vor Traurigkeit.
"Ich muss weg hab zu tun." weist er mich ab und schütteln meine Hand ab.
Ich greife erneut nach seiner und er dreht sich wieder zu mir um.
"Wohin verschwindest du immer, wenn du sagst du hast zu tun und was hast du zu tun." es fällt mir schwer die Beherrschung zu behalten weshalb meine Frage wütender kling als sie sein sollte.
Eaven blinzelt.
Jegliche Wut verschwindet aus seinen Augen und zurück bleiben Traurigkeit und pure Angst.
"Das kann ich dir unmöglich sagen. Tut mir leid." sagt er abwesend.
"Es tut mir leid das ich dich in etwas hinein gezogen habe, was nicht hätte sein dürfen. Es wäre das beste wenn du erstmal Abstand von mir hältst, das wäre auch das beste für dich.
Ich muss jetzt wirklich los Liven."
Sagt er starr.


When I Close My Eyes Where stories live. Discover now