Die Eröffnungsfeier

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-Luana-

Als Katniss mich weckte, spürte ich sofort alle Knochen. Ich stöhnte auf. Uriel war mit mir gestern 5km gerannt. Anschließend hatte ich noch Liegestütze machen müssen. Ich versuchte mich nicht zu sehr auf den Schmerz zu konzentrieren und stand auf. Schnell zog ich ein paar bequeme Sachen aus dem Luxuskleiderschrank und ging Frühstücken. Uriel, Katniss und Peeta hatten schon angefangen und Uriel lächelte mir kurz zu. Ich erwiderte das Lächeln und schnappte mir ein Croissant. Mir fiel auf, dass es ungewöhnlich still war. Weder Katniss noch Peeta sagten ein Wort und sie versuchten einander nicht anzuschauen. Ach herrje, was war den da schon wieder vorgefallen. Ich versuchte mich auf meinen Croissant zu konzentrieren und das bevorstehende Styling zu verdrängen. Schließlich war es 9 Uhr und wir mussten uns in der Eingangshalle treffen. Effie wartete schon auf uns. Nacheinander wurden die Rachetribute mit den Stylisten aufgerufen und es war einfach nur langweilig den Namen zuzuhören. Ich zuckte erschrocken zusammen, als mein Name aufgerufen wurde. „Luana Whitehead mit Bluebell und Uriel Young mit Lux" Aufgeregt ging ich zur zugewiesen Tür. Das erste, was ich sah war die Liege in der Mitte des Raums. Doch schon wurde die andere Tür aufgerissen und drei bunte Leute kamen herein gestürmt. „Luana! Wir haben dich bei der Ernte gesehen und wollten dich sofort als Tribut haben. Wir haben die perfekten Kostüme für dich und deinen Begleiter." „Juno beruhig dich! Hallo, mein Name ist Cassandra und das sind Juno und Antonie. Bitte setz dich doch. Wir werden dich jetzt vorbereiten." Sofort war ich begeistert von Cassandra. Sie wirkte so natürlich und ruhig. Schnell setzte ich mich auf die Liege und ließ die Prozedur über mich ergehen. Mir wurden die Haare gewaschen und meine Arme wurden rasiert. Es dauerte fast zwei Stunden, obwohl die drei mir immer wieder versicherten, dass ich von Natur aus perfekt sei. Schließlich verschwanden sie und ich wartete nackt auf Bluebell. Frösteln strich ich mir über meine glatten Arme und dachte nach. Gestern früh bin ich noch als ganz normales Mädchen aufgewacht. Theoretisch wär ich in die Schule gegangen, hätte meinen Biologie-Test geschrieben und nach der Schule hätte ich mit meinen kichernden Freundinnen auf meinen Freund gewartet. Ich hatte mich nicht mal von ihm verabschieden können. Gestern Abend stand er im großen Garten vor den Appartements. Jedenfalls hatte ich vermutet, dass es er gewesen war. Wahrscheinlich halluzinierte ich nur. Plötzlich ging die Tür auf und Bluebell trat herein. Wie schon vermutet gehörte der Name einer Frau. Ihr blau gelocktes Haar reichte ihr bis zu den Hüften, sie war extrem schlank und hatte wunderschöne große braune Augen. „Hallo, ich bin Bluebell, deine Stylistin. Mein Vorbereitungteam hast du ja schon kennengelernt. Hier!" Sie reichte mir einen blauen Bademantel, „Ich habe noch nie verstanden, warum du nackt auf mich warten musst." Bluebell setzte sich auf einen Hocker und holte ein Skizzenbuch heraus. „Du bist der Rachetribut von Distrikt 12. Das heißt „dein" Distrikt steht für Kohle und Feuer. Ich weiß, dass es für diesen Distrikt in näherer Vergangenheit keine schönen Kostüme mehr gab, Cinnas ausgenommen. Man kann Cinna nicht übertreffen und das will ich auch nicht, denn er war einzigartig. Ich würde gern an ihn anknüpfen, was die Kostüme betrifft. Zwar glaube ich nicht, dass ich das kann...aber hier das sind meine Vorschläge. Da wäre zum einen das schwarze Kleid, welches in der Sonne rot schimmert, sodass es wie glühende Kohle aussieht oder dieses hier." Sie zeigte mir die Skizze von einem schwarzen Kleid. Am Saum des Kleides schlängelten sich rote Flammen hinauf und es wurde nach unten hin immer bauschiger. Es sah tatsächlich so aus, als würde Kohle angezündet werden. Ich brauchte keine weiteren Skizzen sehen: „Das ist es." Bluebell fing an zu grinsen: „Ja, dass ist auch mein Lieblingskleid." Wie auf Kommando kam das Vorbereitungsteam wieder herein. Antonie trug eine Kleidertasche, Cassandra eine große Box und Juno einen Koffer. Zuerst gab Antonie mir Unterwäsche, welche zum Kleid passte. Sofort fühlte ich mich wohler. Nun fingen alle an, an meinen Haaren, meinem Gesicht und meinen Armen herumzubasteln. Ich schloss einfach meine Augen und versuchte das Styling auszublenden.

Panem heute Panem morgen Panem für immerWhere stories live. Discover now